Euripides: Medea im Kellertheater
Medeas BLUTrote Sonne im Keller

Euripides: Medeas Rache im Keller(theater). | Foto: Griessenböck
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Seit der ausverkauften und minutenlang bejubelten Premiere am Samstag treibt "Medea" im Kellertheater ihre Schulden ein. Denn wird ihr Zorn erst einmal entfacht, steigt "Medeas Sonne" auf, blutrot und rachedurstig.

IBK. Alles hat sie für ihren Mann Jason getan. Sie war "seine Hure und seine Hündin", sie hat ihm zwei Söhne geboren, sie hat ihm geholfen das Goldene Vlies zu stehlen, sie hat ihren Bruder geopfert, und nun hat Jason (Markus Oberrauch auf ganzer Linie opportunistisch, gutgläubig, ganz Mann in Bezug auf weibliche Reize und grenzenlos naiv gegenüber den Aussagen seiner Frau) Medea verlassen. Für eine Jüngere, für die Tochter des Königs von Korinth.
Niemand aber hat mit Medeas Rache gerechnet, denn "wild ist ihr Herz, hart ihr Gemüt, und wer sie beleidigt, wird es bitter bereuen". 

Medea (Lisa Hörtnagl) treibt im Keller ihre Schulden ein, denn wer ihren Zorn entfacht, muss mit einem giftigen Ende rechnen. | Foto: Griessenböck
  • Medea (Lisa Hörtnagl) treibt im Keller ihre Schulden ein, denn wer ihren Zorn entfacht, muss mit einem giftigen Ende rechnen.
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"Mit der Asche seiner Küsse auf ihren Lippen" sinnt sie auf Vergeltung. Sie will "die Menschheit in zwei Stücke brechen", denn unerbittlich ist sie gegenüber ihren Feinden bzw. gegenüber denen, die versuchen, ihr ihr Leben, ihre Werte und ihre Würde zu rauben. Und dafür geht sie über Leichen, auch über die ihrer Kinder. "Verfangen hat sie sich in der Schlinge ihres eigenen Wahns", und um Jason das größte Leid und das Schicksal der Kinderlosigkeit zu bescheren und den Kindern die Folgen ihres barbarischen Rachefeldzuges zu ersparen, tötet sie ihr eigenes Fleisch und Blut.
"Vergessen sind die Schwüre", einst gesprochen in Liebe und Verbundenheit. Nun versuchen sich Jason und Medea "stumm zu hassen", denn sie sind des Anderen Geschwätz leid. Was gibt es auch noch zu sagen, wenn WAHNsinn, tödliche Leidenschaft, Perfidie, Wut und Erbitterung sämtliche Worte überflüssig machen?

Sie hassen sich stumm - Medea (Lisa Hörtnagl) und Jason (Markus Oberrauch). | Foto: Griessenböck
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"Medea ist sie, gewachsen ist ihr Name durch Leid" und das seit bald 2500 Jahren. 

Klaus Rohrmoser hat den antiken Text behutsam gekürzt und ergreifend, erschütternd und fesselnd für die Kellertheaterbühne adaptiert.

Ein hochkarätiges, brillant abgestimmtes und eingespieltes Ensemble herausragender Charakter-Schauspieler versetzt ein staunendes Publikum in die Welt des alten Griechenlands, in die tragische Welt von Medea.

Euripides: Medeas Rache im Keller(theater). Tamara Burghard, Markus Oberrauch, Lisa Hörtnagl, Jan-Hinnerk Arnke, Tom Hospes. (v.l.) | Foto: Griessenböck
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Lisa Hörtnagl gibt dieser Frauengestalt der griechischen Mythologie ein anklagendes Gesicht, eine gewaltige Stimme, eine rachsüchtige Mimik, eine unheilvolle Aura, umgibt sie mit einer kampfbereiten Energie. Sie spielt um ihr Leben und das ihrer Kinder und das gemeinsam mit ihren kongenialen Bühnenpartnern Markus Oberrauch (Jason), Tamara Burghard (Gora), Jan-Hinnerk Arnke (Kreon), Tom Hospes (Aigeus/Bote).
 

Termine & Besetzung

Januar: 30., 31.; Februar 2.-3., 6.-7., 9.-10., 14.-17., 20.-21., 23.-24., 27.-28.; März: 1.-2., 5.-6., 8.-9.; 
Jeweils 20 Uhr; Reservierung: www.kellertheater.at

Mit: Lisa Hörtnagl, Markus Oberrauch, Tamara Burghard, Jan-Hinnerk Arnke, Tom Hospes

Regie/Bühne/Textfassung: Klaus Rohrmoser

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