Grüne Mitte Hallein
Rei-Gelände wird mit 150 Wohnungen verbaut
HALLEIN. Auf dem ehemaligen REI-Baumarkt Gelände an der Salzachtalstraße sind nun die Bagger aufgefahren. Bis Ende Mai sollen die Abbrucharbeiten erledigt sein. Insgesamt werden sieben alte Gebäude und Hallen mit einem Gesamtvolumen von 50.000 m³ abgetragen. Dabei fallen rund 700 Tonnen Ziegel, 300 Tonnen Holz und knapp 3000 m³ Altbeton an, der fast zur Gänze recycelt wird. Auch das übrige Abbruchmaterial inklusive Stahl und Glas wird, soweit möglich, wiederverwertet.
Wertvolles Abbruchmaterial
„Unser Ziel ist die Kreislaufwirtschaft. Beton soll wieder Beton werden“, so Salzburg Wohnbau Geschäftsführer Roland Wernik. Der auch betont, das seine Firma 2020 ein Forschungsprojekt mit der Universität Salzburg, der Fachhochschule, Deisl-Beton, Steiner-Bau und der Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg gestartet hat mit dem Ziel, durch den Einsatz von Spitzentechnologie bei Neubauten den Anteil von Recyclingbeton bis 70 % zu ermöglichen. "Holz wieder aufzubereiten ist schwierig, wenn es gelingt, „sieht das aus wie ein Müsli-Riegel, in dem man sofort hineinbeißen möchte“, so Wernik.
150 Wohnungen geplant
Das 11.000 m² große Gelände wurden von der Salzburg Wohnbau sowie der Abtenauer Baufirma Russegger erworben und nun wird eine moderne Wohnanlage mit Geschäftsflächen realisiert. „Es entstehen 150 Wohnungen mit einem bewährten Mix aus Miet-, Mietkauf- und Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Größen“, so Salzburg Wohnbau – Geschäftsführer Christian Struber. Und weiter: „Derzeit ist das Gelände zu 100 % verbaut. Im Zuge des Projekts werden rund 30 % der Fläche davon in Grünanlagen für die Bewohner und Anrainer umgewandelt.“ Struber betont, dass man bezüglich Gestaltung viele Ideen hat, unter anderem könnten auf den Dächern Spielplätze und eine Laufstrecke errichtet werden. Hallein ist zum Wohnen sehr begehrt, denn die Preise sind hier günstiger als in Salzburg. Die „Grüne Mitte Hallein“, so der Name des Bauprojekts, ist ideal gelegen mit optimalem Bahn- und Straßennetzanschluss.
Wohnraum dringend notwendig
Der Baustart wird im Jahr 2022 erfolgen, ein Jahr später sollen die ersten Wohnungen beziehbar sein. Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) freut sich, dass das Industriegelände, das bis 1982 der Firma Brötje gehörte und später von Helmut Reisinger erworben wurde, nach Jahren des Stillstandes, nun wieder mit Wohnraum und Geschäften belebt wird: „Gerade Wohnraum wird bei uns dringend benötigt und es ist auch erfreulich, dass jede Tonne Material, die nicht hergebracht werden muss, Dreck, Staub, Lärm und Abgase ersparen.“ Vizebürgermeister Florian Scheicher (ÖVP) plädiert für weniger Parkplätze, "da sich Bahnhof und öffentliche Verkehrsmittel in unmittelbarer Nähe befinden. Ich denke, junge Menschen brauchen künftig nicht zwei Autos. Die Auswirkungen auf den monatlichen Mietzins oder den Kaufpreis wären dadurch allerdings enorm. Es braucht politischen Mut und Visionen in der Herangehensweise." Geplant war auch eine Turnhalle für die HTBL, diese ist nun hinfällig, da die BIG (Bundes-Immobilien-Gesellschaft) am jetzigen Standort die alte Halle ausbauen wird.
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