In Corona-Zeiten beliebt wie nie
Der Zirler Goasser Kurier 2021

Alle Zeitung-Auslieferer ließen sich freiwillig testen.  | Foto: Liebl
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  • Alle Zeitung-Auslieferer ließen sich freiwillig testen.
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ZIRL. Heuer gab's in Zirl am Faschingsdienstag (fast) kein buntes Treiben, den Goasser Kurier gab's trotzdem. Spät aber doch entschied man sich, auch heuer die beliebte Faschingszeitung herauszubringen.

Zeitung entstand "online"

Corona konnte das Erscheinen des Satire-Blattes, das das Dorfgeschehen in humoristischer Weise zusammenfasst nicht verhindern. Das Team bestehend aus sieben Personen, musste heuer alles über Online-Meetings organisieren, besprechen und planen, was sich als echte Herausforderung herausstellte. Obwohl aufgrund der geschlossenen Lokale viele "Dauerbrenner" weggefallen sind, entstand in knapp sechs Wochen eine 32 Seiten starke Zeitschrift, die sich auf das Zirler Dorfgeschehen fokussiert. Die Fotos und Zeichnungen sind alle "handmade". Das Ziel ist, die Themen, die die Zirl bewegen aufzuarbeiten und in lustiger Form darzustellen. Man möchte niemanden auf den Schlips treten und keine Fäden anheizen.


Etwas zu lachen in "unlustigen" Zeiten

Daniel Liebl ist einer von sieben Personen hinter dem Goasser Kurier. Er zeigt sein Gesicht nach aussen, die anderen arbeiten geheim. Heuer war das Projekt Goasser Kurier für ihn extrem:

"Im Normalfall setzen wir uns zusammen und diskutieren die anstehenden Themen. Heuer war das eigentlich alles über Video-konfernez. Da haben wir teilweise fast viereckige Augen bekommen. Hier merkt man einen Wandel der Zeit, viele Zusendungen erreichten uns heuer online, das gab's in dieser Form noch nicht. Zwischen 70 und 100 Stunden hat jeder von uns nach der Arbeit am Computer aufgewendet."

Man entschied sich, den Goasser Kurier trotz Corona herauszubringen:

"Wir wollten dass die Leute in unlustigen Zeiten etwas zu lachen haben. Geschafft haben wir das auch, weil unsere Sponsoren uns treu geblieben sind, trotz schwieriger Wirtschaftslage."

Es wurden 1.000 Stück aufgelegt, wovon nur noch wenige Exemplare zu haben sind.

Austeiler ließen sich testen

Die Zeitung wurde von 30 Mitgliedern der Zirler Faschingsgilde und der Faschingsruppe "Tamische Damen" im ganzen Dorf verteilt. Alle "Austeiler" ließen sich freiwillig testen. Auf Anfrage gab es auch einen Lieferservice, der stark beansprucht wurde. Wer jetzt noch ein Exemplar erwerben will, kann es bei der Trafik Fatzi am Zirler Dorfplatz versuchen, oder noch die ein oder andere Ausgabe direkt von der Zirler Faschingsgilde erwerben. Der Preis von €4,21 setzt sich aus €4 und dem Erscheinungsjahr 2021 zusammen. Jeder geht da verkleidet verkaufen.

Beliebt wie eh und je

Der Goasser Kurier ist auch weit über die Zirler Ortsgrenzen beliebt. Vom Ausserfern bis nach Wörgl kamen Anfragen. Man überlegt, die Zeitung im nächsten Jahr an mehreren Verkaufsständen aufzulegen, um der großen logistischen Herausforderung entgegenzuwirken. Auch eine ergänzende E-Paper-Version ist im Gespräch.

Ein großes Dankeschön

Die Resonanz aus der Bevölkerung ist äußerst positiv, die Freude über etwas Spaß im tristen Corona-Alltag ist groß. Auch deswegen ist der Goasser Kurier heuer wieder so beliebt. Die Warteliste für Inserate zur Jubiläumsausgabe in nächsten Jahr ist bereits lang. Daniel Liebl: "Ein großes Danke an die ZirlerInnen für die tolle Unterstützung und das große Interesse. Die Einnahmen gehen zum Großteil für neue Felle für die Kleinsten in unserem Verein drauf."

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