Unterwegs mit Agnes Primocic
Nicht stillhalten, wenn Unrecht geschieht
Im Stadtgebiet taucht seit einem Jahr immer wieder ein kleines, rotes Auto mit dem Namen Agnes Primocic und weiteren gelben Aufschriften auf. Hier handelt es sich um ein künstlerisches Projekt von Kathi Hofer und findet im Rahmen von Orte des Gedenkens und der Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalismus im Land Salzburg statt.
HALLEIN. Bis 2027 wird in den sechs Salzburger Bezirken entlang lokaler Biografien Widerstand in seiner Vielfältigkeit erforscht, vermittelt und in einem pädagogischen Anbot für Schulen aufbereitet (www.ortedesgedenkens.at). Es finden heuer zahlreiche Hörspaziergänge, unter anderem mit Schülerinnen und Schülern der Modeschule und des BG/BRG Hallein (ab Mai) statt.
War war Agnes Primocic?
Sie war eine Widerstandskämpferin, demonstrierte bereits mit 12 Jahren mit den Arbeiterinnen der Halleiner Tabakfabrik gegen Hunger und Lebensmittelknappheit , in den verarmten 30er Jahren hatte sie bereits in Fahrrad, das sie ihrem Bruder lieh, der in Gastein Flugblätter gegen die austrofaschistische Regierung verteilte und sie selbst ins Gefängnis kam. Mit ihrem Fahrrad fuhr sie kurz vor Kriegsende, im April 1945, Richtung Adnet zum KZ-Außenlager Dachau und befreite in einer selbstlosen und gefährlichen Aktion 17 Insassen. An vier Standorten taucht das rote Auto immer wieder auf: an ihrem Wohnort in der Ehrenthaler Straße, am Schöndorferplatz, wo sie immer wieder protestierte und demonstrierte und am Josefine-Lindorferplatz, der nach ihrer Freundin benannt ist. wurde. Diese wurde nach Ausschwitz deportiert und starb dort. Der vierte Standort liegt an der Wiestal-Landesstraße bei der Einfahrt zu Beton-Deisl, wo sich zwischen 1943 und 1945 ein Außenlager des KZ Dachau befand.
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