D-Day niemals anders

Ein Hoch dem Daddy-Tag, der auch heuer wieder gefeiert wurde, obwohl wieder keine Geschenke in Schule oder Kindergarten für die Väter gebastelt wurden.

So musste also wieder die Trickkiste herhalten, soll heißen losrennen und schnell ein paar Bastelideen finden, damit der liebe Papi wenigstens zu Hause die Anerkennung spüren und erleben darf, die ihm zusteht. Basteln unter Zeitdruck und trotzdem anregend für die lieben kleinen und großen Kinder und gleichzeitig auch Deko basteln, weil tja nicht einmal für Dekorationen der Vatertag dem Handel ein paar kreative Ideen etwas wert ist.

Warum das so ist? Das frage ich mich jedes Jahr aufs Neue, immer wieder, in der irrsinnigen Erwartung, dass sich vielleicht doch endlich etwas in den Köpfen der lieben Damen und "Herren" Pädagogen bewegt hat und sie verstehen, dass zur Familie und zum Eltern sein halt schon auch der Vater dazugehört und doch auch immer noch recht viele Familien das gottlob so sehen.

Während Mütter also jedes Jahr mit interessanten Basteleien gefeiert und gehuldigt werden, gibt es als lapidare Antwort auf die Frage warum es zum Vatertag nix gibt, die Erklärung: "Weil in der heutigen Zeit nicht mehr jedes Kind einen Vater hat!"

Soll also so verstanden werden, dass es scheinbar eine unzumutbare Tragödie für Trennungskinder ist, wenn sie an ihre Väter denken und ihnen gar etwas basteln "sollen" um ihnen auch so noch ihre Liebe in Form eines Geschenkes offen kundtun zu DÜRFEN.

Was genau ist das aber für eine seltsame Denkweise? Hören Väter auf Väter zu sein, wenn es zwischen den Erwachsenen nicht mehr klappt? Nein! Entlieben sie sich von ihren Kindern? Ganz bestimmt nicht!

Haben sie es nicht auch verdient, dass man ihnen einen Tag der Aufmerksamkeit schenkt? Ganz sicher sogar.

Und warum um alles in der Welt orientiert man sich hierbei immer an jenen wirklich wenigen Vätern, die ihre Vaterrolle nie begreifen werden, anstatt all die unendlich vielen Vätern als Rollenmodell heranzuziehen und wertzuschätzen, die genau das sind, was ihre Kinder brauchen und ´von ihnen wollen: nämlich Eltern!