Zirler Kanoniere brachten Bullen ins Wanken

Haarscharf an der Sensation vorbei
Zirler Gunners lieferten den Silzbulls einen spannenden Kampf

Von der wirtschaftlichen Potenz her ist es eigentlich ein Duell David gegen Goliath. Doch der kleine EC Zirl kitzelte den Riesen SV Silz am Freitag ganz gehörig und brachte die Bullen an den Rand einer Niederlage. Am Ende war das 3:4 (0:3, 1:1, 2:0) für das Gästeteam mehr als schmeichelhaft und vor allem eine starken Leistung von Goalie Markus Bacher geschuldet.

Zu Beginn des Lokalderbys fanden sich schnell zwei Silzer in Serie auf der Strafbank wieder. Zirl konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen, war in der Anfangsphase der Partie aber spielbestimmend. Letztlich war das erste Drittel eine Art verkehrte Welt. Denn während die Gunners sich Chance um Chance erarbeiteten, jedoch stets an Bacher scheiterten, der an alter Wirkungsstätte zur Hochform auflief, fuhren die Bullen drei Konter und verwerteten diese durch Fabian Hechenberger, Martin Grabher-Meyer und Dominik Piffer eiskalt zu einer 3:0-Führung. Zirls sportlicher Leiter Manfred Burgstaller: „Wir hatten im ersten Drittel ein Chancenverhältnis von 12:5 zu unseren Gunsten. Die drei Tore dürfen wir so einfach nicht bekommen.“

Wer nun allerdings glaubte, die Gunners würden geknickt aus der Pause kommen, wurde schnell eines Besseren belehrt. Der pfeilschnelle Martin Röck bezwang Bacher erstmals an diesem Abend und verkürzte zum 1:3. Just in der nächsten Spielszene unterlief der Zirler Defensive allerdings ein haarsträubender Abspielfehler im eigenen Drittel. Matthias Haller konnte zunächst noch in höchster Not retten. Doch Ergün Pece machte im Nachschuss das 1:4.

Mit einem Drei-Tore-Rückstand ging`s also in den Schlussabschnitt. Und der war bis dahin die Achillesferse im Spiel der Gunners. Zu groß waren immer die konditionellen Probleme gewesen. Davon diesmal aber keine Spur! Ganz im Gegenteil. Die Hausherren dominierten das letzte Drittel, erspielten sich wieder Chance um Chance. Und in der Tat verlor auch Bacher vor 550 Zuschauern den Nimbus des Beinahe-Unbezwingbaren. Christoph Höhn und Philipp Draxl scorten und brachten ihre Farben auf 3:4 heran. Schon knapp zwei Minuten vor Schluss nahm Headcoach Martin Höller dann Keeper Haller vom Eis, um in Überzahl noch den Ausgleich zu erzwingen. Die Bullen aus Silz retteten sich aber mit gehörigem Dusel über die Zeit.

Trotz der knappen Niederlage gab`s im Lager der Gunners nach der Partie zufriedene Gesichter. Burgstaller: „Kein Vorwurf an die Mannschaft. Die Burschen haben das gegen einen brutal stark besetzten Gegner hervorragend gemacht. Wenn wir uns etwas ankreiden müssen, dann die mangelnde Chancenauswertung. Aber hinsichtlich Kampfkraft und spielerischem Moment hat das super gepasst.“

Nach dem starken Auftritt gegen Silz haben die Gunners nun gleich zwei weiterer starke Kaliber vor der Brust. Zunächst empfangen sie auf eigenem Eis am Dienstag in einem Nachtragsspiel die Pinguins aus Wattens (Spielbeginn: 19.30), danach geht`s am Samstag ab 19 Uhr auswärts gegen den SC Hohenems. Die trafen zuletzt im direkten Duell aufeinander, wobei sich die Wattener deutlich mit 6:1 (1:0, 3:0, 2:1) durchsetzten.

EC GUNNERS ZIRL
Presseservice
Peter Leitner

Alle Fotos: EC Zirl/Dosch