Postulat-Leiter Br. Roland Faustin
Neue große Aufgabe des Klosters in Telfs

Ferdinand Reitmaier hat Br. Roland Faustin zu einem Interview gebeten und viele interessante Dinge erfahren. | Foto: Privat
  • Ferdinand Reitmaier hat Br. Roland Faustin zu einem Interview gebeten und viele interessante Dinge erfahren.
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Für viele überraschend und ohne große Ankündigung wurde dem Franziskanerkloster Telfs eine neue und wichtige Aufgabe übertragen: Das „Postulat“.

TELFS. Es ist die erste Stufe der Vorbereitung auf einen Eintritt in den Orden, wurde von der Ordensleitung von der Schweiz nach Telfs verlegt und bietet Ordenskandidaten die Möglichkeit, ein Jahr lang (ohne Ordenskleid) in einer Klostergemeinschaft zu leben. Der dafür abgestellte Leiter ist kein geringerer als der auch als Sänger religiöser Lieder weitum bekannte Br. Roland Faustin, der schon viele Jahre in der Ausbildung junger Franziskaner tätig war und große Erfahrung besitzt. Ein einziger Kandidat (aus der Schweiz) prüft derzeit seine Berufung.
Was viele vielleicht schon wissen und „gehört“ haben, soll hier vorgestellt werden: Ferdinand Reitmaier hat den „Spielmann des Herrn“, wie ihn manche nennen, zu einem Interview gebeten und viele interessante Dinge erfahren.
Allein schon sein eigener Bildungs- und Lebensweg ist ungewöhnlich: Bruder Roland stammt aus Auer bei Bozen, hat zwei Geschwister, ist gelernter Geometer und war als technischer Sachverständiger in der Südtiroler Landesverwaltung tätig.
Der wohl schwerste Schicksalsschlag traf den jungen Beamten durch den plötzlichen Tod seiner erst 33-jährigen Frau im Jahre 1993. Eine tiefe Gottesbeziehung verlangte von ihm, wie Bruder Roland es selbst ausdrückte, jetzt eine „große Entscheidung zu treffen“. Der Hl. Franziskus als „Vorbild“ stand ihm zur Seite und so kam er zu den Franziskanern. Dass er bereits 1994 das Noviziatsjahr in Assisi absolvieren konnte, ist fast eine Fügung.

“Alle meine Quellen…entspringen in dir“ - Religiöse Lieder mit Br. Roland Faustin, Franziskaner in Telfs

Zum Studium der Theologie kann der junge Bruder Roland nach Salzburg, wo er im Kloster den musikalisch begnadeten P. Johannes Schneider als seinen Magister und dessen wunderschöne Lieder und Gesänge kennenlernte. Diese Begegnung war der Auslöser für den musikalischen Erfolgsweg der zwei begnadeten Musiker: Die Lieder und Texte schrieb P. Johannes, sie waren für Gesang und Gitarre geschrieben. Sie sind wie der Nachklang jener Melodien, die einst in Umbrien gesungen wurden, als der „Spielmann Gottes“ durch die Dörfer und Städte zog. „Der Wohllaut der Worte und die Heiterkeit der Musik lässt diese Lieder auch weiterklingen, wenn die CD abgespielt ist“, wie ein Hörer meinte. – Br. Roland hat alle Lieder nicht nur mit seiner wunderschönen Tenorstimme gesungen, sondern sie auch in mühevoller Arbeit selbst aufgenommen. Das dazu nötige Aufnahmegerät hatten ihm seine Eltern zur Priesterweihe geschenkt! Aufgrund seiner Ausbildung gab es dabei für ihn keine technischen Probleme! Und wie viele Lieder waren es? Mehr als 60!
Die CD`s sind alle vergriffen und heute gibt es natürlich keine neuen Lieder mehr. Und wie hat es ein Mitbruder seinerzeit so treffend ausgedrückt? „Du bist zur Zeit der meistgehörte Franziskaner der Welt!“ Als ihn Reitmaier fragte: „Fühltest du dich als `Spìelmann des Herrn`?“ meinte Br. Roland bescheiden: “ Als Diener des Herrn!“-
Was bedeutet Singen heute noch für ihn? „Es ist meine bevorzugte Art der Verkündigung des Evangeliums– zu predigen tue ich mich weniger leicht!“
Zum Abschluss des Gesprächs erzählte Br. Roland Faustin über seine bisherigen Aufgaben und Funktionen: Er war 19 Jahre Religionslehrer am Bozner Franziskanergymnasium, 4 Jahre Gefängnisseelsorger und als Vizemagister in der Betreuung der Novizen in Brixen tätig. Und als Leiter des Postulates ist er jetzt in Telfs tätig, fühlt sich sehr wohl und hat hier eine „neue Heimat gefunden!“
Lieber Br. Roland: Herzlich willkommen in Telfs – danke für die wunderschönen Lieder und für dieses eindrucksvolle Gespräch!

(Text: Ferdinand Reitmaier)

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