Theater Innsbruck

Beiträge zum Thema Theater Innsbruck

Ein großartig entlarvendes Bild: Kollege Meyer (A. Friedl) mimt den selbstgerechten Kreuzritter an der Sprossenwand. | Foto: Saskia Stolzlechner
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Die dunklen Seiten des Mondes

Die diesjährige Sommerproduktion von Theater Melone entlarvt lustvoll die verquere Logik hinter so mancher überkommener Moralvorstellung. Von Christine Frei Man muss wahrlich nicht in die Ferne und zu anderen Religionsgemeinschaften schweifen, auch Christentum und Katholizismus bieten seit jeher und nach wie vor hinreichend Stoff und Gelegenheit für Kreuzzüge – und damit letztlich für die Selbstverleugnung der eigenen lauernden Abgründe. Denn wer sich dem Leben und damit den eigenen Neigungen...

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Foto: Rupert Larl
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Gefährliche Spiele

Eine neuerliche erfolgreiche Theatersaison feiert kommenden Sonntag mit „Pique Dame“ ihren glanzvollen Abschluss. Die fatale Wahlverwandtschaft von Liebe und Spiel, Begehren und Begierde, Leidenschaft und Wahnsinn ist ein unerschöpfliches Thema, wobei eine angemessene künstlerische Beschäftigung damit wohl ähnlich rauschhafte Zustände voraussetzt. Daher verwundert es nicht, dass sich Tschaikowski zunächst nicht wirklich auf das Projekt einlassen wollte, bis er irgendwann halt doch den Blick in...

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Selbst für eine geeichte Therapeutin wie Phyllis (B. Walder) eine Begegnung der besonderen Art: wenn der Noch-Ehemann (S. Juen) eine junge Patientin (A. Mansfeld) als künftige Ehefrau vorstellt. | Foto: BogenTheater

Ehen und andere Katastrophen

Das BogenTheater begeistert sein Publikum mit der bitterbösen Woody Allen-Komödie „Central Park West“. Damit eine Komödie richtig zündet, müssen zu allererst die Pointen passen, außerdem müssen die Leute auf der Bühne voll und ganz drinnen sein in ihrer Rolle. Insofern sind Komödien selbst für Profis immer wieder aufs Neue eine Herausforderung. Doch an Selbstbewusstsein mangelt es der engagierten Crew vom BogenTheater - immerhin alles Amateure - beileibe nicht. Sie haben sich in ihrer neuesten...

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Fasziniert als fintenreiche Verführerin und machtbewusste Liebende: Brigitte Jaufenthaler als Kleopatra. | Foto: Foto: Kellertheater
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Das ewige Spiel um Macht und Liebe

Elmar Drexel verdichtet Shakespeares „Antonius und Kleopatra“ zu einem zeitlos modernen Kammerspiel. Von Christine Frei „Der Mensch ist ein Rätsel“, befand Churchill, bekanntlich nicht nur einer der bedeutendsten Staatsmänner des letzten Jahrhunderts, sondern als Autor 1953 sogar mit dem Literaturnobelpreis geadelt. „Wer die Lösung sucht, der sollte Shakespeare lesen.“ Tatsächlich vermochte Shakespeare wie kaum ein anderer die Abgründe und Widersprüche der menschlichen Seele auszuleuchten. Und...

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Die erste Probe aufs Exempel: auf den Rausschmiss durch die Zimmerwirtin antworten die fünf mit einem ganz besonders einschmeichelnden Ständchen. | Foto: TLT

Aufstieg und Fall der ersten Boygroup Europas

Die „Comedian Harmonists“ im Großen Haus des TLT begeistern mit furiosem Gesang und berühren durch ihre dramatische Geschichte. Von Christine Frei Hinterher gab´s wenig verwunderlich minutenlangen tosenden Applaus, nachdem einem beim Abschlusslied „In einem kühlen Grunde“ fast das Wasser in den Augen stand, weil keine Szene dieses tragische Auseinanderbrechen der ersten bedeutenden Boygroup Europas hätte besser beschreiben können. Nach den Zugaben hatte man sie dann freilich endgültig im Ohr,...

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Wagen sich gemeinsam nicht nur an die spiegelnden Textflächen der Elfriede Jelinek: Timo Senff und Antje Weiser als Prinz und Schneewittchen. | Foto: TLT/Larl

Jelinek zum Gustieren

Elke Hartmann hat die zwei Prinzessinnendramen der Literaturnobelpreisträgerin geradezu mustergültig aufbereitet. Von Christine Frei Man kann sich natürlich beschweren, dass wir alle keine Zeit mehr haben und es um unsere Konzentrationsfähigkeit auch schon mal besser bestellt war. Oder man kann genau damit arbeiten. Wie Elke Hartmann es nun bei ihrer Inszenierung von Elfriede Jelineks Prinzessinnendramen getan hat. Eben jene Elke Hartmann, die uns mit ihrer Regie von „Eine Sommernacht“ für das...

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Brillieren in "Die Ziege oder Wer ist Silvia": Ute Heidorn und Klaus Rohrmoser. | Foto: Foto: Treibhaus

Ein etwas anderes Ehedrama

Das Staatstheater wagt sich im Treibhaus an Edward Albees „Die Ziege oder Wer ist Silvia?“ Wohl kaum ein anderer Bühnenautor versteht sich derart furios auf Ehedramen wie der amerikanische Schriftsteller Edward Albee. Sein 1962 uraufgeführtes und später mit Elizabeth Taylor und Richard Burton auch verfilmtes Stück „Wer fürchtet sich vor Virginia Wolf?“ hat ja gewissermaßen schon Kultstatus. „Die Ziege oder Wer ist Silvia“, gehört indes zu seinem Alterswerk, wurde es doch erst 2002 in New York...

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Da kann niemandem mehr geholfen werden: Karl Moor (Falk Seifert) mit Amalia (M. Fuhs) und seinem Bruder Franz (B. Schardt). | Foto: Landestheater

„Räuber“ ohne Gnade

Tiroler Landestheater (TLT)-Intendant Johannes Reitmeier präsentiert sich mit seiner ersten Schauspiel-Regie. Von Christine Frei Er hätte es sich ohne Zweifel einfacher machen können: Denn Schillers „Räuber“ ist ein Gewaltstück - in jeder Beziehung, sprachlich wie inhaltlich. Zudem gibt es unzählige Lesarten. Und TLT-Intendant Johannes Reitmeier wagt sich tatsächlich an eine neue heran. Mal abgesehen davon, dass er das Stück in der aufgelassenen Innsbrucker Rotunde ansiedelt, als Symbol für...

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Ein furioses Quartett: Frank Koenen, Julian Horeyseck, Hannah Knabl, Maria Walser | Foto: Zeitgeistgruppe
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Zwischen Haben und Sein

Lisa Überbachers Zeitgeistgruppe bespielt und betanzt den Innsbrucker Recyclinghof. Von Christine Frei Im Vorjahr haben sie die alte Hungerburgbahntalstation aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und ihr Publikum auf eine poetische Traumreise eingeladen. Bei “Letzte Talfahrt – last descent. Ein Fundbüro der Erinnerungen“ – so der Titel dieses in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Theaterabends – war melancholisches Schwelgen in Erinnerungen und Reminiszenzen angesagt. Beim aktuellen Projekt der von...

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Einfach hinreißend: N. Bürcher, J. Gschnitzer, P. Fenz und J. Wegener in „Altweiberfrühling“. | Foto: Landestheater

Ein Großaufgebot an tollen Weibern

Julia Gschnitzer und ihre Kolleginnen ließen den „Altweiberfrühling“ äußerst jung aussehen. Von Christine Frei Irgendwie war es ja wie ein aufgelegter Elfmeter. Immerhin basiert „Altweiberfrühling“, das am Samstag in den Kammerspielen seine bejubelte Premiere erlebte, auf dem Drehbuch von „Herbstzeitlosen“, einem der erfolgreichsten Schweizer Filme aller Zeiten. Hinzu kamen drei Schauspielerinnen jenseits des Pensionsantrittsalters, wo eine jede für sich schon Kult ist und die sich...

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Auf mindestens einem Auge blind: Cupido übt sich unentwegt in der Liebesanbahnung. | Foto: Lore Mühlburger
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Amors listige Pfeile

Die Absolvent/innen der Schauspielschule präsentieren sich mit einer Shakespeare-Collage. „Blind, aber Flügel - Liebe wird's genannt“, sagt Helena im Sommernachtstraum, jenem Shakespeare-Stück, in dem Elfenkönig Oberon und sein Hofnarr Puck mit dem Nektar einer von Cupidos Pfeil getroffenen Blume eine Liebesverwirrung nach der anderen auslösen. „Blind, aber Flügel – Shakespeares Lovers“ nennt sich auch die aktuelle Produktion der Schauspielschule Innsbruck, die vergangenen Freitag im Freien...

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