Mehrheitliche Zustimmung für Telfer Budget 2016

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TELFS. Kurzfristig aufgehoben wurde das Alkoholverbot bei der Gemeinderatssitzung vorigen Donnerstag im Telfer Noaflhaus: Die Anklöpfler-Gruppe des Männergesangsvereins Telfs statteten den Gemeinderäten/innen einen Besuch ab, nach stimmungsvollen Liedern wurde mit Schnaps angestoßen (siehe Bilderserie unten). Danach wurde es wieder ernst: Das Telfer Budget stand auf der Tagesordnung:
Der Voranschlag für das neue Jahr sieht insgesamt Einnahmen und Ausgaben von je € 40.039.400,- vor (ordentl. Haushalt je € 32.214.700,-/ außerordentl. Haushalt je € 7.824.700,-).
Das gegenwärtig hohe Beschäftigungsausmaß für die Telfer/innen haben wir, so Härting in seiner Budgetrede, den Betrieben mit ihren Investitionen zu verdanken: "Jedoch liegt noch eine wichtige Hausaufgabe vor uns, nämlich die Neuansiedelung verschiedener Geschäftsbetriebe im Ortskern. Deshalb werden wir sicherlich die Wirtschaftsförderungen besonders im Ortskern überdenken und erhöhen müssen."
Im Gemeinderat wurden im Jahr 2015 zukunftsweisende Beschlüsse gefasst, die finden sich im Budget 2016 und im Wirtschaftsplan wieder (siehe "Telfs investiert" unten).
Telfs wirtschaftet somit im Jahre 2016 mit einem Gesamtbudget von rd. € 78,3 Mio. (Gemeindehoheit plus Abwaserverband, Altenheim- und Abwasserverband, GWTelfs, Sport- u. Veranstaltungszentren). Im ausgeglichenen Gesamthaushalt sind Investitionen in der Höhe von € 28,0 Mio. vorgesehen.
Erfreulich betonte Bgm. Härting: Der Marktgemeinde gelang es heuer einen geschätzten Überschuss in Höhe von 141.000 Euro zu erwirtschaften.
Sorgen machen dem Ortschef die steigenden Sozialabgaben an das Land: "Nachdem diese Entwicklung, die nunmehr seit fast 20 Jahren anhält, nicht nach unten verändert werden kann, werden die freien Mittel der Gemeinde allein von diesen Positionen aufgebraucht. Deshalb wurden dieses Jahr bei der Bürgermeisterkonferenz in Osttirol mit dem Gemeindeverband Gespräche geführt, da diese Aufwendungen von den Gemeinden nicht mehr länger getragen werden können."
Stolz ist der Bürgermeister, dass im Zeitraum von 2010 bis 2015 im hoheitlichen Bereich rd. € 13,0 Mio. an beweglichen und unbeweglichen Vermögen erworben wurden. Im Vergleich dazu wurden in diesem Zeitraum € 11,3 Mio. an Schulden abgebaut (Siehe Bericht unten) - und das trotz neuerlicher Darlehensaufnahmen für die vielen neuen Projekte. „Im Wesentlichen haben wir die Schuldenreduzierung durch Sparen und Effizienzsteigerungen geschafft", erklärt Härting: "Und dadurch, dass die Schuldentilgung oberste Priorität hatte. Es hat aber auch wichtige Verkäufe gegeben, wie die Wohnungen am Weinberg und das Ärztehaus 3 an die Mieter. Die niedrigen Zinsen helfen ebenso mit.“

Investitionen, die im Budget 2016 und im Wirtschaftsplan der Sport- und Veranstaltungszentren wiederzufinden sind:
Kindergartenneubau KIKO mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rd. € 3,4 Mio. Netto für 4 Kindergartengruppen und 2 Kinderkrippengruppen
Sanierung Kindergarten St. Georgen, rd. € 930.000,00 Netto
Sanierung Einberger-Schulzentrum, rd. € 550.000,00 Brutto.
Vorsorge für die Erweiterung der schulischen Nachmittagsbetreuung, rd. € 50.000,00
Die noch zu errichtende Park & Ride Anlage Telfs/Pfaffenhofen, rd. € 489.000,00
Errichtung Löschwasserversorgung, rd. € 150.000,00
Weiterführung der Griesbachverbauung, rd. € 276.000,00
Erweiterung des Schreier-Parkplatzes, rd. € 250.000,00
Möglicher Erwerb von Gewerbegrundstücken, rd. € 550.000,00
Behindertengerechte Maßnahmen in unseren Pflichtschulen, rd. € 300.000,00
Neubau des Telfer Bades mit Wellnessbereich, insgesamt rd. € 15,3 Mio.
Neubau Kletterzentrum, rd. € 2,1 Mio.
Ortsmarketing inkl. Monatsmarkt, rd. € 138.000,00

Überschüsse dieser Gemeinderatsperiode im ordentlichen Haushalt:
Jahr 2010 + € 355.663,75
Jahr 2011 + € 13.074,31
Jahr 2012 + € 307.259,82
Jahr 2013 + € 42.483,47
Jahr 2014 + € 84.374,82
Jahr 2015 + € 141.000,00 (geschätzt)

Telfs senkt den Schuldenstand, trotz großer Investitionen

Den Gesamtschuldenstand von 65,2 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 46,6 Millionen Euro (Stand Ende 2015) zu senken – das ist der Marktgemeinde Telfs unter Bürgermeister Christian Härting und seinem Gemeinderat gelungen. Nach Abschluss der neuen und dringend notwendigen Projekte kann Telfs Ende 2016 immer noch auf einen verminderten Schuldenstand von 53,7 Mio. € verweisen. "Das aktuelle Ergebnis nach sechs Jahren freut uns sehr und bestätigt den eingeschlagenen Weg. Die Schuldensenkung von annähernd 30 % tut Telfs gut. So können wir die geplanten Investitionsvorhaben mutig und zielstrebig abarbeiten“, erklärt Bgm. Christian Härting (Wir für Telfs) und ergänzt: „So ein positives Ergebnis ist vor allem durch die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat möglich gewesen. Ich darf mich bei allen konstruktiven Kräften im Kommunalparlament recht herzlich bedanken."

Kommentare der Gemeinderäte/innen

Großes Lob von allen Mandataren/innen erhält Kassenleiterin Doris Schiller für die verständliche Aufbereitung des großen Zahlenwerkes.
Kritik kommt für die politischen Ansätze im Haushaltsplan: Für ÖVP-Vize-Bgm. Christoph Stock ("Das Budget ist kein großer Wurf. Wir stimmen aber zu, Wahlkampf hin oder her.") und Überpüfungsausschuss-Obfrau Angelika Mader (PZT) ist das Budget ein Fortschreibungsbudget der vergangenen Jahre. Mader stimmt dem Budget nicht zu: "Für mich fehlen die Ansätze für die Belebung der Wirtschaft. Das Dorf vegetiert dahin, jetzt machen wieder zwei Geschäfte im Zentrum zu." Vor allem aber liegt ihr das Sportzentrum im Magen, sagt sie: "Es gibt zu wenig Ideen, wir müssen diesem Betrieb immer wieder etwa eine Million zuschießen."
Bgm. Härting wehrt sich gegen den Ausdruck "Fortschreibung": "Das Budget trägt eine klare wirtschaftliche Handschrift. Die Gemeinde kann nicht alles retten, nur die Rahmenbedingungen schaffen!"
Dem stimmt auch Sepp Köll (Telfs Neu) zu: "Es ist ein wirtschaftlich geprägtes Budget, es erfüllt auch Forderungen von Telfs Neu, z.B. der Schreier-Parkplatz." Christoph Walch (Grüne) freut es, dass die Methode der Grundstücksverkäufe für die Erstellung eines ausgeglichenen Haushaltsplanes aufgehört hat.
Dem Budget stimmt neben Mader auch Florian Stöfelz (VP) nicht zu, begründet das mit der zu hohen Investition für die Adaptierung des Schreier-Parkplatzes im Telfer Zentrum, und damit in fremdes Eigentum. Bericht dazu hier:
http://www.meinbezirk.at/telfs/politik/100-neue-pkw-stellplaetze-fuer-den-telfer-ortskern-d1586622.html

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