Damit der Waidmann heil bleibt
Müssen bald alle Jäger zum eigenen Schutz und zum Schutz der Gesellschaft regelmäßig zum Seh-Test?
TENNENGAU (tres). Weil es immer wieder zu schweren Jagdunfällen kommt, fordert die Salzburger Landesinnung der Augenoptiker/Optometristen nun verpflichtende Seh-Screenings für Jäger.
Ende des Jahres 2014 wurde ein Jäger bei einer Treibjagd von der Kugel aus dem Gewehr eines anderen Waidmanns in den Kopf getroffen und schwer verletzt. Ein anderer Jäger starb im September bei einem Unfall mit dem Gewehr und auch im Jahr 2013 sackte ein 21-jähriger Jäger von der Kugel eines Kameraden tödlich getroffen zusammen. All diese Vorfälle geschahen in Niederösterreich.
Trotzdem fürchten die Salzburger Optiker nun scheinbar auch um die Gesundheit der Salzburger Jäger, obwohl in Salzburg kein solcher Jagdunfall bekannt ist.
Auch die Tennengauer Jäger leben scheinbar wenig gefährlich, wie Bezirksjägermeister Rupert Schnöll weiß: "Mir ist kein Fall in meinem Bezirk bekannt, wo ein Jäger einen anderen angeschossen hätte oder ähnliches."
Die Salzburger Augenoptikerinnung sieht aber die Notwendigkeit einer Änderung im Jagdgesetz, nachdem in Oberösterreich ein Projektil das Fenster eines Kinderzimmers durchschlagen und Schrotkugeln ein Auto getroffen haben: "Wir fordern verpflichtende Seh-Screenings vor der Jagdprüfung und die Jagdschein-Besitzer sollen dann alle zwei bis vier Jahre eine Augen-Kontrolle absolvieren müssen", sagt Markus Plörer, Salzburger Landesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker.
Auch Autobesitzer betroffen?
Schnöll hält davon gar nichts. "Jagdscheinbesitzer sind meistens auch Führerscheinbesitzer und bevor man den Führerschein machen darf muss man ohnehin zum Sehtest."
Der Tennengauer Bezirksjägermeister glaubt, dass viele mit dem Auto "weit gefährlicher unterwegs sind als die Jäger mit dem Gewehr".
Seiner Meinung nach müssten dann auch alle Führerscheinbesitzer verpflichtend zum jährlichen Seh-Screening.
Jäger würden ohnehin auch unaufgefordert häufig zum Seh-Test gehen, "weil es liegt ja im Interesse des Jägers, dass er gut sieht und das Wild dann auch trifft. Da braucht es keine Optikerinnung, die meint, sie muss sich darum kümmern."
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