WM-Lösung, Willi reklamiert
Alle wollen Geld von den Seefeldern

Nordische Ski-WM 2019 in Seefeld: Das Land sendet ein positives Zeichen. | Foto: Region Seefeld
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WM Seefeld 2019: Land wohl auf Seite der Gemeinde. Bergbahnen: Willi will Geld von Rosshütte zurück.

SEEFELD. Seit Monaten schwebt Seefeld nun in finanzieller Ungewissheit. Die mögliche Rückforderung von acht Millionen Euro an Fördergeldern, die vom Bund im Rahmen der Nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld geflossen waren, würde für Seefeld wohl den finanziellen Ruin bedeuten. Dementsprechend angespannt warten die Verantwortlichen in Seefeld auf eine Entscheidung. Nun gibt es zumindest von Landes-Seite ein positives Zeichen.

Noch keine Entscheidung

Grund für die Rückforderung ist ein Darlehen in Höhe von drei Millionen Euro, welches der Tourismusverband Seefeld der Gemeinde damals gewährte. Weil der TVB für das Darlehen das Technical Center und die Loipenrechte bekommen hatte, reklamierte der Bund die unzweckmäßige Verwendung von Fördergeldern. Seit diese Rückforderung im Raum steht, arbeiten Gemeinde und TVB gemeinsam an einer Lösung, die man der Finanzprokuratur in Wien mittlerweile vorgelegt hat. Gemeinsam mit Land Tirol und Sportministerium wurden intensive Gespräche geführt, welche jedoch noch nicht zu einer endgültigen Entscheidung geführt haben.

"Können nicht beruhigt sein"

Allerdings hat sich die Tourismusabteilung des Landes, in Person von Gerhard Föger, mittlerweile gegen eine Rückzahlung ausgesprochen. Grund dafür: Aus dem gewehrten Darlehen des Tourismusverbandes soll nachträglich ein Zuschuss werden. Offiziell ist diese Entscheidung des Landes, sich gegen die Rückzahlung auszusprechen allerdings noch nicht, auch die Gemeinde wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht offiziell darüber informiert. Vom Haken ist man auch im Falle der Unterstützung nicht – das letzte Wort kommt von der Finanzprokuratur in Wien. Auch Seefelds Bürgermeister Markus Wackerle ist mit seinen Hoffnungen vorsichtig:

"Bevor wir nicht definitiv wissen, dass das ganze abgesegnet ist, können wir noch nicht beruhigt sein."

Willi fordert Geld zurück

Geld-Rückforderungen scheinen in Seefeld gerade im Trend zu liegen. Die jüngste Reklamation von zu viel bezahltem Geld kommt von Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi. Hintergrund: Im Zeitraum von 2016 bis 2021 bezahlte die Patscherkofelbahn Infrastruktur GmbH insgesamt € 129.600 für Beratungsleistungen an die Bergbahnen Rosshütte. Dieses Geld ging damals an Werner Frießer (aktuell Geschäftsführer Bergbahnen Axamer Lizum), welcher zu diesem Zeitpunkt Vorstand der Rosshütte und Vorsitzender des Aufsichtsrates am Patscherkofel war. Dass die Zahlungen nicht an die Rosshütte, sondern direkt an ihn gingen, rechtfertigte Frießer damit, dass er als Experte die Beratungstätigkeiten ausgeführt hatte, nicht die Rosshütte. Damals wurde kein strafrechtliches Verfahren in die Wege geleitet. Trotzdem stellt Willi in Frage, welche Beratungsleistungen überhaupt erbracht worden sind. So forderte die Patscherkofelbahn die € 129.600 vor knapp einem Jahr zurück. Weil in Seefeld niemand auf die Forderung reagierte, möchte Georg Willi das Geld nun im Zuge einer Klage zurückholen. Die Mitglieder des Stadtrats sprachen sich in ihrer jüngsten Sitzung fast einhellig für die Rückforderung aus. FPÖ, ÖVP und SPÖ stärken Willi den Rücken, nur "Für Innsbruck" enthielt sich. Der aktuelle Aufsichtsrat der Patscherkofelbahn hält diesen Schritt hingegen nicht für sinnvoll.

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