Bevölkerung
Der Tennengau ist um 223,3 Prozent gewachsen
Das Land Salzburg hat einen Bevölkerungsvergleich 1869 bis 2019 erstellt: Einzig in manchen Gemeinden im Lungau leben heute weniger Menschen als damals.
SALZBURG. Die Gemeinde Anif feierte kürzlich ihr 125-jähriges Bestehen. Die Einwohnerzahl hat sich von knapp 700 Bürgern zu Beginn auf derzeit 4.204 Personen (Stand 1. Jänner 2019) versechsfacht. Aber das ist bei weitem kein Rekord. Den hält mit Abstand Bürmoos: Von der ersten Volkszählung 1869, also vor 150 Jahren, bis heute hat sich die Bevölkerungszahl in der kleinen Flachgauer Gemeinde „ver-68-facht“. Kaum zu glauben: In drei Lungauer Gemeinden lebten 1869 mehr Menschen als heute. Diesen Datenschatz hat die Landesstatistik unter der Leitung von Gernot Filipp von der Volkszählung 1869 – der ersten nach dem damals neuen Volkszählungsgesetz von Kaiser Franz Joseph I. durchgeführten Volkszählung – bis heute ausgehoben.
Tennengau wuchs dreistellig
Am stärksten nahm die Gemeinde Puch zu, von 728 auf 4.659 Einwohner, das entspricht einer Steigerung von 540 Prozent. An nächster Stelle rangiert Oberalm, hier stieg die Bevölkerung um 357 Prozent (von 954 auf 4.365 Einwohner), gefolgt von Hallein mit einer Steigerung von 289 Prozent (von 5.430 auf 21.170 Einwohner). Schlusslicht sind die Gemeinden Rußbach (plus 85 Prozent), Abtenau (plus 82 Prozent) und schließlich Krispl (plus 57,9 Prozent). Der Tennengau insgesamt wuchs um starke 223,3 Prozent (von 18.674 auf 60.374), der Pongau um 197,3 Prozent (von 27.105 auf 80.573) und der Pinzgau um 196,4 Prozent (von 29.509 auf 87.462). Landesweit steigerte sich die Einwohnerzahl um 262,5 Prozent von 153.159 auf nun 555.221.
Rekord startete mit 72 Einwohnern
Freilich starteten die Bürmooser ihre rekordverdächtige Entwicklung von einem sehr niedrigen Stand von 72 Einwohnern auf nun 4.918. Verzehnfachen konnten sich in diesen 150 Jahren Grödig (von 705 auf 7.314) und Wals-Siezenheim (von 1.349 auf 13.213). Wie überhaupt der Flachgau der dynamischste Bezirk mit einer Steigerung der Bevölkerungszahl um 311,5 Prozent (von 37.004 auf 152.281) seit 1869 ist und im Vergleich nur hinter die Landeshauptstadt (plus 453,6 Prozent von 27.858 auf 154.211) zurückfällt.
Rückgänge in drei Lungauer Gemeinden
Am wenigsten gewachsen ist die Bevölkerung im Lungau, und zwar um gerade einmal 56,2 Prozent. Der kleine Bezirk ist auch der einzige mit Gemeinden, die seit 1869 Bevölkerungsverluste hinnehmen mussten. Diese sind Thomatal um minus 26,6 Prozent (von 473 auf 347), Ramingstein um minus 15,7 Prozent (von 1.252 auf 1.055) und Muhr um minus 3,8 Prozent (von 522 auf 502).
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