Zwei Hauben für den flotten Adler
Der Gault Millau verlieh dem Gollinger Gasthaus Adler von Elisabeth und Willi Galler zwei Hauben.
GOLLING (sand). „Das gibt’s nicht!“, war der erste Gedanke von Elisabeth und Wilfried Galler, als sie von der erneuten Auszeichnung des renommierten Restaurantführers Gault Millau erfuhren. Mit nunmehr zwei Hauben und 15 Punkten kocht das Gasthaus Adler auf gleichem Niveau wie beispielsweise das benachbarte Döllerer’s Wirtshaus.
„Auch die Gäste fragen uns jetzt ständig, ob sich denn etwas ändert, ob wir teurer werden“, erzählt der Haubenkoch, „aber schließlich haben wir die beiden Hauben ja bekommen, weil wir etwas richtig gemacht haben. Also warum sollten wir das jetzt ändern. Auch unsere Preise werden wir deshalb nicht erhöhen.“
Gasthaus für alle
Das Gasthaus Adler selbst präsentiert sich innen modern und flott, mit einer warmen Herzlichkeit, ohne abgehoben zu wirken. Das ist auch das Anliegen der 27-jährigen Wirtin Elisabeth Galler, die sich speziell um den Service kümmert. „Wenn man sich verstellen muss, dann wird das Arbeiten schnell anstrengend. Bei uns werden alle Gäste gleich behandelt.“ Ehemann Willi ergänzt: „Trotz der zwei Hauben nennen wir uns weiterhin Gasthaus, weil jeder Gast hier Platz hat. Man soll sich beim Feierabendbier an der Bar genauso wohlfühlen wie als Restaurantgast beim Sechs-Gänge-Menü.“
Klassiker und Kreatives
Vor kurzem änderten die beiden das Konzept des Adlers. Die Öffnungszeiten wurden auf den Abend verlegt und die klassische Wirtshauskarte abgeschafft. Zu altmodisch und starr sei sie ihnen gewesen. Die Klassiker, wie Wiener Schnitzel, Cordon bleu und Grillteller, gäbe es immer, betonen die Wirtsleute. Dazu käme dann noch eine kleine, aber feine Auswahl an kreativen Speisen. „Weniger Gerichte auf der Karte bedeutet einfach eine höhere Qualität in der Küche“, bestätigt der 31-jährige Haubenkoch.
Gute Nachbarschaft
Erst 2011 hatte das Paar das Gasthaus Adler in Golling eröffnet. Der heute 31-jährige Wirt und Küchenchef Wilfried Galler, absolvierte seinerzeit seine Küchenlehre beim benachbarten Döllerer. Darauf angesprochen, ob es denn eine gewisse nachbarschaftliche Konkurrenz zum ehemaligen Lehrherrn gäbe, winkt Galler ab: „Das glaubt jeder, aber eigentlich harmonieren wir sehr gut. Außerdem ist es besser, sich auf sein eigenes Geschäft zu konzentrieren, als immer zum Nachbarn zu schielen.“
Privat und beruflich
In Erinnerungen schwelgend erzählt das Gastronomen-Paar, dass sie schon beim Kennenlern-Abend beschlossen hatten, die berufliche und private Zukunft auf gemeinsame Beine zu stellen. Mittlerweile ist das Paar verheiratet und hat zwei Kinder. Auf die Frage, was Erfolg für sie bedeute, antworten beide: „Erfolg ist die Freude an der Arbeit.“ Mahlzeit!
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