LKW-Verkehr über den Brenner nimmt weiter zu

Zwei der drei Spuren in Richtung Süden werden von stehenden LKW blockiert.
  • Zwei der drei Spuren in Richtung Süden werden von stehenden LKW blockiert.
  • hochgeladen von Arno Cincelli

BRENNER (kr). Allein über den Brenner in Tirol fuhren im Vorjahr mit 2,1 Millionen doppelt so viele schwere Lkw wie über alle Schweizer Alpenpässe, macht der VCÖ aufmerksam. Der VCÖ fordert eine EU-weite Mindestmaut für Lkw sowie nach Schweizer Vorbild die Möglichkeit, Lkw im Alpentransit zur Nutzung der Bahn auf der Rollenden Landstraße zu verpflichten.

Im Vorjahr wurden mit 40,4 Millionen Tonnen so viele Güter wie noch nie über die Schweizer Alpen transportiert. Gleichzeitig nahm die Zahl der Lkw-Fahrten um 3,4 Prozent auf 975.000 ab, weist der VCÖ auf aktuelle Daten des Schweizer Bundesamts für Verkehr hin. Der Bahnanteil im alpenquerenden Güterverkehr stieg in der Schweiz auf 71 Prozent. "Mit 2,1 Millionen waren allein über den Brenner mehr als doppelt so viele schweren Lkw unterwegs. Während es der Schweiz dank zahlreicher Maßnahmen gelingt, die Belastung durch den Lkw-Verkehr zu verringern, nimmt der Lkw-Verkehr in und durch Österreich ungebremst zu", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Weitreichende Folgen

Die Folgen der massiven Zunahme des Lkw-Verkehrs: Hohe Lärm- und Schadstoffbelastung für die Anrainerinnen und Anrainer, Straßenschäden infolge der starken Abnützung sowie Staus. Der VCÖ weist auf die Schweiz hin, wo es seit dem Jahr 2001 auf allen Straßen eine Lkw-Maut gibt, bei der auch die so genannten externen Kosten, wie die vom Lkw-Verkehr verursachten Gesundheits- und Umweltschäden enthalten sind. "Die EU ist gefordert, endlich eine EU-weite Mindestmaut für Lkw einzuführen. Zudem braucht es die EU-rechtliche Möglichkeit, Lkw im Alpentransit zur Nutzung der Rollenden Landstraße verpflichten zu können", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Aus Sicht des VCÖ ist es völlig unverständlich, dass die EU die freie Fahrt für Lkw höher bewertet als die Gesundheit der Bevölkerung. "Der freie Warenverkehr ist auch garantiert, wenn die Güter auf der Bahn transportiert werden. Die EU ist gefordert, ihre eigenen Beschlüsse für mehr Klimaschutz ernst zu nehmen. Die Klimaziele erreichen wir nur, wenn mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden", betont VCÖ-Experte Gansterer.

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