Ausstellung am Obersalzberg
"Hitlers Lieblingsarchitekt" Albert Speer wird entzaubert

Albert Speer war Liebling vieler nach dem Krieg. | Foto: Thomas Fuchs
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In unmittelbarer Nähe zu Hallein lag der Berghof Adolf Hitlers. Das Museum Dokumentationsarchiv lädt zur Sonderausstellung.

BERCHTESGADEN. Als Albert Speer 1966 aus dem Gefängnis Berlin-Spandau entlassen wurde, rückte er zum wohl "meist zitierten Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts" auf: Der führende Architekt Hitlers und Rüstungsminister von 1942 bis 1945 erschuf sich ein Image des geläuterten Nazis, eines sympathischen Mannes, der angeblich nur vage über die Verbrechen des Regimes informiert war. Die neue Sonderausstellung im Dokumentationsarchiv Obersalzberg widmet sich nun Hitlers "Lieblingsarchitekten" und fühlt den ebenso skrupellosen wie geschickten Erzählungen Speers auf den Zahn. "Ob er seine eigenen Geschichten selbst geglaubt hat? Mit Sicherheit nicht", sagt Alexander Schmidt, Kurator der Ausstellung und Kurator des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände Nürnberg.

Kurator Alexander Schmidt (l.), Albert Feiber, Stv. Leiter Dok. Obersalzberg | Foto: Thomas Fuchs
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Einfluss am Obersalzberg

Die Ausstellung wurde erstmals 2017 in Nürnberg eröffnet. "Es war unsere erfolgreichste Ausstellung seit der Gründung des Zentrums", sagt Schmidt. Jetzt ist sie als Sonderausstellung im Dokumentationsarchiv Obersalzberg zu sehen. Albert Speer prägte das Bild vom "unpolitischen" Obersalzberg der Nachkriegszeit, sozusagen ein reiner Ferienort. Die Wahrheit rund um den, nach der Reichskanzlei wichtigsten Ansitz Adolf Hitlers wird in der Sonderausstellung beleuchtet. "Speer suchte die Nähe zu Hitler, erwarb auch Immobilien am Obersalzberg. Später zeichnete er das Bild eines unpolitischen Ortes, auf dem eine merkwürdige Leere herrschte", so Schmidt. Verleger und Medien profitierten davon und verteidigten Speer teilweise.

Die Sonderausstellung am Obersalzberg. | Foto: Thomas Fuchs
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Speer nutzte allerdings den Obersalzberg, ebenso wie Hitler, zur Vorbereitung seiner politischen Entscheidungen. Als Rüstungsminister war Speer ab 1942 über Konzentrationslager und Zwangsarbeiter genau im Bilde – im Gegensatz dazu seine späteren Aussagen, er habe den Namen Auschwitz "nicht direkt gehört". Einer der wichtigsten Aufdecker war der Berliner Matthias Schmidt, der 1982 die Wahrheit ans Licht brachte. Die Dokumente für das Buch stammten von einem ehemaligen Mitarbeiter Albert Speers. Aus Zorn gegen die Distanzierungen Speers vom Nationalsozialismus ließ der überzeugte Nazi die Daten Matthias Schmidt zukommen.

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