Der Mond als "Uhr" im Alten Ägypten
Vortrag zu neuesten Erkenntnissen im Halleiner Keltenmuseum
Der Mond als hellster nächtlicher Himmelskörper hat die Menschen zu allen Zeiten mit seiner Wandelgestalt fasziniert. Auch im alten Ägypten spielte er eine wichtige Rolle im Kultkalender und als religiöse Symbolfigur. Der Vortrag der Heidelberger Ägyptologin Victoria Altmann-Wendling im Keltenmuseum Hallein untersuchte, auf welche Weise der Lauf des Mondes in altägyptischen Tempelgebäuden dargestellt und gedeutet wurde.
Bis zur Nilschwemme
Im alten Ägypten hatten die "Stundenpriester" eine wichtige Aufgabe: Sie stellten die Uhrzeit fest. Im Gegensatz zu den Meopotamiern verließen sie sich dabei auf die Sonne. Trotzdem spielte auch der Mond eine wichtige Rolle: "Je mehr der Mond zunahm, desto näher stand die Überschwemmung des Nils, das wichtigste Naturereignis", erklärte Victoria Altmann-Wendling, "die Überschwemmung des Nildeltas stellte nämlich die Nahrungsmittelproduktion sicher." Die "Mondtreppen" symbolisierten dabei diesen Zyklus: Jede Gestalt auf der Treppe stellte eine Mondphase dar, bis zum Vollmond. "Die Ägypter schrieben dem Vollmond heilende Kräfte zu", so Victoria Altmann-Wendling. Das erkläre dann auch die mondartigen Symbole auf den Köpfen ägyptischer Götter, angefangen von der Sichel bis zum Vollmond in Form einer Kugel auf dem Kopf.
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