Schutzgebiets-Serie Moore Teil 5
Trinser Möser hinter dem Moränenwall

Mithilfe von Flüchtlingen aus Afghanistan und Somalia wurde im November noch das Mähgut von den Lahnwiesen gebracht. | Foto: Kathrin Herzer
  • Mithilfe von Flüchtlingen aus Afghanistan und Somalia wurde im November noch das Mähgut von den Lahnwiesen gebracht.
  • Foto: Kathrin Herzer
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Der fünfte und letzte Teil unserer Serie Moore in Kooperation mit der Schutzgebietsbetreuung Stubaier Alpen-Wipptal widmet sich den Trinser Mösern hinter dem Moränenwall.

GSCHNITZTAL. Der Talboden des Gschnitztals ist mit ausgedehnten Feuchtflächen bedeckt. Die Ursache für die Vernässung liegt mit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 13.000 Jahren tief in der Vergangenheit: von den abschmelzenden Eiszeitgletschern wurde der große Trinser Moränenwall am Talende zurückgelassen. Durch ihn staute sich im Talboden ein riesiger See auf, der allmählich verlandete. Relikte dieses Prozesses sind die heute existierenden Quellmoore und Feuchtwiesen hinter dem Wall. Diese so genannten äußeren und inneren Trinser Möser sind durch den Schuttkegel des Trunabaches voneinander getrennt. Sie werden durch Grundwasser-Quelltrichter gespeist.

Unterschiedliche Lebensräume

Während die äußeren direkt hinter dem Moränenwall liegenden Möser bereits stärker landwirtschaftlich genutzt werden, sind die inneren dagegen noch naturbelassener. Hier liegen die Lahnwiesen, in denen sich noch ein größeres zusammenhängendes Feuchtgebiet erhalten hat. Mosaikartig sind hier vernässte ökologisch wertvolle Flächen mit intensiv bewirtschafteten Wiesenflächen miteinander verzahnt. Zahlreiche Gräben ziehen sich durch die Flächen. Durch diese unterschiedlichen, nebeneinander liegenden Lebensräume ergibt sich eine entsprechend große Artenvielfalt.

Große Artenvielfalt

Hier ist nicht nur für typische Feuchtgebietspflanzen wie die Kuckucks-Lichtnelke oder die Sumpfdotterblume Platz, auch verschiedene Amphibienarten wie Grasfrosch oder Bergmolch suchen die Gräben und kleine stehende Gewässer auf. Im Rahmen eines Renaturierungsprojektes wurden auf einer Fläche Holzdämme eingezogen und das Schilf gemäht. Um den Nährstoffeintrag durch das Mähgut zu vermeiden, wurde es im November 2023, beim ersten Schnee, mit Hilfe von Flüchtlingen aus Afghanistan und Somalia von der Fläche gebracht.
Text: Kathrin Herzer
www.meinbezirk.at

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