Einsatzeinheit Tirol ist gemeinsam stark

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Die Einsatzeinheit Tirol, kurz EET, besteht aus erfahrenen, uniformierten Polizisten und Polizistinnen, die sich freiwillig bereit erklärt haben, für zusätzliche Herausforderungen zur Verfügung zu stehen. Im Bezirk Innsbruck Land zählen 30 Polizisten – darunter eine Frau – zum 1. Zug der EET. Die Aufgabe von Bez.Insp. Hans Salchner ist es, diesen unter der Leitung des Landespolizeikommandos für Tirol (LPK) zu kommandieren.

BEZIRK (tk). „Zu den Aufgaben dieser Einheiten gehören Einsätze bei besonderen Einsatzlagen wie Halb- oder unfriedliche Anlässe, Großfahndungen, Einsätze im Rahmen des Hilfs- und Katastrophenschutzdienstes – das umfasst auch die Teilnahme an Such-, Hilfs- und Rettungsaktionen – sowie Einsätze, bei denen mit den örtlichen Einsatzkräften nicht mehr das Auslangen gefunden wird. Wir werden aber auch gebraucht, wenn spezielle Ausrüstungs- bzw. Ausbildungsstandards für die Abwicklung erforderlich sind oder aber ein Einschreiten von geschlossenen Einheiten notwendig ist“, erklärt der stv. Matreier Polizeiinspektionskommandant Hans Salchner.
Der 41-Jährige hat auch gleich einige Beispiele parat: „Wir waren beim Lawinenunglück in Galtür vor Ort, sind bei Schürzenjägerkonzerten, bei der Ski-WM in St. Anton, bei der Eishockey-WM in Innsbruck, sind bei den EU-Kongressen in Bregenz, Innsbruck und Salzburg präsent gewesen u.v.a.m. Darüber hinaus absolvieren wir regelmäßige Einsätze bei Fußballspielen, Demonstrationen, Konzerten etc. Einer der bisherigen Höhepunkte war sicher die EM 2008, bei der die Beamten der EET ebenfalls ihren ‚Mann‘ bzw. ‚Frau‘ stehen mussten.“ Die EET untersteht personell dem Landespolizeikommando Tirol, in dessen Organisations- und Einsatzabteilung jede Ausrückung perfekt koordiniert und geplant wird. „Dort werden auch die Schulungen vorbereitet, wobei dem erfahrenen Team der OEA immer wieder erstaunliche Schulungsneuigkeiten einfallen, um unseren Leistungsstandard zu verbessern“, schmunzelt Zugskommandant Salchner, denn: „Die Trainingseinheiten werden in der Regel ohne gröbere Verletzungen überstanden. Ein paar blaue Flecken werden nämlich gar nicht erst erwähnt, die passen höchstens zum Overall!“

Beamte müssen voll auf Zack sein
Als Voraussetzung für die Aufnahme bei der EET gelten neben einer abgeschlossenen Polizeiausbildung psychische und physische Eignung, Teamfähigkeit und perfekte körperliche Fitness. Bez.Insp. Salchner dazu: „Immerhin müssen wir bei diversen Einsätzen die Nerven bewahren und uns auf das Team verlassen können. Wenn man beispielsweise bei hohen Temperaturen in voller Ausrüstung einem Fußball-Hochrisikospiel beiwohnen muss, kommt man teilweise schon auch selbst an seine Grenzen! Es passiert leider, dass man von einzelnen Fußballfans bespuckt, mit Flaschen oder sonstigen Gegenständen beworfen wird. Da darf man keine gläserne Fassade haben! Aber zum Glück gibt es ja auch eine Reihe von Einsätzen, die einem dann im Gegenzug wieder nachhaltig positiv in Erinnerung bleiben.“ In der EET finden sich bewährte Kampfsportler ebenso wie technisch und taktisch versierte Beamte. Die Arbeit wird nichtsdes-
totrotz stets im Team erledigt und kann nur so gut sein, wie es das schwächste Glied ist. „Ich will hier nicht übertreiben, aber dieses schwächste Glied habe ich noch nicht gefunden“, zeigt sich der aus Gries stammende Zugskommandant mit seiner Mannschaft hochzufrieden.

15 bis 20 kg am Körper!
Zur Grundausrüstung eines jeden EE-Beamten zählen ein flammenhemmender Overall, ein Einsatzstock, Körperschutz mit Beinschutz und Helm, entsprechende Funkausrüstung und Schutzschilder. Im Einsatzfall tragen die Beamten also durchaus zwischen 15 und 20 kg am Körper! An Sonderausrüstung stehen den Damen und Herren der EET zudem große Gebinde an Pfefferspray, Mehrzweckpistolen zum Verschießen von Tränengas, Impulslöschgeräte (IFEX), Bioversam-Löscher sowie weiteres technisches Gerät wie Scheinwerfer, Ferngläser, Nachtsichtgeräte, Notstromaggregate, diverse Hand- und elektrische Werkzeuge sowie Werkzeuge für den Katastrophenhilfsdienst zur Verfügung.

Hohe Einsatzbereitschaft
Salchner abschließend: „Von meiner Seite aus gesehen bietet die EET ein breites Arbeitsspektrum, wo die Kameradschaft aber dennoch nicht zu kurz kommt bzw. kommen darf. Trotz der zahlreichen, oft auch sehr mühsamen Einsätze stelle ich immer wieder eine sehr hohe Einsatzbereitschaft und Motivation bei meinen Leuten fest.“

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