Die vielfältigen Nistplätze der Wildbienen

Die Blattschneiderbiene (Megachile sp.) am Eingang ihrer Nisthöhle | Foto: W. Bacher
  • Die Blattschneiderbiene (Megachile sp.) am Eingang ihrer Nisthöhle
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STUBAI/WIPPTAL. Wildbienen sind für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen von großer Bedeutung, werden aber durch den Verlust geeigneter Lebensräume immer mehr reduziert. Der Verein natopia hat sich mit dem Projekt „Blühendes und summendes Wipptal“ dem Schutz der stark unterschätzten Wildbienenarten verschrieben.

Die Wildbienen-Fantasie, was ihre Verstecke und Nistplätze betrifft, scheint schier unerschöpflich. Die meisten nisten im Boden: im Erdreich, in Sandflächen, in Lehmwänden. Manche bringen ihre Brut in Steinhaufen und Felswänden, in Insektengängen von Totholz, in hohlen Pflanzenstängeln und sogar in leeren Schneckengehäusen unter. Nur zwei Dinge sind für jeden Brutplatz unerlässlich: trocken und von der Sonne beschienen muss er sein. Zum einen tragen die Bienen zur Ernährung ihrer Larven Pollen und Nektar in ihre Behausungen. Dieser Vorrat muss trocken gelagert werden, damit er nicht verdirbt. Zum anderen entwickeln sich die Larven in warmer und trockener Umgebung schneller. Viele Arten haben chemische Mechanismen entwickelt, um etwa Schimmelpilze bekämpfen zu können. Trotzdem ist der geeignete Nistplatz unbedingte Voraussetzung für die Existenz der Wildbienen. In unserer oft gleichförmig aufgeräumten Landschaft sind vielfältige Strukturen meist selten. Und dieser Mangel ist mit ein Grund, warum die Wildbienen so gefährdet sind. Eine besondere Nistplatzgestaltung hat die Blattschneiderbiene entwickelt. Sie schneidet kreisrunde Blattteile vom Rand aus bestimmten Pflanzenarten heraus, rollt diese zusammen und transportiert sie zu ihrer Bruthöhle. Aus diesen Blattstücken formt sie Bruträume, die sie aneinander reiht. In jeder Abteilung werden Pollenvorrat und ein Ei deponiert und mit einem weiteren Blattteil verschlossen. Die geschlüpfte Larve frisst innerhalb einiger Wochen den Pollen auf, spinnt sich in einen Kokon ein und überwintert in der Brutkammer. Im darauf folgenden Frühjahr schlüpft sie als fertige Biene.
Weitere Informationen unter http://www.natopia.info/home/und-mehr/bluehendes-und summendes-wipptal.html^Text: K. Herzer

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