Hallein, Stadt der Kreativen?
Alexandra Hosp, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Hallein-Bad Dürrnberg, erzählt im Bezirksblätter-Interview, wie es um den heimischen Tourismus steht und ob die Keltenstadt reif für ein neues Image ist.
Bezirksblätter: Sie sind seit einem Jahr Geschäftsführerin des Tourismusverbandes. Was waren bis jetzt die wichtigsten Errungenschaften?
Alexandra Hosp: Wir haben unter anderem einen komplett neuen Onlineauftritt geschaffen. Das wird im Tourismus immer wichtiger. Außerdem haben wir ein neues, kostenloses Aktivprogramm für unsere Gäste ins Leben gerufen, mit dem sie sieben Tage lang die wichtigsten Attraktionen in Hallein und Umgebung besuchen können. Und natürlich noch viele weitere Projekte.
Bezirksblätter: Wie erfolgreich ist der Halleiner Tourismus?
Alexandra Hosp:Derzeit treffen pro Jahr rund 80.000 Nächtigungen auf 700 Betten in Hallein und Bad Dürrnberg. Wir ziehen vor allem die so genannten Genussurlauber an, also jene, die eine Städtereise machen, aber dennoch die Seele baumeln lassen wollen.
Bezirksblätter: 700 Betten für 80.000 Nächtigungen. Braucht Hallein ein neues Hotel? Das stand auch im Wahlkampf zur Diskussion.
Alexandra Hosp: Wir sind sicherlich nicht übermäßig gesegnet mit Betten. Das, was wir haben, ist aber sehr gut. Das ein oder andere zusätzliche Angebot würde uns aber sicher nicht schaden.
Bezirksblätter: Vor kurzem kündigte der Tourismusverband mit der Stadtgemeinde und dem Verein „Gemeinsam für Hallein“ ein neues Stadtmarketing an. Was kann man davon erwarten?
Alexandra Hosp: Wir wollen die Ideen von allen Entscheidungsträgern bündeln. Wie man sich nach außen hin präsentiert, das wird auch für Städte wie Hallein immer wichtiger. Auch die Kaufkraft spielt hier eine wichtige Rolle. Die Nähe zur Stadt Salzburg ist zwar ein riesiges Geschenk, allerdings müssen wir aufpassen, dass unsere Kaufkraft nicht verloren geht.
Bezirksblätter: Welche konkreten Ideen werden gebündelt?
Alexandra Hosp: Es wäre noch zu früh, jetzt schon Genaueres bekannt zu geben. Wir arbeiten sehr stark daran und haben ein klares Ziel, allerdings will ich nichts aus dem Gesamtpaket herausnehmen, das noch nicht fixiert ist.
Bezirksblätter: Böse Zungen behaupten, die Halleiner Altstadt sei am Aussterben. Wie stehen Sie dazu?
Alexandra Hosp: Natürlich gibt es auch hier Hausaufgaben zu erledigen, aber prinzipiell ist Hallein ist eine unglaublich lebendige Stadt. Ein Beispiel ist diese Kreativ-Kultur, die immer mehr einzieht, etwa durch Projekte wie die „Schmiede“ oder die „Creativity Rules“.
Bezirksblätter: Hallein ist hauptsächlich als Keltenstadt bekannt. Funktioniert dieser Schwerpunkt noch?
Alexandra Hosp: Die Frage mit den Kelten stellen wir uns auch oft. In der Zukunft muss man sich sicher fragen, wie man sein Profil stärkt. Hallein bietet noch so viele andere tolle Themen, wie zum Beispiel Stille Nacht oder Salz. Trotzdem wollen wir auf das Kelten-Image natürlich nicht verzichten.
Bezirksblätter: Könnte man der Stadt durch die kreativen Kulturen, die immer mehr einziehen, ein neues Image geben?
Alexandra Hosp: Das sehe ich absolut so. Ich finde es toll, dass sich Hallein immer mehr als Treffpunkt für junge, kreative Menschen etabliert. Das belebt die Stadt richtig. Auch diese Mischung aus traditioneller Altstadtkultur und alternativer Kultur ist für die Zukunft sehr erfolgsversprechend.
Von Katharina Maier
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