Katharina Triendl
Kämpferin für den Stocksport

Der Stocksport ist Katharina Triendls große Leidenschaft | Foto: Triendl
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SCHARNITZ (jus). Vom Trubel der Nordischen Ski-WM in Seefeld wird sie nicht viel mitbekommen, denn zu dieser Zeit ist Katharina Triendl selbst im EM-Einsatz. In Peiting im deutschen Allgäu finden nämlich von 26. Februar bis 2. März die Europameisterschaften in Eisstockschießen statt. Das ist der Sport für den sich die 20-jährige Scharnitzerin - trotz aller Vorbehalte - vor 8 Jahren entschieden hat. Und nach wie vor mit Begeisterung macht. Wir haben die junge Sportlerin getroffen.

Mit Leidenschaft dabei

Warum gerade Eisstockschießen? Ist das überhaupt ein Sport? Diese Fragen hört die Studentin oft. Die Antwort: "Mein Vater hat diesen Sport schon ausgeübt, durch ihn bin ich dazu gekommen." Am Anfang stand sie nicht so hinter ihrem Sport, da er viele Vorurteile genießt. Da steht sie mittlerweile drüber. Kein Wunder – mit ihren Erfolgen braucht sie sich auch nicht zu verstecken. Hat sie doch mit ihren 20 Jahren bereits über 20 Landes-Titel gewonnen, spielt im Nationalteam bei der U23 und hat sich vor kurzem sogar für die EM qualifiziert. "Es ist schade, dass dieser Sport nicht so große Anerkennung genießt", findet Katharina, die trotzdem mit voller Begeisterung dabei ist.

Nicht nur für 40 plus

Doch der Sport wird oft unterschätzt, wird als Beschäftigung für Menschen 40+ gesehen und ist im Gegensatz zu Curling - sehr zu Katharinas Bedauern - noch immer nicht olympisch. Allerdings könnte es sein, dass er diese Hürde demnächst nimmt und dann ist das klare Ziel der Schützin: "Ich will 2022 nach Peking!". Darüber hinaus ist Eisstockschießen der viertgrößte Breitensport in Österreich: "Man glaubt gar nicht, wie viele Bahnen und Vereine es gibt", erzählt Katharina. Tatsächlich: österreichweit gibt es 108.509 aktive Mitglieder in 1.637 Vereinen.

Multitasking gehört dazu

Besonders im Unterland ist der Sport (auch professionell) sehr verbreitet: "Ich spiele auch selbst beim EV Angerberg mit", erzählt die Scharnitzerin. Dadurch ist sie natürlich viel unterwegs. Im Sommer trainiert sie vier bis fünf Mal, "im Winter gehen sich leider oft nur zweimal pro Woche aus, weil die Eisbahnen nicht immer frei sind", bedauert die Sportlerin. Zu tun hat sie trotzdem genug. Immerhin trainiert sie derzeit auch auf den Aufnahmetest für ein Sportstudium und gibt nebenbei Nachhilfe in Latein.
Und natürlich sind da auch noch die Wettkämpfe: "Ich nehme jedes Wochenende an einer Meisterschaft teil", erzählt uns Katharina. Wie geht sich das alles aus? "Es ist schon oft schwierig, aber es lässt sich vereinbaren. Ich lerne dann oft auch im Auto."

Die nächste Europameisterin?

Auch im Sommer wird trainiert, dann allerdings auf Asphalt und mit Kunststoff- statt mit Gummiplatten. "Das liegt mir eigentlich sogar besser", meint die 20-Jährige. "Es ist nur schade, dass es im Sommer nicht so viele Wettkämpfe gibt." Vor allem auf internationaler Ebene spiele sich hier wenig ab.
Derzeit befindet sich Katharina gerade voll im Training für die Europameisterschaften. Ihr Ziel ist es, bei den Mannschaftsspielen Gold oder Silber zu ergattern, bei den Einzelbewerben möchte sie unter die Top 5 kommen. Hohe Ziele also, die sie sich da gesteckt hat, aber mit ihrem Ehrgeiz sind diese sicher zu erreichen – und wer weiß: vielleicht ist in ein paar Wochen an dieser Stelle ein Bericht über die frischgebackene Europameisterin Katharina Triendl.

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