Fachhochschüler setzten auf selbstgebautes Schiff
Studierende der Fachhochschule Salzburg nahmen mit einem selbstgebauten Boot am Akkuschrauberrennen der Elektromobilitätskonferenz IONICA in Zell am See teil.
ZELL AM SEE. Dass die Projekte an der FH Salzburg verschiedenster Natur sein können, hat das "Bootsprojekt" in diesem Sommersemester gezeigt: Ein Team aus Studierenden der Studiengänge Holztechnologie und Holzbau, Holztechnologie und Holzwirtschaft und Betriebswirtschaft hatte die Aufgabe ein Holzboot zu bauen, dieses mit einem Antrieb auszustatten und beim Bootsrennen auf der IONICA 2018 an den Start zu gehen. Die IONICA ist die europaweit größte Konferenz zum Thema Elektromobilität, deshalb galt für alle Rennteilnehmer: das Boot muss mit einem handelsüblichen 18V Akkuschrauber betrieben werden. Als Workshop zum Thema „Prototyping in Mobility Innovation“ wurde das Projekt von der Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050 der Landesregierung in Kooperation mit der FH Salzburg gefördert. Ziel der Klimastrategie ist es, Themen wie Klimaschutz, Energieeffizienz und klimaschonende Mobilität stärker sichtbar und erlebbar zu machen.
Neuland Schiffsbau
Obwohl keiner aus dem Team der Kuchler Holztechnologen und Holzbauer bislang Erfahrung im Schiffsbau hatte, wagten sich die Master- und Bachelorstudierenden dennoch an das Projekt. Technische Unterstützung bekamen sie auch von Veit Kohnhauser (Leiter des Studiengangs KMU-Management & Entrepreneurship), der selbst hobbymäßig leidenschaftlicher Bootsbauer ist und die Pläne für die Bauform zur Verfügung stellte. Gebaut wurde ein "Dinghy", also ein einfaches Plankenboot, welches normalerweise mit Ruderantrieb oder Außenborder angetrieben wird. In der eigens dafür eingerichteten "Werft", in den Räumlichkeiten des Holztechnikums Kuchl, starteten die Bootsbauneulinge Anfang Mai den Bauprozess. Die Wahl des Materials für Mallen und Planken fiel auf Okumé Bootssperrholz. Dieses ist aufgrund seiner Optik, leichten Biegbarkeit und wasserfesten Verleimung in Schifffahrt und Wassersport weit verbreitet. "Die Grundkonstruktion des Rumpfes haben wir auf CNC-Fräsen hergestellt, dennoch hat das Boot einiges an Handarbeit erfordert. Besonders die Passung der einzelnen Planken aneinander war nur mit verschiedenen Handhobeln und viel Fingerspitzengefühl möglich", berichtet Markus Petruch, FH-Student und Teil des Schiffsbau-Teams. Während des Projekts wurden die Studierenden auch von Alexander Petutschnigg, Leiter des Studiengangs Holztechnologie & Holzbau/Holzwirtschaft, betreut.
"Pi-nelope" als Technologieträger
Über das reine Studierendenprojekt hinaus ist geplant, das Holzboot weiterhin als Technologieträger für das Thema „Future Mobility Innovation“ an der FH Salzburg zu nutzen. Dazu können verfügbare Technologien aus dem Bereich der elektrischen Antriebe, der selbstfahrenden Fahrzeuge, aber auch Aspekte der Vernetzung und Datensicherheit technisch leicht implementiert und relativ gefahr- und risikolos angewendet werden. Langfristig können die so gewonnenen Erfahrungen und Kompetenzen genutzt werden, neue innovative Mobilitätskonzepte zu entwickeln und damit einen forschungs- und technologiebasierten Beitrag zur Umsetzung der „Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050“ seitens der FH Salzburg zu leisten.
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