Ein Klassentreffen der besonderen Art

v.l.n.r.: Agnes Obholzer, Annelies Mair, Maria Tanzer, Karin Mattel (Organisatorin), Irene Benesch, Otto Krösbacher, Friedl Suitner und Otto Larl | Foto: privat
  • v.l.n.r.: Agnes Obholzer, Annelies Mair, Maria Tanzer, Karin Mattel (Organisatorin), Irene Benesch, Otto Krösbacher, Friedl Suitner und Otto Larl
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Katharina Ranalter (kr)

FULPMES/MEDRAZ. Ein besonderes Klassentreffen fand am Freitag, den 4. Mai 2018 in Fulpmes/Medraz statt. 
Die allseits bekannte "Ötztaler Midl", Maria Tanzer, hatte einige ehemalige Mitschülerinnen und Mitschüler der Jahrgänge 1934 und 1935 zu einem Plaudernachmittag mit ihrer ehemaligen Volksschullehrerin, "Fräulein D'Alberto", eingeladen.
Die nunmehrige Frau Benesch steht nun im 95. Lebensjahr und war sichtlich erfreut, einige ihrer damaligen Schützlinge wieder zu sehen. 
Man hatte sich schon vor vier und vor zwei Jahren in größerer Runde getroffen. 
Wieder beschrieb die beliebte Lehrerin den harten Weg, den sie zu bewältigen hatte, bis sie ihrem größten Berufswunsch nachgehen durfte. 
Ihren Eltern zufolge sollte sie unbedingt die HAK besuchen, doch durch ein Hintertürchen setzte sie letztendlich ihre angestrebtes Ziel durch. 
Das "Fräulein" schilderte blumig und sehr anschaulich die äußerst unsanften Folgen dieser Eigenmächtigkeit, doch schlussendlich erlaubten sie der Tochter die Ausbildung an der damaligen Lehrbildungsanstalt zu absolvieren.
Man erinnerte sich auch wieder an den für heute unglaublichen Dreitagesausflug nach Südtirol. Ende Juni 1949 fuhr "Fräulein D'Alberto" mit den größeren ihrer mehrstufigen Volksschulklasse auf einem offenen Lastwagen (!) nach Matrei/Br., von wo die Gruppe mit der Bahn nach Brixen weiterreiste. 
Von dort aus erkundete die Reisegesellschaft – natürlich stets zu Fuß – Brixen, Neustift, Sarns, Klausen, Säben, Latzfons und Rovereto. 
Kost und Quartier, der damaligen kargen Wirtschaftslage entsprechend, waren äußerst bescheiden und mancher Kirschbaum durfte abgeräumt werden. 
Die Ehemaligen erinnerten sich auch heute noch an die Mischung von Begeisterung und stillem Murren, mit welcher sie jede Anstrengung in Kauf genommen hatten und wunderten sich über die farbenfrohen Details, mit denen ihr "Fräulein D'Alberto" mit seinen fast 95 Jahren ihre Rückschau bereicherte. 
Auch Zeugnisse von 1948, also vor 70 Jahren, wurden herumgereicht und die guten Noten bestaunt. 
Die Anwesenden wünschten sich bald wieder ein Klassentreffen, um Erlebnisse aus fernen Schulzeiten aufzufischen und mit weiteren Mitschülerinnen und Mitschülern und ihrem "Fräulein D'Alberto" Erinnerungen auszutauschen. 

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.