"Seefeld bewegen": Interview mit Andrea Neuner

"Will das Ruder selbst in die Hand nehmen"

Am Sonntag, 25. Februar 2024, wird in  Seefeld der neue Gemeinderat gewählt . Einzige Bürgermeisterkandidatin ist Andrea Neuner von der Liste „Seefeld bewegen". "Die turbulenten Zeiten haben mich immer mehr bestärkt, nun aufzustehen, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen", sagt die künftige Ortschefin im BEZIRKSBLÄTTER-Interview.

SEEFELD. Nur zwei Listen und eine Bürgermeister-Kandidatin stellen sich am 25. Februar 2024 der Seefelder Wahl-Bevölkerung:  „Aktiv für Seefeld“  und „Seefeld bewegen" mit Andrea Neuner als Bürgermeister-Kandidatin. Neuner ist konkurrenzlos, denn "Aktiv für Seefeld" mit Listenführer Alexander Schmid wird keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken.
Die beiden Listen "Seefeld bewegen" sowie "Aktiv für Seefeld" hatten bei der GR-Wahl 2022 jeweils 3 Mandate.

Welche Ziele habt ihr? Und was motiviert Sie nach den finanziellen Turbulenzen im Gemeinderat mitzuwirken?

ANDREA NEUNER:
"Unsere Liste Seefeld bewegen ist sehr gut und breit aufgestellt. Wir decken alle Bereiche von Seefeld ab. Egal ob junge Familien, Jugendliche, Senioren, Unternehmer und die Kaufmannschaft, Vermieterbetriebe und sportbegeisterte. Wir setzen uns zum Ziel, für alle da zu sein.
Amtsverwalter Thomas Hauser hat das bereits vorbereitete, jedoch nicht beschlossene, Budget überarbeitet und ein ausgeglichenes Budget erstellt, das stimmt mich zuversichtlich. Eines muss uns bewusst sein – Seefeld ist eine finanzstarke Tiroler Gemeinde. Es ist der falsche Zeitpunkt, um den Kopf in den Sand zu stecken. Die „Pandemiejahre“ haben uns gezeigt, wie man mit großen Herausforderungen umgehen muss. Wir werden gemeinsam mit Fachleuten die Verträge prüfen und mit Bund, Land, Tourismusverband und den Banken Lösungen finden."

Was motiviert Sie, als künftige Bürgermeisterin in Seefeld zu wirken?

"Ich bin Seefelderin aus Überzeugung und das Wohl unserer Bürger und Bürgerinnen und unserer Gäste in meiner Heimatgemeinde liegt mir besonders am Herzen. Schon in der Vergangenheit wäre ich bereit gewesen, als Vizebürgermeisterin der Liste Seefeld bewegen anzutreten. Doch in der letzten Periode ist mir der Einzug in den Gemeinderat leider nicht geglückt, und so konnte ich als Ersatzgemeinderätin vieles mit Abstand betrachten. Die turbulenten Zeiten haben mich immer mehr bestärkt, nun aufzustehen, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen und Seefeld gemeinsam mit allen wieder dorthin zu bringen, wo es hingehört. Jeder der mich kennt weiß, dass ich in der Vergangenheit nicht nur über Dinge gesprochen habe, sondern alles was ich angepackt hab auch zu 100% fertig gedacht und umsetzte."

Wie bereiten Sie sich jetzt auf dieses Amt vor?

"Mit unserem Amtsverwalter Thomas Hauser sind wir in engem Kontakt und haben Termine vereinbart. Gemeinsam mit Alexander Schmid von der Liste „Für unser Seefeld“ besprechen wir die wichtigsten Dinge. Ich informiere mich über den Statuts quo und plane oder berufe schon vor der Wahl am 25. Februar zahlreiche Sitzungen ein um unaufschiebbare Angelegenheiten sofort nach der konstituierenden Sitzung in der Woche nach dem 10. März beschließen zu können. Es muss die Zeit bis zur Wahl bereits gearbeitet werden und es müssen auch wichtige Gespräche mit Bund, Land, Tourismusverband und Banken bereits vor ab passieren, um den Stillstand endlich zu beenden und sofort nach der Konstituierung handeln zu können."

Welches Wahlergebnis erwarten Sie?

"Ich habe meine Kandidatur ja bereits vor der Wintersaison bekanntgegeben um klar zu stellen, dass Seefeld nicht führungslos bleiben wird – wie ja bereits in zahlreichen Medien gemunkelt wurde. Es war für uns alle von vornherein klar, dass beide Listen gemeinsam die nächsten vier Jahre Seefeld wieder nach vorne bringen werden. Deshalb ist es für mich nicht entscheidend, wer mehr Mandate im Gemeinderat hat. Das einzige, das mir etwas im Magen liegt, ist die Befürchtung, dass viele Wahlberechtigte gar nicht zur Wahl gehen werden. Deshalb hoffe ich auf das Vertrauen aller Wahlberechtigten in Seefeld: Geht zur Wahl und zeigt uns so, dass ihr hinter der neuen Gemeindeführung steht und wir alle gemeinsam Seefeld zukunftsfit machen werden."

Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit der Liste "Aktiv für Seefeld"?

"Auf meiner Liste Seefeld bewegen und auf der Liste von Alexander sind sehr viele engagierte Seefelder und Seefelderinnen, die sich bereit erklärt haben für unseren Ort aufzustehen und zu arbeiten. Ich weiss, dass es die nächsten vier Jahre kaum Differenzen untereinander geben wird, denn wir ziehen alle gemeinsam an einem Strang, um unsere Heimatgemeinde noch lebenswerter und besser gestalten zu können.

Wie wird sich der Job als Bürgermeister auf ihre bisherigen Tätigkeiten auswirken?

"Seefeld braucht eine Gemeindeführung, die sich mit voller Kraft um die Gemeinde kümmert. Da ich nun die einzige Kandidatin bin, und somit fix am 25. Februar zur ersten Bürgermeisterin von Seefeld gewählt werde, heißt es für mich mein Leben umzustrukturieren. In meinem Trachten-Geschäft „Trachten Loisel“ habe ich ausgezeichnete Mitarbeiter, die mir schon jetzt den Rücken freihalten. Meine Tätigkeit in den Pfarren Seefeld, Mösern und Scharnitz werde ich mit Ende Februar zurücklegen, das ist mit Pfarrer Mateusz Kierzkowski und meinen Nachfolgern bereits abgesprochen. Meine zeitaufwändigen Tätigkeiten in den Vereinen werde ich stark reduzieren. Werde aber trotzdem als Bürgermeisterin den Austausch mit den Vereinsmitgliedern immer aufrecht halten."

Wir danken für das Gespräch!

Mehr zur Wahl in Seefeld hier: Gemeinderatswahl 2024 in Seefeld - Zwei Listen und eine Bürgermeister-Kandidatin