Ein Großaufgebot an tollen Weibern

Einfach hinreißend: N. Bürcher, J. Gschnitzer, P. Fenz und J. Wegener in „Altweiberfrühling“. | Foto: Landestheater
  • Einfach hinreißend: N. Bürcher, J. Gschnitzer, P. Fenz und J. Wegener in „Altweiberfrühling“.
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  • hochgeladen von Katja Urthaler (kurt)

Julia Gschnitzer und ihre Kolleginnen ließen den „Altweiberfrühling“ äußerst jung aussehen. Von Christine Frei

Irgendwie war es ja wie ein aufgelegter Elfmeter. Immerhin basiert „Altweiberfrühling“, das am Samstag in den Kammerspielen seine bejubelte Premiere erlebte, auf dem Drehbuch von „Herbstzeitlosen“, einem der erfolgreichsten Schweizer Filme aller Zeiten. Hinzu kamen drei Schauspielerinnen jenseits des Pensionsantrittsalters, wo eine jede für sich schon Kult ist und die sich wechselseitig sogar noch verstärken. Schließlich waren da noch vier hoch ambitionierte Schauspieler/innen aus dem Ensemble, die das komödiantische Setting furios abrundeten. Das wiederum ist schnell erzählt: eine nach dem Tod ihres geliebten Mannes lebensmüde Achtzigerin lässt sich urplötzlich dazu hinreißen, doch noch ihren vorehelichen Lebenstraum einer eigenen Dessousboutique umzusetzen. Und das nicht etwa in der Weltstadt, sondern draußen am Land, wo die Männerwelt noch ein bisserl arg „retro“ zu sein scheint. Da ist es dann auch nicht wirklich hilfreich, wenn der eigene Sohn Pfarrer ist und jener der Freundin als Bürgermeister sein moralinsaures populistisches Unwesen treibt. Doch die neue erwachte Lebenslust erweist sich als geradezu erstaunlich widerstandsfähig, und Martha und ihre drei Freundinnen wagen sich mit ihrer Geschäftsidee schließlich sogar hinaus in die weite (Internet-)Welt. Gleichwohl die Komödienversion von Stefan Vögel gerade zu Beginn mit recht flotten Repliken aufwartet, verrät sie uns leider wenig über die Entwicklung der vier Frauen. Was gerade bei dieser Besetzung schade ist. Denn Julia Gschnitzer, Nora Bürcher, Pine Fenz und Janine Wegener ergeben ein wunderbares Kleeblatt. Und Lisa Hörtnagl, Andreas Wobig und Jan Schreiber erweisen sich als souveräne Zuspieler/innen. Da wär zweifellos noch mehr drinnen gewesen.

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