Zirler Budgetsitzung
Zirl will weiter Schulden abbauen

Bgm. Thomas Öfner freut sich, dass der Haushaltsplan abgesegnet wurde.
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  • hochgeladen von Julia Scheiring

Die Marktgemeinde Zirl will weiterhin am Schuldenabbau arbeiten und keine neuen aufnehmen. Investiert wird trotzdem - vor allem in Jugend, Alter, Wirtschaft und Infrastruktur.

ZIRL (jus). Mit 12:7 Stimmen wurde der ausgeglichene Haushaltsplan im Zirler Gemeinderat am Donnerstag, 13. Dezember, abgesegnet. Für den ordentlichen Haushalt wurden 21.248.600 Euro, für den außerordentlichen 5.146.400 Euro veranschlagt. "Wir haben Gott sei Dank viele Einnahmequellen, prinzipiell sind unsere Ausgaben aber immer noch zu hoch", befindet Bgm. Thomas Öfner. Er ist jedoch froh, dass ein weiterer Voranschlag ohne Schuldenaufnahme gemacht werden konnte. "Unser Ziel ist es, die Schulden bis Ende 2019 auf 14 Millionen zu senken", so Öfner. 2021 würden dann auch Kredite auslaufen, was zu wesentlichen monatlichen Entlastungen führen würde. In den letzten drei Jahren konnte der Schuldenstand um mehr als 3 Millionen Euro abgebaut werden.

Viel Zuschuss für die Radwegbrücke

Im außerordentlichen Haushalt schlagen sich vor allem die neue Radwegbrücke und das Gewerbegebiet Zirler Wiesen zu Buche. 1,7 Millionen Euro für die neue Brücke hört sich zwar erst einmal viel an, auf Zirl entfällt aber gar nicht so viel, erklärt Bgm. Öfner: "Das Land Tirol zahlt hier 70 Prozent und zu den restlichen 30 Prozent steuern die Gemeinden Kematen und Unterperfuss noch etwas bei." 

Erste Gebäude auf den Zirler Wiesen

Beim Gewerbegebiet Zirler Wiesen sollen 2019 schon die ersten Gebäude und damit Arbeitsplätze entstehen. Das bedeutet Einnahmen durch Kommunalsteuer, für die entsprechende Erschließung (Wasser, Kanal, etc.) muss aber auch investiert werden. Man rechnet hier mit einem Budget von rund 2,58 Millionen Euro.

Wasserabgaben müssen erhöht werden

Investiert wird auch in die Wasserversorgung in den Ortsteilen Dirschenbach und Eigenhofen. Konkret sollen die Verbindungsleitungen fertiggestellt werden und der Hochbehälter in Eigenhofen soll 2020 erneuert werden. Betreffend des Wassers wird es 2019 noch eine Änderung geben. Um Bundes- und Landesförderungen zu bekommen, müssen die Wassergebühren in Zirl von derzeit 66 Cent auf einen von Land und Bund vorgegebenen Mindestbetrag von 1 Euro erhöht werden. "Das ist natürlich eine Mehrbelastung, die prozentuell viel klingt. In absoluten Zahlen sind die Mehrkosten aber gar nicht so gravierend", betont Bgm. Öfner, der die Bevölkerung noch in einem eigenen Brief darüber informieren will. Der Beschluss dafür war heiß diskutiert im Gemeinderat, Kritik kam vor allem von der Fraktion Zirl Aktiv. "Mir fehlen hier konkrete finanziellen Pläne, was mit dem Geld passiert. Auch wenn es pro Haushalt nur zirka 50 Euro pro Jahr sind, sollte der Mehraufwand zweckgebunden sein", so Fraktionsführerin und Vize-Bürgermeisterin Victoria Rausch. Die Abstimmung ging mit 12:7 für die Erhöhung aus.
Aus dem gleichen Grund wird die Abwassergebühr auf den vom Land Tirol vorgegebenen Mindestbetrag von 2,23 € gesenkt, hier lag man in der Vergangenheit drüber.

Diskussion um Kinderkrippe auf den Zirler Wiesen

Weitere Schwerpunkte des Haushaltsplanes sind die Betreuung der älteren Mitbürger und die Absicherung der Kinder- und Jugendbetreuung u.a. durch weitere Kinderbetreuungsplätze im neuen Gewerbegebiet Zirler Wiesen. Diesbezüglich gab es ja im Vorhinein Diskussionen mit "Zirl Aktiv"-Vize-Bgm. Viktoria Rausch, welche diesen Kindergarten nicht im Budget wiederfindet. "Das wird erst 2020 schlagend", lautet Öfners Begründung.


Sparwillen und Grundsatzbeschlüsse vermisst

Die Fraktion Zirl Aktiv war es auch, die gegen den Budgetplan stimmte. "Wir vermissen Grundsatzbeschlüsse bezüglich des Schulareals, dessen Budget mit 20.000 Euro spärlichst ausfällt", war einer der Gründe für die Gegenstimme. Dagegen gestimmt hat auch die FPÖ und ein Grünen-Mandatar, welche den Sparwillen vermissen. Dazu Öfner: "Ich will aber auch als Gemeinde nicht aufhören zu existieren. Deshalb werden wir Vereine, Jugend und den wirtschaftlichen Standort weiterhin fördern." Auch das Budget für Gemeindemitarbeiter (z.B. für Veranstaltungen und Ausbildungen) wurde erhöht, ebenso werden Energiesparmaßnahmen wie z.Bsp. E-Mopeds gefördert.

Großes Danke

Generell ist Öfner froh, dass der Haushaltsplan abgesegnet worden ist: "Mein großes Dankeschön gilt in diesem Zusammenhang auch Josef Gritsch und Christoph Nairz, die schon seit Spätsommer viel Arbeit in diesen Plan gesteckt haben", so Öfner abschließend.

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