Das Brauchtum im Tennengau
Die Weihnachtsschichte vom Christbaum
OBERALM. Auf der ganzen Welt stehen festlich geschmückte Christbäume in den ebenso geschmückten Wohnungen. Viele Kaufhäuser und Ortszentren überbieten einander mit aufwändigen Dekorationen. Der dekorierte Weihnachtsbaum gilt als Symbol unserer christlichen Weihnachtszeit.
Dabei ist gerade der Weihnachtsbaum eine (relativ) neue Tradition. Bereits im Mittelalter galten aufgehängte Misteln, Tannen- oder Eibenzweige als Symbol der Hoffnung und des neues Lebens. Die immergrünen Zweige hießen in Österreich „Boschen“ oder „Mayen“ in Deutschland. Im Erzbistum Salzburg wurden 1729 und 1755 durch Salzburger Waldordnungen diese „Weihnachtsboschen“ verboten. Weihnachtsbäume in Wohnungen wurden zuerst in Bürger- und Adelshäusern um 1800 üblich.
Die Tannenbaumreligion
Interessanterweise ging diese Modeerscheinung von evangelischen Familien aus, während bei katholischen Familien die Krippe nach wie vor das Zentrum der weihnachtlichen Dekoration blieb. Katholische und manche evangelische Pfarrer lehnten den Christbaumbrauch ab. Wobei der Protestantismus in dieser Zeit ironisch als „Tannenbaumreligion“ verspottet wurde.
In diesem Zusammenhang wird in der Literatur die Prinzessin Henriette von Nassau-Weilburg, die Gattin Erzherzog Karls, erwähnt, die in ihrem Stadtpalais in Wien 1816 einen der ersten Christbäume in Österreich aufgestellt haben soll.
Tatsächlich war dies nicht der erste Weihnachtsbaum in Österreich: Die Geheimpolizei von Metternich hielt 1814 einen „Christbaumes nach Berliner Sitte“ in der Wohnung des Bankiers Nathan Adam Arnstein und seiner aus Berlin stammenden Frau Franziska Fanny Arnstein fest. Mittlerweile gilt der Christbaum weltweit als universelles christliches Symbol für Weihnachten.
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