Stubai
Erste Bewegungs- und Sportkoordinatorin des Landes gestartet

(v.li.): Alois Rathgeb (Geschäftsführer der GemNova), Josef Margreiter (Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding), Alexandra Gradauer, (erste Sport- und Bewegungskoordinatorin des Landes), Georg Dornauer (1. LH-Stv. und Sportlandesrat) | Foto: TVB St. Anton am Arlberg
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  • (v.li.): Alois Rathgeb (Geschäftsführer der GemNova), Josef Margreiter (Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding), Alexandra Gradauer, (erste Sport- und Bewegungskoordinatorin des Landes), Georg Dornauer (1. LH-Stv. und Sportlandesrat)
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Die Tiroler:innen bewegen sich zu wenig. Dies soll sich mit dem Projekt „Bewegung und Sport in den Tiroler Gemeinden“ ändern. Begonnen wird in zwei Pilotregionen: dem Stubaital, wo Alexandra Gradauer als erste Sport- und Bewegungskoordinatorin des Landes im Einsatz ist, und einer weiteren Region.

ST. ANTON/STUBAI. „Sport und Bewegung sind der Grundstein für ein gesundes Leben“, so Georg Dornauer, 1. Landeshauptmann-Stellvertreter und Sportlandesrat, im Rahmen des 5. Sportgipfel Tirol in St. Anton am Arlberg. „37 Prozent der Tiroler:innen treiben höchstens ein- bis zweimal im Monat Sport. Das wollen wir ändern und die Menschen zu mehr Bewegung motivieren. Die neuen Sport- und Bewegungskoordinatoren helfen uns die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiroler Bevölkerung zu erhalten und zu fördern“, so Dornauer.

Bewegungsarmut ist gefährlich

Dass Anregungen zum Sport und zur Bewegung notwendig sind, zeigen auch aktuelle globale Erhebungen. Mehr als 80 Prozent der jugendlichen Weltbevölkerung ist unzureichend körperlich aktiv. Auch in Tirol steigt beispielsweise der Anteil langer Sitzzeiten – eine Entwicklung, die auf Büroarbeit, Schule, Hausübungen, motorisierte Transportmöglichkeiten, sowie die intensive Nutzung von Smartphones oder Computerspielen in der Freizeit zurückzuführen ist. Daher empfiehlt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Erwachsenen pro Woche 150 Minuten moderate aerobe Aktivitäten wie Laufen, zügiges Gehen oder Schwimmen. Kinder sollten sich täglich mindestens 60 Minuten lang körperlich betätigen.

Persönliche Beratung und Motivation vor Ort

Diese Lust auf Bewegung wieder zu entfachen, diesem Ziel hat sich nun die gemeinsame Initiative von Lebensraum Tirol Holding und GemNova verschrieben. Dabei sollen auf Gemeindeebene kommunale Bewegungs- und Sportkoordinator:innen alle Bevölkerungsgruppen zu niederschwelligen Sportangeboten animieren. Im Stubaital ist nun der Startschuss gefallen, eine weitere Region soll in Kürze folgen, ein landesweiter Ausbau dieser Infrastruktur ist geplant. Die konkreten Zielsetzungen der lokalen Sport- und Bewegungskoordinatoren sind dabei klar: Die spezifischen Angebote von Vereinen und Schulen zu vernetzen bzw. sichtbar zu machen und die Menschen vor Ort persönlich zu beraten und zu motivieren, wieder mehr Bewegung und Sport in ihren Alltag zu integrieren.

„Gemeinde soll auch Lebensort sein“

Die Gemeinden spielen eine wichtige Rolle für das Projekt. Ernst Schöpf, Präsident des Gemeindeverbands Tirol, erläuterte: „In den Gemeinden können wir die Menschen direkt erreichen. Durch Bewegungsangebote lässt sich das Gemeinschaftsgefühl stärken und die soziale Teilhabe erhöhen.“ Ebenso wichtig für den Erfolg der Initiative sei die Vernetzung zwischen den Gemeinden und ein regelmäßiger Austausch.

„Neuen Zugang zu Bewegung schaffen“

Im Stubaital ist seit Dezember Alexandra Gradauer als erste Bewegungskoordinatorin im Einsatz. Daniel Stern, Bürgermeister von Mieders und Obmann des Planungsverbandes Stubaital, ist vom Potenzial dieser Initiative überzeugt, da die Menschen von der Bündelung bereits bestehender Angebote profitieren werden: „Wir schaffen eine neue Anlaufstelle für alle, die ein Bewegungsangebot in Anspruch nehmen wollen und hoffen gleichzeitig, mit attraktiven Maßnahmen auch jene zu erreichen, denen bislang der richtige Zugang zu Sport und Bewegung gefehlt hat.“

„Wollen Modellregion für gesundes Leben sein“

Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding, erläuterte den Gedanken hinter der Initiative: „Wir arbeiten auch als Zukunftswerkstatt des Landes und unser oberstes Ziel ist die Entwicklung eines vitalen Lebensraumes mit und für gesunde Menschen. Das Projekt Modellregion bewegtes Tirol umfasst fünf Teilprojekte – Bewegung und Sport in Tiroler Gemeinden ist eines davon“. Margreiter erwähnte mit der „Beweg dich Tirol Tour“ auch noch ein zweites Teilprojekt. Dieses richtet sich an Kinder und Jugendliche, die im Rahmen von Aktionstagen in den Tiroler Bezirkshauptstädten, verschiedenste niederschwellige Bewegungsarten auf spielerische Weise ausprobieren oder kennenlernen können.

Zahl der gesunden Lebensjahre erhöhen

Alois Rathgeb, Geschäftsführer der GemNova (Tochterunternehmen des Tiroler Gemeindeverbands, das 2010 zur Entlastung und Unterstützung der Tiroler Gemeinden gegründet wurde), stellte fest, dass es genug Sportangebote gebe, jedoch die Koordination fehlt. „Daher setzen wir 2023 Bewegungskoordinator:innen in zwei Pilotregionen ein. Diese sollen dort Lücken und Problemfelder erkennen, Anbieter, Vereine und Schulen unterstützen sowie eine Anlaufstelle für Bürger:innen sein“, so Rathgeb. Vor allem die Niederschwelligkeit der Angebote sei wichtig und das große Ziel der Initiative ist es, gesunde Lebensjahre zu erhöhen. Denn jedes gesunde Lebensjahr mehr sei nicht nur für die Lebensqualität jedes Menschen enorm wertvoll, es trage auch dazu bei, kostspielige volkswirtschaftliche Effekte wie Krankenstände, langwierige medizinische Betreuungen und langfristig Pflegekosten einzusparen.
www.meinbezirk.at

(v.li.): Alois Rathgeb (Geschäftsführer der GemNova), Josef Margreiter (Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding), Alexandra Gradauer, (erste Sport- und Bewegungskoordinatorin des Landes), Georg Dornauer (1. LH-Stv. und Sportlandesrat) | Foto: TVB St. Anton am Arlberg
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