Umlandgemeinden über TVB Innsbruck verärgert: "Wir schauen durch die Finger!"
Unmut der Beitragszahler im Tourismusverband: Innsbruck vernachlässigt die Umlandgemeinden.
REGION. Für Ärger in der Region sorgt die neue Linie des Tourismusverbandes "Innsbruck und seine Feriendörfer" in eben diesen "Feriendörfern", denn die schauen immer öfter durch die Finger, bei der Werbung und bei der finanziellen Unterstützung. Dafür wird die überregionale Vermarktung gestärkt, wie in einer Tageszeitung berichtet wurde, Gäste sollen von Innsbruck aus ihre Ausflüge nach Neuschwanstein oder zum Gardasee starten, die Tiroler Landeshauptstadt soll damit noch mehr ins Zentrum einer Großregion rücken. Die Feriendörfer dürfen aber weiter ihren Beitrag zahlen.
"Das stößt mir schon sauer auf", versteht auch der Telfer Bgm. Christian Härting die Verbands-Spitze in Innsbruck nicht: "Es geht ihnen nur mehr um die Auslands-Gäste und die Aufenthalts-Dauer in Innsbruck – auf Kosten der Umlandgemeinden." Die verschärften Einsparungen spüren die Umlandgemeinden sukzessive seit der "Zwangsfusionierung". Die Kommunikation ist eingeschlafen, die finanziellen Zuwendungen für die Gemeinden werden weniger oder gestrichen ("Dafür wird das Bond-Museum in Sölden mitfinanziert", so Härting) und bei der Vermittlung freier Betten fühlen sich Gastbetriebe in der Region vernachlässigt.
Zwangsabgabe noch zeitgemäß?
Der Telfer FP-Gemeindevorstand, Michael Ebenbichler verweist darauf, dass die Unternehmer in den Gemeinden des Tourismusverbandes Innsbruck durch die Abgabe viel für die Infrastruktur leisten: „Man sollte sich überlegen ob diese "Zwangsabgabe" mitsamt dem TVB in dieser Art und Weise überhaupt noch Sinn machen. Wesentlich ist, dass die Gelder für nützliche nachhaltige Projekte in die Gemeinden des Tourismusverbandes Innsbruck fließen und nicht für die Bewerbung des Gardasees verwendet werden."
Das "großes Ganze" vernachlässigt
Auch der Telfer Vize.Bgm. Christoph Walch (Grüne) ärgert sich: "Natürlich gibt es unterschiedliche Interessen zwischen Innsbruck und den Gemeinden der ehemaligen Region Tirol Mitte. Was hier geschieht ist ein offensichtliches und zur Schau gestelltes Desinteresse an den Anliegen und Bedürfnissen anderer Gemeinden des Verbandes. Den Gästen mit Verbandsgeldern andere Regionen und sogar andere Länder schmackhaft zu machen anstatt ihnen die Schönheit und die Möglichkeiten der hiesigen Gegend näher zu bringen, ist einfach nur Irrsinn. "
Für den 18. September sind Gespräche mit der Verbandsführung geplant, so Bgm. Härting: "Es existiert ein aufrechter Fusionsvertrag, der leider einseitig nicht mehr eingehalten wird." Die Kernaufgabe des Verbandes ist es, die Betten in der Region zu füllen, so Härting: "Darum kümmern sie sich leider nicht mehr. Aber wenn sie etwas brauchen, sind sie da."
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