Maske made by Spiegel Pfaffenhofer - Produkte in Mitteleuropa gefragt

Der Schnitzkünstler mit einer seiner ersten Masken im Arm.
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  • Der Schnitzkünstler mit einer seiner ersten Masken im Arm.
  • hochgeladen von Georg Larcher

PFAFFENHOFEN. Es sind recht grobe Gestalten, diese zu gestalten aber erfordern ein feines Händchen! Markus Spiegel hat aus seinem kreatives Talent den Brotberuf gemacht, schnitzt mittlerweile für einen großen Kundenstamm Krampus- und Faschingsmasken genau nach den Vorstellungen der Käufer. Die kommen dank Internet-Foren und facebook aus dem In- und Ausland, posten ihre Wünsche in die kleine Produktionsstätte nach Pfaffenhofen.
Der Einheitsbrei, Larven vom Fließband, sind out, es müssen schon individuell angefertigte Einzelstücke sein, mit denen man Leute in der öffentlichkeit belustigen oder erschrecken will! „Es ist eine ganze Flut an Interessenten, die ich dann Abends abarbeite“, berichtet Markus von einer geradezu explodierende Nachfrage, die nicht nur zur Tuiflzeit herrscht. „Die meisten Kunden habe ich in Deutschland, in der Schweiz oder Südtirol. Sehr viele wollen Masken für den Fasching und natürlich für Krampusläufe. In Tirol selbst setze ich die wenigsten Masken ab.“
Das Zeichnen war von Jugend auf eine Gabe des Markus Spiegel. Vor sechs Jahren stellte sich dann heraus, dass sein kreatives Können auch vor dem Zirbenholz-Block nicht Halt macht.
Schnitzkunst
Angeregt von den Mitgliedern der Pfaffenhofer Tuifl, die es bereits seit elf Jahren gibt und die sich irgendwann keine teure Masken mehr leisten wollten, probierte Spiegel einfach drauf los. Der gelernte Zimmerer weiß mit Holz gut umzugehen, das Schnitzerhandwerk war schnell erlernt und das Rohmaterial liefern die hier ansässigen Sägewerke. Schnell wurde aus dem Hobby ein Ein-Mann-Unternehmen.
Der grobe Zuschnitt erfolgt noch mit der handlichen Motorsäge in seiner Werkstätte im Keller des Reihenhauses, das er mit Gattin Nadia und Sohn Marius (zweieinhalb Jahre) bewohnt. Die furchterregenden Masken im Ausstellungsraum im Keller flößen dem Nachwuchs keine Angst ein, eine Hexenmaske hat der Sohnemann sogar grün bemalt, „Aber wenn die Masken aufgesetzt werden, die Figuren sich bewegen, hat er schon Respekt“, schmunzelt der junge Vater stolz, wenn die schauerlichen Larven lebendig werden, ihre Wirkung tun. „Ich schnitze einfach drauf los, oft nach Vorlage der Kunden von Bildern oder aus Gruselfilmen“, erklärt der Pfaffenhofer den Werdegang seiner Unikate. Das genaue Ergebnis kennt der Künstler vorher nicht: „Ich entwerfe die Masken nicht auf dem Papier, sie entsteht aus dem Kopf heraus, ich lasse mich dann einfach so treiben und schaue, wo es mich hinführt.“
In drei bis sechs Stunden ist so eine Larve fertig, wird mit motorgetriebenem Werkzeug ausgehöhlt und nach dem Feinschliff bemalt, dann mit den aus Acrylharz selbst angefertigten Augen und weiteren Accessoires (Haare, Fell etc.) ausgestattet sowie die Hörner aufgesteckt. Am Ende zahlen die Abnehmer ab 420,- Euro aufwärts für das handgefertigte Stück.

Pfaffenhofer Tuifl-Tradition
Seit einigen Jahren gefragt sind gruselige Masken von Horrorfilmen, für seine Pfaffenhofer Tuifl fertigte Markus heuer Zombie-Masken. „Wir haben jedes Jahr ein andere Thema, im Vorjahr waren es die mit Ästen bestückten Larven, vor zwei Jahren waren wir ganz in rot“, erzählt der begeisterte Tuifl-Obmann, der mit seiner Gruppe bereits den ganzen November bei fünf Umzügen bzw. „Tuifltreffen“ unterwegs war. Der teuflische Höhepunkt daheim war bereits im Oktober mit der 7. Maskenausstellung im Gemeindesaal, wo auch Gastgruppen und Verkäufer ihre Produkte und Verkleidungen ausstellen. Nochmals im Ort in Aktion treten die Pfaffenhofer Tuifl mit den Masken made by Spiegel beim Nikolauseinzug am Sonntag, den 2.12., am Dorfplatz. Danach gibt es noch zwei Tuifltreffen in Südtirol, am 7. 12. in Bruneck und 8. 12. in Toblach.

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