Puch bei Hallein

Beiträge zum Thema Puch bei Hallein

Irrweg der EU

Konzerne kanzeln Kanzler ab, die Bank gibt ihre Regeln vor. Der Börsenkurs geht auf und ab im frechen Spekuliererchor. Europa will nichts ändern. Der Alten Rente wird gekürzt, die Jugend scheut den Zukunftsblick. So manches Staatgebilde stürzt ins Schicksal karger Zeit zurück. Europa will nichts ändern. Der Erdteil hängt an Heilsideen vom Kapital, das Wohlstand schafft, will stur verharren, nicht verstehn, dem Moloch fehlt die Lebenskraft. Europa muss sich ändern.

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Klösterliche Fastenspeisen in alten Zeiten

Aschermittwoch – Fastenzeit, ein gefangner Biber schreit, denn er wird als Fisch geschlachtet, klösterlich sehr schlau betrachtet. Schweine sterben voller Not aquatilen, feuchten Tod. Sau aus sprudelndem Gewässer schmeckt als Kaltgeblüt ja besser als ein fader alter Hecht. Enten-, Gans- und Schwangeschlecht, - wie der Otter warmen Blutes - leisten auch vor Ostern Gutes. Einfallsreichtum – Fantasie, Speiseplan nach Harmonie. Kreative Köche führen Mönch und Abt zum Kontemplieren.

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Vernarrt in einen Moloch

Heut gehe ich ins Tierschutzhaus und suche mir ein Heimtier aus. Ein Wesen, das ich herzen kann, verwöhnen, füttern. Irgendwann verbring ich mit dem Pflegling dann den Urlaub. Sindelfingen böte sich an für meine Dornenkröte. Mein Hausfreund wird ein Moloch sein, die Echse, nicht das Monster, nein! Der Wangen feine Stachelzier, die Rarität als Stubentier, ja, Leser, das erweckt in mir die Sehnsucht nach dem Streichelvieh. Drum hol ich’s mir, sonst tu ich’s nie.

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Laota - weiße Perspektiven

Der Kaftan schmiegt sich um Sandalen, erhellt sein Weiß in grellem Licht. Des Kopfes Wickeltuch weist Strahlen zurück. Der Turban prägt die Sicht auf Städter und auf Feldbesteller, selbst dunkle Gassen werden heller. Khartums Charakter sieht das Buch der Volkstracht im gebleichten Tuch, das sich der Armut nicht verschließt und wallend hin zum Nile fließt.

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Vatikarneval

Rosenmontag, vatikanisch, Schweizergarde süffelt Wein. Papst Franziskus, heut leicht panisch, nordet sich nach Mekka ein. Kardinäle tragen rosa Zipfelmützen – welch Humor! Nonne Konstantiniosa hüllt sich nur in Grobmaschflor. Auf dem Platze vor St. Peter thront ein goldnes Götzenkalb, in der Länge fast drei Meter, in der Breite eineinhalb. Die Kapelle bleibt sixtinisch, doch zum Abendmahl gibt’s Kraut. Mönche haben endokrinisch sich in Köchinnen verschaut. Aus Genanntem kann man schließen,...

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Freiballone

Sie fliegen nicht, Ballone fahren mit Steuermann und Staunegast. Im Klarluft-Lautlosschweben wahren die Flammen ihre Form und heben den Korb. Die bunten Kugeln streben nach oben, fügen sich ins Blau des Firmaments zur Farbenschau - so frei und leicht, wie ohne Last. Den Bergkamm gilt es zu erreichen zur Nahbeschau im schönsten Licht. Zu Augen wird das Eis auf Teichen, die aus Gehölz und Feldern grüßen. Ein Bächlein müht sich ab im Fließen, denn Frost verhärtet sein Gefüll. Die Freiballone...

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Wie gelungen

Wer nennt sich heut noch Giselher, Krimhilde, Hagen? Niemand mehr! Und auch der alte Etzel verschenkte im Gemetzel den schönen Namen. Dort und da verbirgt er sich als Attila. Doch leben noch zwei Tanten von mir am Rhein in Xanten - die Gudrun, die Brunhilde – da lächelt man nur milde!

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Bubo bubo - der Uhu

Der Uhu wirkt vom Antlitz her betrachtet niemals wirklich heiter. Das stört mich zwar nicht allzu sehr, und Bubo kümmert es nicht weiter, dass mein Gepräg im Konterfei - so wie man sagt - nicht lustig sei. Seh ich den Uhu, sieht er mich, dann nur im Beidseitsignorieren. Wir wollen unsren Gegenstrich nicht hin zum großen Streite führen. Der Schuhu-Eule Sauerblick ist eben ihr und mein Geschick.

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Kobrasippe

Es lebt in Afrika die Schlange, die speit - bei Zorn und auch bei Bange. In Indien lebt Naja naja, sie ist mir weniger geheier, für ihre Fehlsicht braucht sie Brillen, verwechselt mich – um Himmels Willen – mit Erdhorn, Grasfrosch und Agamen, mein Ausblick ändert sich im Rahmen, wird enger, Schritt für Schritt zu Röhre. So bleibt der Regenwurm, ich schwöre, die Kobra meines Urvertrauens.

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Der Hahn auf dem Mist

Ein Hahn auf dem Mist ist kein Philosoph. Ein Denker auf dem Mist ist ein Freund der Weisheit. Vom Mist aus schaust du in geordnete Sauberkeit. Aus allzu Reinem siehst du auch die Makel. Der Hahn, er denkt sich nichts dabei und ist vermutlich glücklicher, findet´s auch viel schicklicher auf seinem Mist. Ein bisschen doch Sophist.

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Laota - Betrachtung

Ich seh den Sektkelch, eine Vase, die Haltehülle für den Wein. Ein Strohhalm lehnt leicht schräg im Glase und Schaum drängt perlend hin nach oben um prickelnd den Geschmack zu loben. Doch schau! Ein Trugbild! Ja und nein! Ein Angesicht voll Lieblichkeiten versteckt gekonnt in vitro sich. In allerschönster Anmut streiten der Gral und Mädchenwangenzüge in Würde, bar der Täuschungslüge, um Dank für diesen Pinselstrich.

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Farbe der Eisbär-Himbeertorte

Wenn die Eisbär-Himbeertorte weiß wär, fehlten mir die Worte. Wär sie rot, leicht weiß zum Licht, fehlten mir die Worte nicht. Mischung Schollenbär und Beere fehlt in Goethes Farbenlehre. Ist nun aber – leicht verjährt - voll geklärt.

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Waldrapp-Fasching

Ulkig kleidet sich der Rapp. Karneval konform, doch knapp. Im Verbrauch von Schmuckgefieder und im Vortrag heitrer Lieder misst er sich mit keinem Narren. Rappe hassen Festzugskarren, Nasenpapp und Schnurrbartbrillen, sind so meinem Ulktreibwillen, wie auch meinem Konterfei ziemlich ähnlich. An und bei fühlt mein Ego sich recht rappisch, ulkig, doch nicht nasenpappisch.

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Total (Satire)

Ich sitze am PC und schreibe ein - na, was schon - ein Gedicht. Ein Gedicht über Eiszapfen - und eines aus diesem Genre lässt die Haar sich weder sträuben noch ausfallen. Bei mir liegen jetzt jedenfalls an die 27 Barthaare, sechs dickere Horngebilde aus der Brauensippe und – der Länge nach zu schließen - 32 Kopfhaare auf der Tastatur. Ich gebe zu, dass die Zahlen in veritas leicht abweichen mögen. Spielt auch keine Rolle, denn in diesem Augenblick beginnt es leicht zu schneien – vom Kopf. Es...

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Bruckners Eisromantik

Friereschatten- Anataulichter, Wasser probt sein Aggregat, formt zu Stalaktiten sich. In dichter Reihe hangt das Bachzierat. Bachbett wird zur Kathedrale, Orgelpfeifen – Chorgestühl, Bruckners Geist am Manuale, Frostregiester im Kalkül. Sphährenklang im Klirrgetöne, harte Anschlag, Hallenklang. Wasseramseln hören schöne Tropfkadenzen – Eisgesang.

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Das Diadem der Raureifbraut

Das Diadem der Raureifbraut aus eiskristall’nem Gitter formt wachsend sich, erstrahlt, erblaut in gleißendem Gewitter, gleicht Diamantenkronen. In wunderbarem Regelmaß haucht Frost lebendige Gepräge auf Zaunholz, Kahlzweig, Fensterglas - des Winterschmieds Beschläge -, die sich zu preisen lohnen.

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Die sieben Raben

Raben erwarten die wärmenden Strahlen. Bringt sie der junge, noch fahlgraue Tag? Recht aus der Mitte der mystischen Zahlen harren zu siebt sie, was nachkommen mag. Sind es die Brüder, vom Vater verstoßen, strafend verbannt und im Zorne verflucht? Findet das Schwesterchen in dieser großen, eiskalten Welt, was sie sehnsüchtig sucht? Märchenbild, Zufall der Zahl in den Zweigen, zweifacher Reiz für Gedankengerank. Nun, ich genieße in grübelndem Schweigen, schicke den Grimmbrüdern vielfachen...

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Nicht einladend

Die Stehtischchen tragen verhüllende Hauben, zu kalt ist der Garten für schnellen Kaffee. Drei Zuversicht zeigende, hungrige Tauben vermuten noch Krumen, gefroren im Schnee. Des Winters Gesicht lässt mich zögern zu glauben, dies sei hier der Platz für vergnüglichen Plausch. Der Kälte gelingt es, die Ahnung zu rauben von Sommergeplauder und Neuigkeitstausch.

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Laota - Reifes Mädchen

Kein Januskopf, kein Anfang-Ende, Gesichter wohl, doch zwei für eines. Ein Antlitz, viel an Ausgeblende, doch Einheit, wie ich es auch wende. Des reifen Mädchens zartes, feines, verspieltes Ineinanderfließen der Züge lässt das Bild genießen, die Farben doppelt kräftig scheinen, Getrenntes letztlich ganz vereinen.

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Der Schlorf von Mechelding

Er war der Schlorf von Mechelding, ein strengster Herre seines Schlutzes. Die Burke mit dem Mauerring stand da als Kennmal seines Trutzes. Der Schlorf, der Schlorf von Mechelding, war gnadend seinen Schergen! Bedurfte sie mit Schneid und Kling, ließ Kleinmut so verbergen! Das ehern Schild vor Brust und Ripp verwarf ihm Ehrfruchtssalven von seiner noblen Reichsgrafsipp im Tal der lila Malven.

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Melzstrategie

Im Gegensatz zum Streifenmelz sind Tüpfelmelze schwarz gefleckt. Die Tupfen auf dem Sommerpelz (stets rund und niemals rechtgeeckt), verschwimmen mit dem Steppengras zur Tarnung in ein Irgendwas. Doch führen Streifen ebenso ins täuschende -Inkognito. Ganz bass erstaunt mich irgendwie der Melze Doppelstrategie.

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Es murmelt und klirrt

Tropfen hüpfen und erstarren, graue Zapfengeister harren auf des Bächleins Stufenfall. Eisgeklirr im Widerhall lässt die Wasseramsel wippen, frostgezeugte Festschneelippen tragen weiße Fahnenbärte. Milde mischt sich in die Härte. Wassermurmeln, Orgelklang, Winterwunderfestgesang.

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Laota - Interpretation

Dem Blinden hilft der Knorrstock weiter, das Licht des Tags ertastet er. Er wird zum Arm, zum Wegbegleiter, füllt Räume, die zuvor noch leer. Dem Rebenholz mit Dank entliehen, khartoumgehärtet, sonnennah, verhilft er, Dunkel zu entfliehen, lehnt zum Gebrauche immer da. Des Malers Sinn mag anders zielen, in mir wächst dieses Bild heran. Mit diesem Kunstwerk will ich spielen, es lebt das Leben des Sudan.

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Quid agis?

Es geht dem Specht von Zeit zu Zeit am Maßband der Befindlichkeit schlecht. In Intervallen - nicht immer. In Permanenz wär’s schlimmer. So fügt der Specht dem Schicksal sich und hadert nicht. Wie seelenschlicht!

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