Anrainerprotest wird ernst genommen!

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„Die Arbeiten am Ökostromkraftwerk Mühlen schreiten zügig voran“, freuten sich die Verantwortlichen der Innsbrucker Kommunalbetriebe beim offiziellen Spatenstich. Die massiven Bautätigkeiten verbunden mit viel Lärm und Schmutz sowie laufende Sprengtätigkeiten riefen aber, wie berichtet, zuletzt heftige Proteste von Anwohnern hervor! Von „katastrophalen Zuständen“ ist die Rede. Das alles soll angeblich nicht ungehört verhallen!

MATREI/MÜHLBACHL/PFONS/NAVIS (tk). Wie mehrmals ausführlich geschrieben stand bzw. im unteren Wipptal auch unschwer zu übersehen ist, haben die IKB in der Niedrigwasserperiode 2010 mit der Errichtung des Ökostrom-Kraftwerks Mühlen begonnen. Mittwoch vergangener Woche wurde beim Baugelände am ehemaligen Linz-Textil-Areal zur Spatenstichfeier geladen. Im Jänner startete die IKB zeitgleich mit dem Bau des Krafthauses, der Wehranlage sowie Teilen der 1850 m langen Druckrohrleitung – die Arbeiten sind in vollem Gange und das spüren vor allem die Anrainer.

Rastner sprach von einer Zumutung und verlangte, dass gehandelt wird!
Sie haben ihrem Unmut zusammen mit der Initiative für den Erhalt der Sill und des Naherholungsraumes – die in der Anfangsphase bekanntlich über 1.100 Unterschriften gegen den Kraftwerksbau gesammelt hat – Luft gemacht. Und der Protest stößt etwa bei Planungsverbands-
chef Alfons Rastner auf großes Verständnis: „Die Umsetzung des Kraftwerksbaus ist sehr wohl in unserem Sinne und die Nutzung der Wasserkraft vernünftig. Es kommt uns auch nicht ungelegen, dass in Sachen Hochwasserschutz Synergien genutzt werden können, aber die Belastungen sind schon massiv! Es ist ein Maß erreicht, das Handeln erfordert – das Ganze ist wirklich eine Zumutung für die Anrainer!“
Rastner appellierte in seinen Grußworten an die Verantwortlichen der IKB, miteinander Maßnahmen zu überlegen und zu ergreifen. Vorstandsvorsitzender Harald Schneider kündigte an, dass die IKB das Gespräch mit den Bewohnern suchen wird und entschuldigte sich für die Belästigungen: „Hoffentlich sind die Sprengungen bald vorüber – wir sind bemüht, alles so gering wie möglich zu halten. Und wir werden alles unternehmen, was machbar ist! Aber man darf nicht vergessen, dass hier bald umweltfreundliche Energie für die Region erzeugt wird. Wir bauen Wasserkraftwerke für heute und auch für zukünftige Generationen!“

Steixner: „Wenn sich die Wipptaler aufregen, steckt was dahinter!“
Abgesehen davon merkte Schneider auch an, dass man das Kraftwerk in Absprache mit den Bürgermeistern „weniger groß und in der jetzigen Ausführung konzipiert“ hätte und auf der Rohrleitungstrasse ja auch ein Rad- und Gehweg (in weiterer Folge soll der als Teilstück in den Radweg München-Verona eingegliedert werden) entstünde.LHStv. Toni Steixner dazu: „Kraftwerkseinweihungen sind leider eher selten, deswegen freut es mich, dass wir das auf Schiene gebracht haben, auch wenn es keine leichte Geburt war.“ Zu den Beschwerden schickte er voraus, dass „die IKB auf Wünsche eingegangen sind“, meinte aber auch er, dass sie sehr ernst zu nehmen seien, denn: „Die Wipptaler sind ja nicht gerade hysterische Leute! Wenn die sich aufregen, dann steckt sehr wohl was dahinter.“ Generell merkte der stellvertretende Landeshauptmann zur Nutzung der Wasserkraft an: „Die Kluft zwischen Gegnern und Befürwortern ist groß, unser Ziel muss sein, so viel Natur wie möglich zu erhalten, aber gleichzeitig werden wir uns halt auch weiterentwickeln müssen!“
Ähnlich Innsbrucks Bürgermeisterin und IKB-Eigentümervertreterin Christine Oppitz-Plörer: „Das weiße Gold ist der Schatz, den unser Land hat, in Sachen Naturschutz schützen und knebeln wir uns allerdings teilweise selbst.“ Als eine der ersten Sofortmaßnahmen wird nun auf den Straßen im unteren Wipptal täglich ein Kehrfahrzeug unterwegs sein und die Hoffnung bleibt, dass den Worten bald noch mehr Taten folgen!

Zur Sache: Nahe des Krafthauses wurden wie berichtet menschliche Knochen gefunden. Die Toten sind vermutlich Soldaten, die im „Bayerischen Rummel“ gefallen sind. An der Fundstelle plant die IKB mit der Gemeinde Pfons, einen Gedenkstein anzubringen, der die Ereignisse aus dem 18. Jhdt. in Erinnerung hält.

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