Frei im Theater: "Zorn" im Westbahntheater
Die Linien, die uns verbinden

Begeistern mit einer starken Ensembleleistung in Irmgard Lübkes stringenter Inszenierung von Nino Haratischwilis Episodenstück "Zorn": v. l. n. r. Peter Schumacher, Andrea Praxmarer, Markus Pinter, Antje Weiser, Sandro Gusmerotti, Maren Menzel,  Patrick Grill, Verena Rosenauer.




 | Foto: Christoph Tauber
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  • Begeistern mit einer starken Ensembleleistung in Irmgard Lübkes stringenter Inszenierung von Nino Haratischwilis Episodenstück "Zorn": v. l. n. r. Peter Schumacher, Andrea Praxmarer, Markus Pinter, Antje Weiser, Sandro Gusmerotti, Maren Menzel, Patrick Grill, Verena Rosenauer.




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Das Westbahntheater wagt sich mit „Zorn“ der vielfach ausgezeichneten georgisch-deutschen Dramatikerin und Regisseurin Nino Haratischwili erneut an ein grandioses Ensemblestück, das einerseits den ganz unterschiedlichen Ausformungen von Zorn und Verzweiflung in acht Menschen nachgeht und dabei Stück für Stück deren zufällige oder auch schicksalshafte Verbindungslinien offenlegt.

Kongeniales Mutter-Tochter-Gespann

In leuchtendem Orange und ähnlich wie in Lars von Triers „Dogville“ umrandet Ausstatterin Marlene Lübke-Ahrens die Spielflächen- und räume der einzelnen Figuren, ihre Mutter Irmgard Lübke zeichnet wie zuletzt 2022 im nicht minder begeisternden Ensemblewerk „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“ für die Inszenierung verantwortlich, die einen von der ersten Erzähl- und Begegnungssequenz weg in den Bann zieht und die Spannung über zwei überaus kurzweilige Stunden konstant hochzuhalten vermag.

Begeisterndes Ensemblespiel
Was natürlich nicht zuletzt am hochkonzentrierten Spiel des gesamten Ensembles liegt, in das sich Antje Weiser, die unter der Intendanz Reitmeier am TLT in vielen Rollen brillierte, mit der ihr eigenen Verve und überschäumenden Spielfreude wie selbstverständlich einfügt. Ein fantastischer Theaterabend, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, weil er ebenso eindringlich wie ungeschönt aufzeigt, wie sich Menschen sehnsuchtsvoll miteinander verbinden und verstricken, sich wechselseitig (be-)nutzen und sich dann wieder mit enormer Wucht voneinander losreißen. Und so leider nur selten jene wahrhaftigen Begegnungen erleben, die den eigenen inneren Schmerz mildern und überwinden könnten.

Noch zu sehen bis 7. April im Westbahntheater.

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