Adnet
Schlotterer sucht Gewerbeflächen im Grünland
Die Firma Schlotterer Sonnenschutzsysteme GmbH hat erneut ein Rekordjahr hinter sich. Jetzt soll eine neue Werkshalle gebaut werden, aber es fehlt an Gewerbeflächen dafür. Anrainer protestieren.
ADNET. Im zweiten Jahr in Folge übertraf Schlotterer die eigenen Erwartungen deutlich. Im Coronajahr 2020 verzeichnete der Hersteller von Sonnenschutzsystemen ein Umsatzplus von 16 Prozent. Zu den aktuell 550 Mitarbeitern sollen im Laufe diesen Jahres weitere 75 eingestellt werden. Grund für diesen anhaltenden Trend sei laut Geschäftsführer Peter Gubisch ausgerechnet der Klimawandel: "Die vergangenen Jahre zählen zu den wärmsten in der Klimageschichte. Gleichzeitig werden immer größere Fenster errichtet, es kommt zu mehr Tageslicht in geschlossenen Räumen. Das führt zu einer Überwärmung im Sommer."
Werk III auf 19.000 Quadratmetern
Um weiter wachsen zu können ist laut Gubisch ein neues Werk nötig, 60 Millionen Euro sollen dafür investiert werden. Das Problem ist aber, dass es in der Umgebung kaum freie Gewerbeflächen dafür gibt. Im Anschluss an das bestehende Gewerbebiet soll daher Grünland umgewidmet werden. Das geplante Werk III soll auf einer Fläche von 19.000 Quadratmetern entstehen, bei der Gemeinde Adnet wurde insgesamt um eine Erweiterung von 43.000 Quadratmetern und etwa 10.000 Quadratmetern Verkehrsfläche für Zufahrtsstraßen und Parkplätze angefragt.
Anrainer protestieren
In einem ersten Schritt müsste das REK umgeändert werden, dann könnte es zu einer Umwidmung der Flächen kommen. Ziel ist es, Anfang 2023 mit dem Bau beginnen zu können. Doch in der Gemeinde Adnet und vor allem bei einigen betroffenen Anrainern ist die Stimmung zweigeteilt. Rund 250 Beschwerden sind beim Bürgermeister eingegangen. Wortstark meldete sich vor allem der Architekt Georg Scheicher. Die Bürger fürchten nicht nur um das Naherholungsgebiet, sondern auch um die Aussicht aufgrund der fast 20 Meter hohen Halle."Schlotterer ist für uns ein immens wichtiges Unternehmen", erklärt Adnets Bürgermeister Wolfgang Auer. "Aber ich kann jeden verstehen, der hier die Landschaft in Gefahr sieht." Das geplante Werk III soll mit einer Länge von 140 bis 150 Metern doppelt so groß sein wie das Werk II und eine Höhe von 18 bis 19 Metern aufweisen. Schlotterer wolle den Anrainern aber mit Maßnahmen entgegenkommen: "Wir haben volles Verständnis für die kritische Haltung, es ist klar, dass wir mit dem Werk keinen Schönheitpreis gewinnen werden", erklärt Gubisch. Das Werk sei aber notwendig um den Wachstumskurs weiterverfolgen zu können: Die Firma Schlotterer geht davon aus zwischen 2022 und 2035 jährlich 50 bis 70 Mitarbeiter neu einstellen zu können.
Dach der Halle soll begrünt werden
Schlotterer plant eine eigene Zufahrtsstraße über die Wiestallandesstraße um ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu vermeiden. Weiters soll es unter anderem einen Erdwall um das Werk herum geben und das Dach wird begrünt werden. Eine Schallschutzmauer ist ebenfalls in Planung und der ausgehobene Humus ist den Grundbesitzern zugesprochen worden. "Wir wollen am Standort in Adnet festhalten und nicht in ein anderes Land übersiedeln", erklärt Gubisch. Wie die Entscheidung der Gemeindevertreter dann ausfällt, kann Bürgermeister Wolfgang Auer noch nicht sagen. "Ich möchte der Abstimmung nicht vorgreifen." Im neuen Werk III sollen vor allem "Raffstores" produziert werden, die als CO2 sparende Sonnenschutzsysteme bekannt sind.
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