Das Studium im Ausland

Vanessa Hausegger aus Telfs hat sich entschieden: Auch das Master-Studium wird in Amsterdam abgelegt
8Bilder
  • Vanessa Hausegger aus Telfs hat sich entschieden: Auch das Master-Studium wird in Amsterdam abgelegt
  • hochgeladen von Manuel Hauer

Das Erasmus-Programm unterstützt Studierende und fördert die Mobilität

European Action Scheme for the Mobility of University Students – Kurz: Erasmus. So nennt sich ein EU-weites Förderungsprojekt, an dem alle EU Länder sowie fünf weitere europäische Länder teilnehmen. Im Rahmen dieses Programms werden Studenten in deren Mobilität sowie finanziell unterstützt, um aus dem Studienalltag der Heimat zu entfliehen und die Ausbildung in einem anderen Land zu bestreiten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Anerkennung von Studienleistungen im Ausland anhand des European Credit Transfer Systems (ECTS). Finanziert wird Eurasmus über die EU (rund 450 Mio € pro Jahr), der Beitrag selbst stammt wiederum von den Mitgliedsländern.

Niederlande statt Österreich

„In Österreich steht der Professor an der Tafel und redet. Ob das vorgetragene verstanden wird ist nicht von Relevanz. Bei Fragen kommen keine Antworten zurück, sondern maximal ein kleiner, durchaus gemeiner Witz auf Kosten des Fragenden“, so beschreibt Vanessa Hausegger aus Telfs den tristen Hochschulalltag in unserem Land. Im Rahmen des Erasmus - Programms durfte sie in den letzten Monaten Hochschulluft an der niederländischen Uni Vrijen in der Hauptstadt Amsterdam schnuppern: „Engagierte Professoren, die einen ernst nehmen und Fragen geduldigst beantworten bis es auch der letzte begriffen hat. Der Unterricht vergeht wie im Flug“.

Viele neue Freunde

Durch die vielen Nationalitäten durfte Vanessa viele neue Freundschaften in Richtung vieler Nationen knüpfen: „Auch wenn alle nur englisch miteinander reden können, man wird in bestehende Freundeskreise integriert. Auch die Uni tut das ihrige dazu und plant alles gut durch. Es werden viele Veranstaltungen für Austauschstudenten geboten.“
Eine Entscheidung hat die Studentin bereits getroffen: „Meinen Master mache ich in Amsterdam, die neu gewonnene Freiheit und die freie Meinungsäußerung an der UNI konnte ich nicht wieder aufgeben.“
Das einzige negative was für die Telferin bleibt ist der Kampf mit dem niederländischen Wetter – regnerisch, bewölkt und eiskalt, was aber durch die Lust am Studieren mehr als wettgemacht werden dürfte.

Das Erasmus-Programm (Quelle: Wikipedia)
Das Erasmus-Programm ist ein Programm der Europäischen Union. Benannt ist das Programm nach Erasmus von Rotterdam, einem in seiner Zeit universal europäisch gebildeten Humanisten.
Gegründet wurde es am 15. Juni 1987 durch den Beschluss 87/327/EWG des Ministerrates mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Hochschulen in Europa sowie die Mobilität von Studenten und Dozenten zu fördern. ERASMUS steht für: European Action Scheme for the Mobility of University Students.[1] An dem Programm nehmen alle 28 Mitgliedsstaaten der EU sowie fünf weitere europäische Länder (Norwegen, Island, Liechtenstein, Schweiz, Türkei) teil, wobei die Schweiz 2014/15 wegen der Nichtunterzeichnung des Personenfreizügigkeitsabkommens mit dem EU-Neumitglied Kroatien in Folge der angenommenen Masseneinwanderungsinitiative vom Mitgliedsland auf den Status eines Partnerlandes zurückgestuft wurde.[2] Überarbeitet wurde das Programm durch die Beschlüsse 89/663/EWG und 819/95/EG. Es ist Teil des EU-Programms für Lebenslanges Lernen (Laufzeit 2007-2013, davor von 1994 bis 2006 als Sokrates-Programm bezeichnet), das neben Hochschulbildung auch Schul-, Berufs- und Erwachsenenbildung fördert. Im Studienjahr 2008/2009 nahmen europaweit 198.523 Studenten an dem Programm teil.[3] Im Studienjahr 2009/2010 wurden bereits 213.000 Studenten gefördert, was einen Anstieg um 7,4 % gegenüber dem Vorjahr bedeutete.[4]

Geschichte und Aufbau:

Zentrale Bestandteile sind die Anerkennung von Studienleistungen im Ausland anhand des European Credit Transfer Systems (ECTS) und die finanzielle Unterstützung von Austauschstudenten. Es können Studienaufenthalte, Auslandspraktika im Rahmen des Studiums, Lehraufenthalte sowie Fortbildung von allgemeinem Hochschulpersonal gefördert werden. Das Erasmus-Programm steht allen Studenten offen, die an einer teilnehmenden Hochschule regulär studieren. Entsprechendes gilt für das Lehr- und Verwaltungspersonal. Voraussetzung ist allerdings, dass die entsendende und die aufnehmende Hochschule ein entsprechendes bilaterales Abkommen haben. Auch benötigen alle Hochschulen, die im Rahmen des Erasmus-Programms aktiv werden wollen, eine sog. Erasmus University Charter (Erasmus-Hochschulcharta).
Im Unterprogramm ERASMUS MUNDUS (2009-2013) wird u. a. die Entwicklung gemeinsamer Master- und Doktoratsprogramme durch mehrere Hochschulen gefördert.[5]
Die Erasmus-Programme werden mit anderen EU-Austauschprogrammen ab 2014 unter dem Namen Erasmus+ fortgeführt.

Finanzierung:

Das Gesamtbudget des Programms beträgt etwa jährlich 450 Millionen Euro aus dem Haushalt der EU, der wiederum durch die Beiträge der Mitgliedsländer finanziert wird. Die Programmmittel werden anteilig nach den jeweiligen nationalen Studentenzahlen über die Nationalen Agenturen den teilnehmenden Hochschulen auf deren Anträge zur Verfügung gestellt. Für Deutschland ist der DAAD, für Österreich der Österreichische Austauschdienst-Gesellschaft (ÖAD) und für die Schweiz die CH-Stiftung in Solothurn zuständig. Hochschulen und nationale Agenturen haben bei der Ausgestaltung der Finanzierung der Austausche und Maßnahmen einen geringen Gestaltungsspielraum. Für Deutschland betrug der normale Mobilitätszuschuss zuletzt etwa 200 Euro pro Person und Monat. Studenten mit besonderem Bedarf (etwa Behinderte) können dabei erheblich mehr bewilligt bekommen. Dieser Betrag hängt jedoch ab von der Anzahl der Erasmusstudenten in jedem Jahr. Die Hochschulen informieren auf Ihren Webseiten über die voraussichtliche Höhe und die Modalitäten (Raten) der Auszahlung. Am 9. Mai 2012 wurde mit Fraternité 2020 die erste Europäische Bürgerinitiative registriert. Diese hat zum Ziel 3 % des EU-Haushalts künftig für EU-Austauschprogramme wie Erasmus verfügbar zu machen (derzeit liegt der Anteil bei 1,2 %). Um erfolgreich zu sein, müssen 1 Million Unterschriften bis 1. November 2013 gesammelt werden.

Alle Fotos: Privat

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.