Priesterweihe im Dom
"Ich habe mich bewusst dafür entschieden"

Josef Grünwald hat sich entschlossen Priester zu werden. | Foto: Grünwald
  • Josef Grünwald hat sich entschlossen Priester zu werden.
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Der Abtenauer Josef Grünwald wird am 29. Juni zum Priester geweiht. Gedanken über Ruf und Berufung.

Warum hast du dich entschlossen, Priester zu werden?

JOSEF GRÜNWALD: "Bereits mit 20 Jahren war irgendwie das Interesse dafür da, ich bin dem aber nicht weiter nachgegangen. Der Ruf wurde stärker und ich habe mich im Priesterseminar näher erkundigt. In dieser Zeit hat mich ein Spruch aus der Bibel direkt angesprochen, der da lautete: 'Ich werde mit dir sein und dich segnen.' Am 1. Oktober 2015 bin ich dann in das Priesterseminar eingetreten."

Zweifelst du manchmal an deiner Entscheidung und wenn ja, wie gehst du damit um?

GRÜNWALD: "Zweifel kamen mir beim Lernen, ob ich das Studium schaffe. Ich bin gelernter Hafner und habe nach dem Lehrabschluss in der Holzbranche gearbeitet. Das Lernen war nie richtig meins. Das war manchmal schon sehr herausfordernd für mich, aber ich bin drangeblieben."

Was hat deine Familie zu deinem Entschluss, Priester zu werden, gesagt?

GRÜNWALD: "Meine Familie hat das gut aufgenommen, mich darin bestärkt und unterstützt."

Wie oft wird ein Priesteranwärter nach dem Zölibat gefragt?

GRÜNWALD: "Klar ist das immer wieder Thema. Die Ehe und eine Familie zu gründen - es ist wichtig, sich als angehender Priester damit wirklich ernsthaft auseinander zu setzen. Es ist mir ja freigestanden, diesen Weg zu wählen, niemand hat mich dazu gezwungen und ich habe mich bewusst dafür entschieden. Ein Priester ist für seine Gemeinde da, wird auch, und besonders am Wochenende, sehr beansprucht, wird wieder versetzt - das kann für eine Familie zur Belastung werden. Anders herum kann Zölibat auch nur funktionieren, wenn man mit sich selber auch allein sein kann."

Das Lammertal wird seelsorgerisch von Priestern des Stiftes St. Peter betreut. Mönch zu sein, wäre das eine Option? Durch den Austausch mit den Mitbrüdern ist man auch nicht ganz allein.

GRÜNWALD: "Ich habe mich auch über das Ordensleben erkundigt, aber für mich war es dann nicht der richtige Weg. Im Priesterseminar bildete sich eine sehr gute Gemeinschaft, in der wir uns untereinander austauschen können."

Wie schwer ist der Spagat zwischen deinem Glauben und den Skandalen in der Kirche?

GRÜNWALD: "Eines vorab: Es ist Schlimmes passiert, das aufgearbeitet werden muss. Die Kirche tut viel dafür, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Auch im Priesterseminar wird dieses Thema bearbeitet. Aber trotz allem sollte man auch das Gute sehen, das durch die Kirche zum Heil der Menschen wirkt und bewirkt wird.

Wie bereitest du dich nun auf die Priesterweihe vor?

GRÜNWALD: "Jetzt, kurz vor der Weihe, wird das Handy für ein paar Tage ausgeschaltet und ich gehe in Exerzitien noch einmal in mich, um innerlich bereit zu sein."

Wie wichtig ist für dich das Gebet?

GRÜNWALD: "Beten ist Beziehung zu Gott. Beziehungen müssen gepflegt werden, um ein Segen zu werden. Das gilt für Gott wie zwischen den Menschen."

Die Kirchenbesucher werden im Allgemeinen immer älter - braucht es für junge Menschen mehr Events?

GRÜNWALD: "Die heilige Messe ist ja bereits ein Event! Es tut sich da so viel, Gott ist hier den Menschen ganz nah. Ich verstehe aber, dass es für Junge oft nicht so interessant wirkt. Ich werde mir da als Priester sicher etwas in und mit meiner Gemeinde dazu überlegen."

Und was machst du in deiner Freizeit gerne?

GRÜNWALD: "Ich bin gerne in den Bergen unterwegs, am liebsten mit dem Mountainbike oder Tourenski. Das ist ein perfekter Ausgleich und macht den Kopf wieder frei."

Am 3. Juli feierst du in deiner Heimatgemeinde Primiz. Was unterscheidet diese von einer "normalen" heiligen Messe?

GRÜNWALD: "Die Primiz ist die erste heilige Messe, die ein Priester feiert und es liegt auf ihr eine ganz besondere Gnade, die er an die Gläubigen weitergeben kann. Ich freue mich schon sehr darauf, mit der ganzen Gemeinde zu feiern, es soll ein Fest sein für alle."

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