Au‐weh für den Auwald in Telfs

Gerade beim Bild der Parkpank am Fuße eines gekappten Baumstammes ist ein Symbol, so Abenthung: "Man stelle sich vor, da sitzt jemand und ein Ast bricht ab." | Foto: Landesumweltanwalt
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  • Gerade beim Bild der Parkpank am Fuße eines gekappten Baumstammes ist ein Symbol, so Abenthung: "Man stelle sich vor, da sitzt jemand und ein Ast bricht ab."
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TELFS (lage). Erholungraum für Menschen sowie Nist- und Brutplätze vieler Tierarten fielen dem Forstamt des Landes zum Opfer, so lautete die Kritik von Landesumweltanwalt Mag. Johannes Kostenzer und Telfer Grüne: Am linken Ufer des Inns zwischen der Autobahnbrücke im Westen von Telfs und der Gemeindegrenze zu Pettnau, auf einer Länge von bis zu 6 km, klaffen große Lücken im Auwald. Etwa 15 alte Bäume, insgesamt 10 ha Waldfläche, wurden im Auftrag des Öffentl. Wasserrechtes von den Bundesforsten (ÖBf) bis Mitte März, fristgerecht und vor der Brutzeit, abgeholzt, gemäß der Markierung durch die Bezirksforstinspektion: "Es war eine Sicherheitssache. Im Bereich des Radweges haben wir jene Bäume herausgeholt, die für die Leute gefährlich sind", erklärt Stefan Abenthung, der für dieses Gebiet zuständige Förster in der Bezirkshauptmannschaft. Der Telfer Bgm. Christian Härting hat aus den Medien davon erfahren, er sieht nach Rücksprache mit dem Gemeindeförster das Land im Recht: "Ich muss wieder Schlichtungsstelle spielen."
Hubert Weiler-Auer (Telfer Grüne) ärgert sich: „Dass die Bundesforste hunderte kräftige Bäume in einer Nacht- und Nebelaktion schlägern kann, zeigt einmal mehr, wie wichtig grüne Politik im Landhaus ist.“ Der Landesumweltanwalt ist entrüstet: "Gerade die alten Weidenbäume bieten geschützten Tieren Lebensraum und Brutplätze. Der schützenswerte Auwaldrest wurde in seiner ökologischen Wertigkeit erheblich beeinträchtigt."

Vorarbeit geleistet
Der BH-Förster Abenthung sieht das anders: "Die Hohe Frequenz an Spaziergängern, Hundehalter und Reiter - die stellen für mich einen größere Störung der Natur dar als die abgeholzten Bäume." Die Aufregung überrascht ihn aber nicht, die Optik ist keine Schöne, gibt er zu: "Aber jetzt haben wir die nächsten Jahrzehnte Ruhe, die Natur erholt sich wieder, auch das Gehölz am Boden wird liegen gelassen, es dient den Käfern und der Artenvielfalt." Gerade beim Bild der Parkpank am Fuße eines gekappten Baumstammes ist ein Symbol, so Abenthung: "Man stelle sich vor, da sitzt jemand und ein Ast bricht ab."

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