Loipenrettung: Premiere für Pilot-Projekt in Seefeld

Träger des Konzeptes „Loipenrettung“ (v.li.): Martin Tauber (Skischule Cross Country Academy), Markus Daschil (Vorstandsmitglied TVB Olympiaregion), Thomas Widerin (leitender Flugretter ÖAMTC) und Dr. Norbert Hofer (ÖBRD Bezirksleiter Stellvertreter). | Foto: Widerin
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  • Träger des Konzeptes „Loipenrettung“ (v.li.): Martin Tauber (Skischule Cross Country Academy), Markus Daschil (Vorstandsmitglied TVB Olympiaregion), Thomas Widerin (leitender Flugretter ÖAMTC) und Dr. Norbert Hofer (ÖBRD Bezirksleiter Stellvertreter).
  • Foto: Widerin
  • hochgeladen von Georg Larcher

SEEFELD. Es war am 30. Jänner 2016: Innerhalb weniger Stunden kamen an derselben Stelle der Loipe zwischen Mösern und Seefeld zwei Wintersportler zu Sturz, beide mussten mit Verdacht auf Oberschenkelhalsbruch notärztlich versorgt werden. Die Hilfe erfolgte in beiden Fällen rasch und professionell: Die Bergrettung Telfs und die Cross Country Acadamy des Martin Tauber rückten mit einem bestens ausgerüsteten Quad zum Unfallort aus. Diese „Loipenrettung“ ist österreichweit einzigartig und feiert in dieser Saison seine Premiere.
Mit dem geländegängigen Quad samt Anhänger gelangen die Bergretter oder „Loipenretter“ rasch zu jeder Stelle des weitläufigen Langlaufnetzes. Die Loipenretter sind ortskundige und hinsichtlich Erster-Hilfe und Einsatztaktik einheitlich über die WK Tirol und dem WIFI Tirol geschulte Langlauflehrer. Sie werden digital über die Leitstelle Tirol alarmiert und bei Einsätzen auch von dort aus koordiniert. In den Stoßzeiten befinden sich bis zu 20 Langlauflehrer der Skischule `Cross Country Academy´ auf den Loipen – können dadurch im Notfall schnell und flexibel reagieren.

Grundstein für das Pilotprojekt

Thomas Widerin, Leitender Flugretter des ÖAMTC Notarzthubschrauber C1, hatte die Idee für eine schnellere und effizientere Form der Loipenrettung: „Ich habe damals mit Martin Tauber von der Cross Country Academy geredet, er hat ein Quad, mit dem haben wir es einfach mal probiert. Er wartete auf einen Bergretter, mit dem ist er zum Einsatzort gefahren.“ In der Wintersaison 2013/14 wurde der Grundstein für dieses Pilot-Projekt gelegt. Erste Erfahrungen wurden gesammelt.
In den drei Monaten von Jänner bis März passieren bis zu 60 Unfälle auf den Langlaufstrecken der Olympiaregion. Meist sind es Oberschenkelfrakturen, Schulterluxationen oder Kreislaufprobleme. „Heuer hatten wir auch schon Reanimationen“, erzählt Widerin.
In der Arbeitsgruppe mit Martin Tauber, Markus Daschil (TVB Olympiaregion) und Dr. Norbert Hofer (Bergrettung Bezirksleiter-Stv.) verfasste Thomas Widerin ein 80-seitiges Konzeptpapier, um es von offizieller Seite, von der Leitstelle Tirol, absegnen zu lassen. Alleine die Einsatzabwicklungen konnten nach diesem Konzept auf die Hälfte der bisher benötigten Zeit reduziert werden, ist Thomas Widerin stolz: „Im Schnitt vergehen von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort nur 10 bis 12 Minuten, früher verging manchmal sogar bis zu einer Stunde.“
Dieses Österreichweit einzigartige Konzept wird vom TVB Olympiaregion Seefeld finanziell unterstützt. Als Erhalter des 279 km langen, weltweit ausgezeichneten Loipennetzes ist der TVB auch für die schnelle Rettung verantwortlich - eine Investition, die sich lohnt! Weitere wichtige Partner sind neben der Leitstelle des Landes Tirol auch die ÖAMTC Flugrettung sowie die Bergrettungsortsstellen Telfs, Leutasch und Scharnitz und die Rettung Seefeld.

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