Karwendler Plattler
Scharnitz feierte lang ersehntes Maifest

Der Maibaum auf dem Weg zum Festgelände. | Foto: Karwendler Plattler
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Hochmotiviert waren heuer die Mitglieder der Karwendler Plattler aus Scharnitz, als bei der Sitzung im Februar entschieden wurde, dass es heuer nicht nur wie jedes Jahr einen Maiball, sondern heuer auch wieder das große Maifest mit dem Aufstellen des Maibaums am nächsten Tag, geben wird.

SCHARNITZ. Das letzte Maifest wurde 2016 gefeiert, da jenes im Jahr 2020 pandemiebedingt abgesagt werden musste. Am gesamten Seefelder Hochplateau sind die Plattler aus Scharnitz die einzigen, die einen Maibaum aufstellen.

Akribische Vorbereitung

Die Vorbereitungen starteten am Karsamstag, als die 33 Meter hohe Fichte, gespendet von der Agrargemeinschaft Inrain, im Hinterautal mit Manneskraft gefällt wurde. Kaum zu Fall gebracht, wurde der Baum bereits von den fleißigen Mitgliedern „geschepst“, wie es umgangssprachlich heißt, wenn die Rinde entfernt wird, ehe dieser ins Lager gebracht wurde, wo er drei Wochen lang von den Plattlern vorbereitet und bewacht wurde. Gesellige, kameradschaftliche Abende folgten, bei denen nichts ausgelassen wurde. Seit 2012 gibt es in Scharnitz auch einen kleineren Maibaum der Kinderplattlergruppe, welcher ebenfalls gefällt und von den Kindern und deren Eltern mühevoll bearbeitet wurde, ehe dieser mit dem Großen am 30. April, am Tag des Maiballs, früh morgens zum Gemeindeplatz gefahren wurde, wo die Bäume für das Aufstellen am nächsten Tag fachmännisch positioniert wurden.

Ein Abend voller Highlights

Schon in den frühen Abendstunden füllte sich der Scharnitzer Gemeindesaal und das Fest wurde durch Obmann Moritz Riedl eröffnet, ehe die „Hattinger Buam“ aufspielten und die ersten Besucher das Tanzbein geschwungen haben.
 Highlights des Balles waren die große Tombola, eine Cocktailbar, das über die Grenzen berühmte Maiballschnitzel und ein Partyzelt mit Djs. Die Tombola zählte heuer 200 Preise mit 20 Hauptpreisen, welche um Mitternacht verlost wurden. Alle diese Preise, welche von den Betrieben der Umgebung großzügig spendiert wurden, haben die Vereinsmitglieder in den Wochen zuvor gesammelt. Von Gutscheinen bis zu Sachpreisen war alles dabei.

Auf Ball folgt Fest

Die Cocktailbar ist seit einigen Jahren nicht mehr vom Maiball wegzudenken und wird immer sehr gut angenommen. Das gut eingespielte Küchenteam sorgte für die kulinarische Verpflegung und zauberte einige hundert Schnitzel aus der Fritteuse. Heuer hat sich der Verein wieder dazu entschlossen, ein Partyzelt aufzubauen. Nach vielen Tagen der Vorbereitung konnten sie am Ballabend eine Discoarea präsentieren, in der bis in die Morgenstunden gefeiert und getanzt wurde. Die Sperrstunde wurde dieses Jahr etwas vorverlegt, denn es musste alles für das Maifest vorbereitet werden, welches um 8:30 Uhr mit der Feldmesse und der Baumweihe begonnen hat.

Eine einzigartige Aktion

Anschließend wurde der Maibaum während dem Frühschoppen der ortsansässigen Musikkapelle mit Hilfe der Scharnitzer Bevölkerung ohne technische Hilfsmittel händisch vor dem Mittagsläuten, wie es die Regeln vorgeben, erfolgreich aufgestellt. Stolz waren die Gesichter der Verantwortlichen, allen voran Obmann Moritz Riedl und „Baumchef“ Stefan Lehner, der die Verantwortung vom Fällen bis zum Aufstellen übernommen hat, als die Besucher applaudierten. Nach diesem Festakt wurde der Maibaum der Kinderplattler von diesen selbst und deren Vätern aufgestellt, was eine einzigartige Aktion ist, welche es weit und breit nur in Scharnitz gibt. Geboten wurde neben einem bunten Kinderprogramm aus Maibaumkraxeln, Kinderschminken und einer Kletterwand der Bergrettung Scharnitz auch eine musikalische Unterhaltung durch die „Viererspitz Buam“ aus dem benachbarten Mittenwald.

Und rauf auf den Maibaum

Die 33 Meter hohe Fichte konnte nicht ohne Hilfsmittel erklommen werden, sodass vier mutigen Kindern mit etwas Nachhelfen die Möglichkeit gegeben wurde, hoch oben einen heiß begehrten Preis zu ergattern. Der jüngste Miabaumkraxler war Lukas Ostermayr, Mitglied der Kinderplattler, welcher mit sieben Jahren großen Mut bewiesen hat. Neben ihm konnten auch David, ein Plattlerkollege, Xenia und Moritz einen Hauptpreis erklettern.
Kulinarisch wurden die Besucher wieder vom Küchenteam mit Grillhendl und Schnitzel versorgt. Der Ansturm war so groß, dass das Gelände am Gemeindeplatz und auch der Gemeindesaal bestens gefüllt waren und die Plattler am Ende kulinarisch ausverkauft waren.

Die Karwendler Plattler möchten sich auf diesem Wege bei allen Spendern, Sponsoren, freiwilligen Helfern, den „Hattinger Buam“ und allen Besuchern bedanken, denn ohne diese wäre ein Fest wie dieses nicht möglich gewesen.
Nach dem Maiball ist vor dem Maiball – unter diesem Motto freuen sich die Karwendler Plattler schon wieder auf nächstes Jahr.

(Von Romina Reinpold)

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