Der Waldrapp ist wieder in Kuchl gelandet
Ab Mitte Mai werden in den Gehegen am Georgenberg Jungtiere schlüpfen
KUCHL (jw). Wie berichtet, musste nach mehreren Uhu-Attacken die Waldrapp-Brutkolonie am Fuße des Georgenberges aufgelassen werden. Die Brutpaare und ihre neun Küken wurden ins bayrische Burghausen übersiedelt. Johannes Fritz, Waldrapp-Projektverantwortlicher, weiß nun, weshalb es zu diesen Uhu-Attacken kam. Im Salzburger Zoo wurde ein Uhu-Findling großgezogen und dann in der Nähe der Brutkolonie Georgenberg freigelassen. „Wir wurden leider nicht informiert und der Uhu hat in Ermangelung anderer Beute unsere Tiere attackiert.“
Neues Gehege errichtet
In der Zwischenzeit wurde dieser Uhu tot auf einem Feld gefunden. Das neue Gehege ist bereits fertig und „attackensicher“ mit einem Netz geschützt. Eine kleine Hütte wurde errichtet, die sich gut an den Berg schmiegt. Drei Waldrappe sind bereits gelandet. Zwei davon waren bereits im letzten Jahr hier und sind nun gut aus der Toskana zurück. „Sie sind noch etwas scheu und ängstlich, aber das wird sich in den nächsten Wochen ändern“, so eine der beiden Betreuerinnen. Statt der bisherigen Holzkisten werden die Vögel in Kunstfelsnischen brüten. Johannes Fritz freut sich, dass wahrscheinlich bereits Mitte Mai Küken aus den Felsnischen blicken werden. Wie bereits in der Vergangenheit werden die Jungtiere dann völlig wild aufwachsen.
Seit 400 Jahren ausgestorben
Waldrappe stammen aus der Familie der Ibisse und waren in Europa schon fast ausgestorben. Seit dem Start des von der EU geförderten Projekts hat die Zahl der geschlechtsreifen Waldrappe jedes Jahr zugenommen. In Kuchl haben im letzten Jahr 10 Vögel ebenso viele Küken großgezogen. Neben Kuchl und Burghausen gibt es noch eine Kolonie am Bodensee, auch in der Schweiz ist ein Projekt geplant. Seit 400 Jahren ist der Waldrapp in Mitteleuropa ausgestorben. Mit Partnern aus Österreich, Deutschland und Italien soll dieser stark bedrohte Zugvogel wieder angesiedelt werden.
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