Wird am Freitag die Welt untergehen?
„Nein, wird sie nicht“, sagt z. B. Adnets Bgm. Wolfgang Auer, „weil ich am 27. Dezember das Bezirksblatt lesen werde.“
TENNENGAU (tres/sys). Da haben uns die Maya aber was Schönes eingebrockt mit ihrem Kalender, der angeblich das Ende der Welt für den 21. Dezember 2012 voraussagt.
Aber was dieses mittelamerikanische Volk vor langer Zeit einmal prophezeit hat, glauben die Tennengauer eher nicht. „Die Welt wird nicht untergehen“, meint der Adneter Bürgermeister, „ganz sicher nicht.“ Warum er sich da so sicher ist? „Weil ich nächste Woche wieder das Bezirksblatt lesen werde. Es kann schon immer wieder mal was passieren, aber diese Maya haben bestimmt nicht recht. Keiner kann den Weltuntergang voraussagen.“
„Das ist Leuteverblödung“
Auch der Energetiker Wolfgang Schett vom Esoterikladen „Novalis“ in Hallein ist sich sicher, dass uns die Apokalypse am Freitag erspart bleibt. Vorsichtshalber veranstaltet er aber doch am 21. Dezember ab 18.00 Uhr in seinem Geschäft am Griesplatz 4 einen Abend, zu dem jeder herzlich eingeladen ist.
„Weltuntergangs-Party“ will er ihn aber nicht nennen: „Es wird ein gemütliches Beisammensein mit einem Räucherritual, bei dem ich versuche, den Leuten die Angst zu nehmen“, sagt der Energetiker.
Schon im Jahr 2009 sind einige Leute weinend vor seiner Geschäftstür gestanden, nachdem sie den US-Katastrophenfilm „2012“ des Regisseurs Roland Emmerich gesehen haben: „Der Film war eine Leuteverblödung!“, schimpft er. Schett meint aber, dass wir in einer „Zeit der Veränderung“ leben: „Aber der 22. Dezember wird genau so schön sein, wie der 20. Dezember.“
Einer der ältesten Lungötzer, Simon Erlmoser, feiert 2013 seinen 90. Geburtstag - wenn die Welt nicht vorher untergeht. „Nein“, lacht er, „vor einem Weltuntergang fürchte ich mich nicht. Ich hab den Zweiten Weltkrieg überstanden, da erschüttert einen dann nicht mehr viel.“
Als junger Panzergrenadier geriet er in einen US-amerikanischen Hinterhalt und stand mit 18 Jahren vor einem Erschießungskommando an der Wand: „Nur mit viel Glück kam ich da wieder heraus.“ Auf sein Glück vertraut er bis heute – und auf den Herrgott: „Ich schau mit Zuversicht in die nächsten Tage.“
Beim Lammertaler Pfarrer Bernhard Röck war bis dato keines seiner Schäfchen vorstellig, das sich vor der Apokalypse fürchtet: „Wann es aus ist, kann niemand berechnen. Es steht schon bei Matthäus in der Bibel: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“ Deshalb wäre es wichtig, gut vorbereitet zu sein, egal wann es für jeden persönlich eintritt“, empfiehlt der Pater.
Ein paar Welten gehen unter
Abtenaus Ski-Legende David Zwilling, Initiator des „Sterns der Liebe“, richtet seinen Fokus auf das, was kommen mag: „Die beste Vorbereitung ist, dass man sich auf jede Situation einstellen kann und die Prüfungen, die einem gestellt werden nach besten Möglichkeiten löst. Für viele wird ihre Welt untergehen und für viele wird sie neu beginnen. Ich glaube an das „Goldene Zeitalter“ in das wir uns hineinbewegen. Was dafür noch alles aufgegeben werden muss, steht in den Sternen.“
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