Westbahntheater

Beiträge zum Thema Westbahntheater

Begeistern mit einer starken Ensembleleistung in Irmgard Lübkes stringenter Inszenierung von Nino Haratischwilis Episodenstück "Zorn": v. l. n. r. Peter Schumacher, Andrea Praxmarer, Markus Pinter, Antje Weiser, Sandro Gusmerotti, Maren Menzel,  Patrick Grill, Verena Rosenauer.




 | Foto: Christoph Tauber
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Frei im Theater: "Zorn" im Westbahntheater
Die Linien, die uns verbinden

Das Westbahntheater wagt sich mit „Zorn“ der vielfach ausgezeichneten georgisch-deutschen Dramatikerin und Regisseurin Nino Haratischwili erneut an ein grandioses Ensemblestück, das einerseits den ganz unterschiedlichen Ausformungen von Zorn und Verzweiflung in acht Menschen nachgeht und dabei Stück für Stück deren zufällige oder auch schicksalshafte Verbindungslinien offenlegt. Kongeniales Mutter-Tochter-Gespann In leuchtendem Orange und ähnlich wie in Lars von Triers „Dogville“ umrandet...

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Theresia Walsers "Die Liste der letzten Dinge" erinnert in seiner grausamen Wahnhaftigkeit ein wenig an Schwabs „Präsidentinnen“, aber auch an Beckets "Godot". Hier im Bild zu sehen: Katharina Gschnell,  und Luka Oberhammer, die ihre eigene Exekution herbeisehnen und Andrea Praxmarer als nicht minder rätselhafte Dritte. | Foto: Christoph Tauber

Frei im Theater: Die Liste der letzten Dinge
Scheiterhaufen zur Selbstinszenierung

Gefälligkeit ist so gar nicht die Sache des Innsbrucker Westbahntheaters. Wer gerne andere, fast immer gegen den Strich gebürstete Theatertexte inszeniert sehen will, kann sich dort immer wieder aufs Neue überraschen und herausfordern lassen. „Die Liste der letzten Dinge“ von Theresia Walser ist genau so ein Text. Er handelt von zwei Frauen, die in ihrer grausamen Wahnhaftigkeit an Schwabs „Präsidentinnen“ erinnern und in ihrem seltsam hoffnungsfrohen Herbeisehnen eines Inquisitors, der die...

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In einer raffinierten Parallelhandlung, in der die Autorin (Wiltrud Stieger) und der Dramaturg (Martin Strehle) letztlich gemeinsam daran scheitern werden, das Stück über Edith Stein gemeinsam auf die Bühne zu bringen, zeigt Autor Bernhard J. Lang eindrücklich auf, was wohl auch Edith Stein als hochbegabte Frau in einer Männerdomäne fortwährend erlebt haben dürfte.  | Foto: Christoph Tauber
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Frei im Theater: Die Dunkelheit kennt keinen Namen
Suchbilder zu Edith Stein

Nach der Frau will sie suchen, die Theaterautorin. Und sie hegt den Verdacht, dass die katholische Kirche Edith Stein deshalb heiligsprach, um von ihrer eigenen opportunistischen Haltung im Nationalsozialismus abzulenken. Dass Stein beim Phänomenologen Husserl zwar mit Auszeichnung dissertierte, dann aber vier Mal mit ihrer Habilitation abgewiesen wird, markiert zweifelsohne einen schmerzhaften Wendepunkt in ihrem Leben, ähnlich wie die nur angedeuteten Liebesenttäuschungen, doch all diese...

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Ein Spiel mit Folgen: in Paolo Genoveses Film "Das perfekte Geheimnis", dessen Theaterfassung im Westbahntheater zu sehen ist, entpuppen sich die Mobiltelefone der anwesenden Freunde mehr und mehr als kleine Büchsen der Pandora.  | Foto: Christoph Tauber

Frei im Theater: Das perfekte Geheimnis
Von Nachahmung wird abgeraten

"Wenn´s läuft, dann läuft´s."  Schon kurz nach der Premiere waren alle Vorstellungen der aktuellen Westbahntheater-Produktion „Das perfekte Geheimnis“ restlos ausverkauft. Mit „Perfetti Sconosciuti“ – so der Titel des Originalfilms aus dem Jahr 2016 – hat Paolo Genovese ganz offenkundig einen Nerv unserer Zeit getroffen. Der Film war schon in Italien Blockbuster und Kritikererfolg in einem und hat in der Folge sogar einen regelrechten internationalen Remake-Boom ausgelöst. Selbst die von Sabine...

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Frei im Theater: Westbahntheater und Kammerspiele | Foto: Frei
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Frei im Theater 12
Die Wirkmacht des Schicksals

Vielleicht sind es gerade jetzt die Geschichten über jene seltsamen Schicksalsfäden, die uns oft über Generationen hinweg verbinden, die uns nun so etwas wie Orientierung geben, weil sie uns aufzeigen, dass unser Dasein ein Stück weit immer auch determiniert ist – von Wirkkräften und Verstrickungen, die vielleicht erst unsere Nachfahren entschlüsseln, vielleicht aber auch nicht. In Andrew Bovells Stück „Am Ende des Regens“, das noch bis Anfang April im Westbahntheater zu sehen ist, sind es...

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Frei im Theater im Westbahntheater | Foto: Frei
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Frei im Theater 50
Ein Stück über Lebens-Transite

Proben für die Tonne seien frustrierend, schrieb das Westbahntheater in seiner letzten Aussendung. Daher schlug man dieses Mal einen ebenso mutigen wie weisen Aufführungsweg ein: eine Online-Premiere, genau am letzten Abend des Lockdowns, verbunden mit der Hoffnung, dass man die Folgetermine dann live spielen kann. Tatsächlich passte das geradezu perfekt zum aufgeführten Stück. Denn auch „Lost in Transit“ des Augsburger Theatermachers Sebastian Seidel handelt von einem bedrohlichen...

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Christine Frei im Stadtblatt | Foto: Stadtblatt
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Frei im Theater 42
Endzeit in der Endlosschleife

„Wir sind noch einmal davongekommen.“ Das ist der Satz derer, die überlebt haben und findig weiter machen dürfen – um schon bald wieder der nächsten Katastrophe entgegenzutaumeln, weil – wie uns Thornton Wilder in seinem pulitzerpreisgekrönten gleichnamigen Stück aus dem Jahr 1942 überdeutlich vor Augen führt – Lilith und Kain, also vereinfacht gesagt „Sex and Crime“ seit Anfang Teil der Familie sind. In drei Akten durchläuft die Ursprungsfamilie Antrobus gemeinsam mit ihrem Hausmädchen Sabina...

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