Eine Tradition mit Zukunft
Wie Pflug und Sense die Alpenlandschaft prägten

- Das Mähen mit der Sense ist eine alte Tradition, die sich bis heute erhalten hat.
- Foto: Johannes Bitter
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Im idyllischen Wipptal hat sich eine alte Tradition bis heute erhalten: das Mähen mit der Sense. Inmitten einer modernen Welt, die von Maschinen und Lärm geprägt ist, setzen die Bergbauern auf eine Methode, die nicht nur den Körper fit hält, sondern auch der Natur zugutekommt. Diese Tradition hat ihre Wurzeln im Mittelalter und prägt noch immer das Leben im Valsertal und seinen Seitentälern.
WIPPTAL. Im idyllischen Wipptal, eingebettet in die Tiroler Alpen, hat sich eine alte Tradition bis heute erhalten: das Mähen mit der Sense. Inmitten einer modernen Welt, die von Maschinen und Lärm geprägt ist, setzen die Bergbauern auf eine Methode, die nicht nur den Körper fit hält, sondern auch der Natur zugutekommt. Diese Tradition hat ihre Wurzeln im Mittelalter und prägt noch immer das Leben im Valsertal und seinen Seitentälern.

- Die Tradition ist im Mittelalter entstanden
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Ein Blick zurück
Im Mittelalter veränderten zwei Erfindungen die Landschaft der Täler: der eiserne Pflug und die Sense. Der eiserne Pflug ermöglichte den Bauern, die Böden zu bearbeiten und Getreide anzubauen, wo vorher Almen das Landschaftsbild dominierten. Die Sense, als Werkzeug für das Mähen, war und ist bis heute ein unverzichtbares Arbeitsgerät in den steilen Hängen der alpinen Täler. Auf den ehemals bewirtschafteten Almflächen entstanden dauerhafte Siedlungen, und die angrenzenden Wälder wurden gerodet, um Platz für Ackerflächen zu schaffen.
Die Bedeutung der Sensenmahd
Doch was für viele wie eine alte, beinahe nostalgische Methode aussieht, hat ökologische Vorteile, die heute mehr denn je von Bedeutung sind. Die Bergwiesen im Valsertal sind nicht nur ein faszinierendes Zeugnis der regionalen Geschichte, sondern auch ein Hotspot der biologischen Vielfalt. 290 Pflanzenarten wurden hier allein 2004 dokumentiert – und das verdanken diese Wiesen der traditionellen Pflege mit der Sense.
„Viele Pflanzen gedeihen nur, wenn sie regelmäßig gemäht oder abgefressen werden“, erklärt Almlehrer Thomas, der die Technik der Sensenmahd in Grundkursen vermittelt. Werden diese Flächen nicht mehr bewirtschaftet, wachsen sie zu, und die Artenvielfalt geht zurück.
Die Vorteile der traditionellen Methode
Die Sensenmahd hat jedoch noch weitere Vorteile, die über den ökologischen Aspekt hinausgehen. „Es ist eine körperliche Arbeit, die die Fitness fördert und gleichzeitig die Natur schützt“, sagt Thomas mit einem Schmunzeln. Anders als bei modernen Maschinen, die oft Lärm verursachen und viele Insekten und Tiere gefährden, haben die Bergbauern mit der Sense keine solchen negativen Auswirkungen. „Während wir mähen, springen Grashüpfer noch rechtzeitig davon, Schmetterlinge fliegen auf, und Käfer sowie Spinnen haben genug Zeit, sich in Sicherheit zu bringen“, so der erfahrene Almlehrer. Zudem verbraucht die Sensenmahd keine fossilen Brennstoffe – die einzige Energie, die dabei aufgewendet wird, sind Kalorien. Für viele, die sich den Weg ins Fitnessstudio sparen möchten, eine willkommene Alternative.

- In einem Grundkurs im Juli kann das Mähen mit der Sense erlernt werden.
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Sensen lernen
Wer die Kunst des Sensenmähens erlernen möchte, hat in den kommenden Sommermonaten im Wipptal die Gelegenheit dazu. Die 4-tägigen Grundkurse, die jeweils von Mittwoch bis Samstag stattfinden, bieten eine einzigartige Möglichkeit, in die Tradition der Bergbauern einzutauchen. „In diesen Kursen lernen die Teilnehmer nicht nur die richtige Handhabung der Sense, sondern erfahren auch viel über die Geschichte der Region und den Umgang mit der Natur“, erklärt der Almlehrer. Der Kurs beinhaltet neben praktischen Übungen auch einen Besuch im Bergbauernmuseum in Schmirn, wo historische Werkzeuge und Geräte die harte Arbeit der Bergbauern veranschaulichen. Das Highlight ist die Vorführung eines Films des Bayerischen Rundfunks, der die traditionelle Heuwirtschaft im Schmirntal aus den 1960er Jahren dokumentiert – und der die Gefahr und Mühe der Arbeit eindrucksvoll aufzeigt.
Termine
- Kurs 1: Dienstag, 8. Juli (Anreise) bis Sonntag, 13. Juli 2025 (Abreise)
- Kurs 2: Dienstag, 15. Juli (Anreise) bis Sonntag, 20. Juli 2025 (Abreise)
- Kurs 3: Dienstag, 22. Juli (Anreise) bis Sonntag, 27. Juli 2025 (Abreise)
Anmeldung und weitere Informationen hier.
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