Innovation im Tennengau
Wenn der Doc ein Roboter ist
Die Landesklinik Hallein hat eine technische Erneuerung: Der RoboDoc Da Vinci-OP-Roboter operiert in der Landesklinik Hallein. Der RoboDoc "Da Vinci - OP-Roboter" unterstützt das Ärzteteam.
HALLEIN. Seit knapp einem Monat steht der Landesklinik Hallein ein hochwertiger "Da Vinci Operations-Roboter" zur Verfügung. Mehr als 30-mal war er seither vor allem bei Hernien- und Gallenblaseneingriffen erfolgreich im Einsatz. In einem weiteren Schritt soll der Standort Hallein zu einem Ausbildungsplatz für Chirurgen werden.
Dazu wurde der "Da Vinci-Roboter" zusätzlich mit einer Teaching-Konsole ausgestattet, die ermöglicht, dass Assistenzärzte unter Aufsicht erfahrener Chirurgen Operationen mit dem "Da Vinci" durchführen können. Ähnlich wie in der Fahrschule kann der Oberarzt jedoch jederzeit eingreifen. Diese Vorgehensweise ist weltweit erstmalig.
Innovationsstandort Hallein
"Wir bekennen uns zu einer Top-Gesundheitsversorgung in allen Regionen Salzburgs. Diese Investition in den "Da Vinci-Roboter" am Standort Hallein ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, ein Gewinn für den Tennengau, wie für die benachbarten Regionen und das Ergebnis der erfolgreichen Kooperation des Uniklinikums Salzburg mit dem Krankenhaus Hallein. Damit können Operationen sehr schonend für die Patienten durchgeführt und die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus verkürzt werden. Es freut mich, dass wir diese Möglichkeit nun auch in der Landesklinik Hallein anbieten können“, erklärt Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl.
Patientenschonende Eingriffe
Der Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken Paul Sungler, selbst Chirurg, ist von der Effizienz des Roboters überzeugt:
"Nach der Initiierung des ersten Operationsroboters am Uniklinikum in Salzburg 2017, konnte ein zweiter dort 2020 etabliert werden. Das Spektrum der Operationen am Uniklinikum Salzburg umfasst mittlerweile die gesamte Bandbreite der chirurgischen, urologischen und gynäkologischen Eingriffe sowie auch Hals-Nasen-Ohren-Operationen.“
Der Vorstand der Uniklinik für Chirurgie, Klaus Emmanuel, betont die Vorteile die Operationen mit einem "Da Vinci-Roboter" für die Patienten bringt:
„Der einfachere Zugangsweg in der minimal-invasiven Chirurgie bei komplexen Eingriffen, die dann auch sehr patientenschonend sind. Wir haben darüber hinaus die sensationelle Möglichkeit einer weltweiten Vernetzung mit Roboterchirurgen anderer Nationen.“
Historisch gesehen
Entwickelt wurde da Vincivom US-Unternehmen Intuitive Surgical®, das sich auf Operationsroboter spezialisiert hat. Die ersten Modelle wurden von der US-Armee während des Zweiten Golfkrieges (1990) eingesetzt. Um auch komplexe Verletzungen von Soldaten operieren zu können, wurden die Mediziner vor Ort von Kollegen in den USA unterstützt, welche die Operation quasi von der Heimat aus durchführten. Fernoperationen lösten schon immer einen gewissen Wow-Effekt aus, doch dass eine „Maschine“ einen Menschen ganz alleine operiert – das ist Science-Fiction. Jede Operation wird vom Chirurgen selbst und vor Ort durchgeführt. Bei Stromausfall schaltet das System automatisch auf Batteriebetrieb um. Die Datenmenge, die da Vincizu verarbeiten hat, ist jedenfalls gewaltig, denn abgesehen von den hochauflösenden 3D-Bildern können auch Röntgenaufnahmen, Ultraschallbilder und CT- sowie Magnetresonanzbilder in das System eingespielt werden.
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