Über Sündenkonten und Kaffeemaschinen

Als einer der beiden „Schienentröster“ spielte sich der Tiroler über zehn Jahre erfolgreich durch Österreichs Kabarettszene. Vor allem mit ihrem Kinofilm „1810 – Für eine Handvoll Kaspressknödl“ machte sich das Duo einen Namen. Seit Oktober erheitert Daniel Lenz nun eingleisig, mit seinem ersten Soloprogramm „BeziehungsWaise“, die Gemüter.

Ausgangspunkt seines Lebensberichts ist ein Besuch beim Therapeuten. Dadurch kam er zur Erkenntnis, dass zwischenmenschliche Beziehungen allgemein schwinden, während jene zu Spielkonsolen, Tieren und Mobiltelefonen immer intensiver werden. Um das zu beweisen, schlüpft der Schwazer in zahlreiche Rollen und zeigt, dass wir uns, egal ob beim Arzt, beim Metzger oder während des Elternabends, immer wieder als „BeziehungsWaisen“ begegnen. So erzählt er von Beichtautomaten und Sündenkonten, einem George Cloony der vernachlässigte Nespresso-Maschinen zur Kaffee-Fürsorge bringt und älteren Damen im Park, die sich als enthusiastische Satanistinnen entpuppen. Damit sorgt der „Schienentröster“ auch solo für beste Unterhaltung. Er überzeugt mit musikalischen Einlagen und klischeehaften Rollenspielen, die den einen oder andern, doch ab und zu auch an das tägliche Leben erinnern werden.

Veranstaltet wurde der Abend vom Verein Kleinkunst Innsbruck, der mit Markus Koschuh bereits am 15. Februar einen weiteren erstklassigen Tiroler Kabarettisten ins Stubai bringt. Karten sind beim KKI noch erhältlich.