Ufer des Zirler Ehnbaches wurde radikal abgeholzt
ZIRL. Der Kahlschlag am Ufer des Ehnbaches in Zirl empört eine gebürtige Zirlerin (51), die die meiste Zeit direkt neben dem Ehnbach verbringt, einer von zwei Bächen, die Zirl zu dem gemacht haben, was es ist, wie sie meint: "Ein sonniges Dorf im Herzen Tirols, das auf den Schutthügeln der beiden Bäche sich entwickeln konnte." Und jetzt das: "Sowohl das Ehnbachbett als auch die Böschung, und zwar bis ganz hinauf und weiter, wird seit einigen Tagen radikalst ausgebaggert, ohne dass irgend jemand darüber informiert wurde!"
Über's Ziel hinausgeholzt
Laut Weisung vom Land (Katastrophenschutz) sollten Bachbett und Böschung so gestaltet werden, dass ein ungestörter Wasserabfluss gewährleistet ist. Das passiere zur Sicherheit im Hinblick auf in Zukunft vielleicht eintreffende Hochwasserereignisse. "Das, denke ich, ist für den Großteil der Bevölkerung einsehbar. Aber es wurde bereits bis zu unserem Haus herauf alles abgemäht", ist die Anrainerin empört: "Ich war wirklich zutiefst geschockt. Und das ging nicht nur mir so! Das, was hier geschieht, liegt weit darüber!" So mussten auch ausgewachsene Bäume wie eine schöne Tanne, Fichten, Föhren, Birken, Nussbäume, ein Weichselbaum daran glauben. "Es wird Jahre dauern, bis dieses Ufer wieder das ist, was es war: ein Lebensraum für viele Arten, ein Erholungsraum für die Anwohner und ein Kleinod von Zirl." Kritik äußert die Zirlerin, dass über solche Aktionen nicht informiert wurde, Einwände nicht möglich waren.
Die Krone des Bachbettes sollte unberührt bleiben, das sieht auch Bürgermeister Josef Kreiser so und erklärt den verstörten Anrainern: Was geschehen ist, hätte so nicht passieren dürfen. Entsprechende Weisungen wurden bereits erlassen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.