Zu wenig Mitspracherecht
WM-Anlagen Geschäftsführerin in Seefeld wirft Handtuch
SEEFELD. GeschäftsführerIn der WM-Sportanlagen in Seefeld zu sein, ist ein äußerst unangenehmer Job – das zeigt der Verschleiß auf dieser Position in den letzten Jahren deutlich. Silke Schnitzer führt die Geschäfte dort erst seit knappen vier Monaten und tritt nun schon wieder ab. Der Grund: Die Politik hat zu viel Mitspracherecht.
Kein Handlungsspielraum
Dass sich diverse Sport- und Veranstaltungsanlagen in Seefeld im Besitz der Gemeinde befinden, gibt der Politik sehr viel Gestaltungsspielraum und sorgt gleichzeitig für große Sorgenfalten. Nicht nur wegen Corona schrieben die Gemeindebetriebe in den letzten Jahren durch die Bank rote Zahlen. Die Ski-WM 2019 hinterließ nicht nur einen großen Berg an Schulden, sondern auch WM-taugliche Infrastruktur, welche viel Energie und Geld frisst. Hier liegt auch der Ursprung des Geschäftsführer-Problems. Um das WM-Desaster besser eindämmen zu können, gibt es in der "BIG" (Beteiligung- und Infrastruktur GmbH der Gemeinde) seit ca. einem Jahr einen Beirat bestehend aus Seefelder Gemeinderäten. Dieser Beirat muss bei fast jeder Entscheidung gefragt werden, welche die Gemeindebetriebe betrifft. Dieser Umstand lässt der Geschäftsführerin aktuell nur sehr wenig Spielraum – was auch der Grund für Silke Schnitzers Abgang ist.
Veränderungen geplant
Schnitzer hat beispielsweise nicht die Freiheit Pachtverträge zu unterschreiben und darf auch in Sachen Personal nicht mitreden. Bürgermeister Markus Wackerle kann Schnitzer durchaus verstehen und plant, die Strukturen in Zukunft zu verändern, um den Geschäftsführer-Verschleiß zu entschärfen. Die Führungsposition soll künftig mit mehr Macht ausgestattet werden und wieder über mehr Kompetenzen verfügen. Schnitzers Vertrag läuft noch bis Oktober 2022, danach muss sich die Gemeinde auf die Suche nach einem neuen Geschäftsführer machen – wohl kein leichtes Unterfangen.
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