Kühlster Sommer seit neun Jahren

Martin Neuner betreut die Messstation der Hydrographie Tirol in Inzing.
  • Martin Neuner betreut die Messstation der Hydrographie Tirol in Inzing.
  • hochgeladen von Dietmar Gspan

REGION. Die Sommer-Bilanz der ZAMG für Österreich: Der Sommer 2014 lag zwar um 0,2 °C über dem vieljährigen Mittel, das ist aber der tiefste Wert seit 2005. Auch die Zahl der Sonnenstunden lag am tiefsten Wert seit 9 Jahren.

Freundlicher Start
Begonnen hatte der Sommer 2014 freundlich: Der Juni war warm, sonnig und trocken. Dann kam ein warmer aber relativ trüber und nasser Juli. Der August schließlich war kühl, trüb und nass. „In Summe liegt der Sommer 2014 immer noch um 0,2 °C über dem vieljährigen Mittel", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, „allerdings bedeutet das auch den kühlsten Sommer seit 2005. Denn die Sommer der letzten Jahre waren ungewöhnlich warm. Seit 1980 bis heute sind die Sommer im Mittel um 1,8 °C wärmer geworden. Da ist der Sommer 2014 natürlich ein markanter Ausreißer nach unten. In der Zeit vor 1980 hätten wir Temperaturen wie heuer, vor allem im Juni und Juli, noch als ungewöhnlich warm empfunden."

Sommer in der Region
Im Groben spiegelt die oben genannte Sommer-Bilanz der ZAMG das wieder, was wir heuer erlebt haben - aber mit einigen Überraschungen. Auffällig war vor allem das fehlen von Sommertagen (+25°C und mehr) und Tropentagen (+30°C und mehr). In Innsbruck gibt es Schnitt 45,4 Sommertage. Heuer waren es nur 36 (-21%) und bei den Tropentagen sieht das Verhältnis noch gravierender aus. 2014 stehen nur sieben Tropentage zu Buche! Normal sind es 11,6 (-39%).
Bei der Anzahl von Regentagen liegt man zwar über dem Durchschnitt, aber die dabei gefallene Regenmenge liegt in der Norm. In Inzing z.B. regnete es vom 1. Juni bis 31. August 2014 ca. 350l/m² und in der Leutasch ca. 525l/m². Trotz der üppigen Niederschlagssummen des vergangenen Quartals liegen im Jahresschnitt die Messstationen der Hydrographie Tirol in Scharnitz, Leutasch, Seefeld und Inzing entweder genau oder knapp unter dem Durchschnitt. Dazu ist anzumerken: Vor allem der Winter 2014 und das Frühjahr 2014 waren mit dem Niederschlag geizig.

Verregneter Almsommer
Bergstationen dokumentieren einen verregneter Almsommer: Am Inzinger Brechten (2419 m) regnete und schneite es an 46 Sommer-Tagen (>2 l/m²) von 92, also jeden 2. Tag. Nimmt man absolut jeden Niederschlag (>0,2 l/m²) her, kommen 73 Regentage zusammen! Gut für die Gletscher: Eine sommerliche Ausaperung der Nährgebiete gab es heuer praktisch nicht. Auch die Durchschnitts-Temperaturen lagen in den Hochlagen 1,5°C unter der Norm.
Sommer-Highlights: Höchstwert: +35,6°C am 9.6. in Inzing; Tiefstwert: +0,3°C, 25.8. in Seefeld.
Quellen: ZAMG, Hydrographie Tirol, Privat.

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