Die Gewalt der Liebe im Keller der Gefühle
IBK (bine). „Kein hübsches Weib hatte je ein Gesicht ohne Falsch.“ (William Shakespeare) Dem wird auch Antonius (Johannes Gabl) gewahr, als sich ihm seine verliebten Augen gegenüber Kleopatra (Brigitte Jaufenthaler) zumindest einen Spalt öffnen. Trotzdem zwingt den großen Herrscher die unglaubliche Kraft der Liebe und die Macht DER Frau in die Knie. Dies alles wirkt sich auch politisch aus, denn der Herrscher betet lieber den (Liebes)wahn, als die Götter des Krieges an. Des Imperators Vernunft scheitert an großen Gefühlen und den Waffen einer ägyptischen Frau, jene als „wunderbares Meisterwerk“ bezeichnete Dame, bei der sogar „der Wind vor Liebe krank wurde“. Und am Ende, als sich „Antonius und das Glück trennen“, „greift der Tod“ nach den Verliebten, denn nur im Tod finden sie die erhoffte Erlösung. Nur „wer gelebt hat, kann sterben“ und nur wer wirklich liebte, hat gelebt. Das brachte auch das textsichere, ausdrucksstarke und gefühlsgewaltige Kellertheater-Schauspielteam (Brigitte Jaufenthaler, Johannes Gabl, Daniela Bjelobradic, Benjamin Lang, Ivan Pantner) in William Shakespeares Meisterwerk „Antonius und Kleopatra“ zum Ausdruck. Seit der Premiere am 16.1. sind im Innsbrucker Kellertheater unter der feinfühligen, modernen und kreativen Regie von Elmar Drexel auf einer wie immer originellen Bühne (Katrin Böge) tiefe Einblicke in die Abgründe unseres Seins zu sehen. Termine: Jän: 23.-24., 27.–31. Feb: 3.–7., 10.–14., 18.–21., 24.–26.; jeweils um 20.00 Uhr; Tickets: www.kellertheater.at oder 0512/580743.
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