Mit dem Sonderthema „Oberösterreich 80–70–30“ werfen wir einen Blick auf drei prägende Ereignisse der österreichischen und europäischen Geschichte: das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren, die Unterzeichnung des Staatsvertrags vor 70 Jahren und den EU-Beitritt vor 30 Jahren.

Diese historischen Meilensteine stehen nicht nur für Umbrüche und Neuanfänge, sondern auch für den Weg Oberösterreichs in Frieden, Freiheit und europäische Gemeinschaft. Wir ordnen ihre heutige Bedeutung für unser Bundesland ein und zeigen, wie eng Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden sind.

Unsere Leser:innen erwartet eine spannende Zeitreise, die nicht nur informiert, sondern auch zum Nachdenken anregt – über unsere Geschichte, unsere Verantwortung und unsere gemeinsame Zukunft in Europa.

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Oberösterreich 80-70-30

Beiträge zum Thema Oberösterreich 80-70-30

Der heute 93-jährige Alois Rackaseder war 13 Jahre alt, als im Mai 1945 der 2. Weltkrieg zu Ende ging, und lebte damals in Wernstein am Inn. Er erinnert sich noch genau an Zeit.  | Foto: Rackaseder
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Kriegsende in Wernstein
"Und dann kamen die Amerikaner über den Inn"

Als 13-Jähriger erlebte der heute 93-jährige Alois Rackaseder das Ende des 2. Weltkriegs in Wernstein am Inn. Im Gespräch mit MeinBezirk erinnert er sich an die Tage im Mai 1945.  WERNSTEIN. Im Interview erzählt er über das erste Aufeinandertreffen mit einrückenden Amerikanern, einen Waggon voller Wein, Plünderungen und mehr. Wo haben Sie zu Kriegsende gelebt? Zusammen mit meiner Mutter und meinen drei Geschwistern, der Vater war an der Front und ist erst 1947 aus der Kriegsgefangenschaft...

Die Amis beschossen von Neuhaus aus die Stadt Schärding, die SS verweigerte die Übergabe, die Bevölkerung wollte sich jedoch ergeben. Mutig und eigeninitiativ hissten der Gastwirtssohn Johann Stadler und ein anderer Soldat daraufhin die weiße Fahne am Kirchturm, erinnert sich der Karl Chodl an den 2. Mai 1945. | Foto: MeinBezirk/Bichler
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Kriegsende in Schärding
"Da haben die SSler ihn einfach erschossen"

Karl Chodl erlebte zu Kriegsende 1945, wie der Gastwirtssohn Johann Stadler beim Linzertor in Schärding von SS-Soldaten erschossen wurde. SCHÄRDING. Den 2. Mai 1945 wird der gebürtige Schärdinger nie vergessen. Der Tag begann für den damals Elfjährigen, der damals wie heute in seinem Elternhaus in der Schärdinger Innenstadt lebt, mit einer Explosion. "Um 5 Uhr früh hat uns ein Riesen-Knall aus den Betten gehoben. Wir haben nicht gewusst, was ist. Erfuhren später, dass die SS die Innbrücke...

"Alliertes Militärgeld" | Foto: Chronik "Diersbach" von Josef Peterbauer

Kriegsende 1945
Amerikaner setzten in Schärding Militärregierung ein

Während die Amerikaner darauf warteten, dass Österreich nach Ende des Krieges 1945 eine Regierung bildete, setzten sie in vielen Orten eine Militärregierung ein – auch in Schärding.  SCHÄRDING. "Mit ihren 'Executive Orders' regelte die Militärregierung den gesamten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich", schreit Josef Peterbauer, der in seiner Chronik "Diersbach – Eine Unterinnviertler Landgemeinde im Wandel der Zeit" von der Militärregierung in Schärding berichtet.  Diese...

Grußkarte von Ferdinand Schmiedseder aus der russischen Gefangenschaft (vom 8.11. 1953): "Hab seit langer Zeit doch wieder ein Paket von euch bekommen, wofür ich euch danke, der Speck hat mir sehr gut geschmeckt. (...) Wie war dieses Jahr die Ernte, hoffentlich habt ihr viel Äpfel bekommen." | Foto: Chronik "Diersbach", Josef Peterbauer

Diersbach 1955
Gemeinde empfängt "absolut letzten Kriegsheimkehrer" mit großem Tamtam

Mit Glockengeläut, Blaskapelle und sogar Laudatio des Bezirkshauptmannes wurde Ferdinand Schmiedseder am 4. Juni 1955 in seiner Heimatgemeinde willkommen geheißen. Er gilt in Diersbach als "der absolut letzte Heimkehrer".  DIERSBACH. Es dürfte an einem Bürokratie-Wirrwarr gelegen sein, dass Ferdinand Schmiedseder länger als die meisten anderen in Kriegsgefangenschaft verweilen musste. "Während die meisten Siegermächte ihre Gefangenen relativ bald entließen, kam aus Russland der Großteil erst in...

Ausweiskontrolle der US-Amerikaner auf der Nibelungengbrücke am Checkpoint vor dem Betreten der US-Besatzungszone im Zentrum von Linz südlich der Donau – im Hintergrund das Schloss. | Foto: Franz Michalek, zur Verfügung gestellt von OÖLA, Allgemeine Fotosammlung
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Oberösterreich nach Kriegsende in 20 Bildern
Geteiltes Land, Armut, russische Gewalt – aber Aufbruchsstimmung

Nach Kriegsende war Oberösterreich in eine russische Besatzungszone nördlich der Donau und die amerikanische südlich davon geteilt. Trotz Bombenschäden, Armut und Überbevölkerung durch rund eine Million Flüchtlinge verfiel Oberösterreichs Bevölkerung nicht in Resignation. Stattdessen entwickelte sich eine Aufbruchsstimmung, in der man auch gegen die drohende dauerhafte Teilung des Landes kämpfte. OBERÖSTERREICH. Gerhard Steininger und Josef Goldberger vom Oberösterreichischen Landesarchiv haben...

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